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Tag des Judentums – 2015

Johannes XXIII. hatte ursprünglich eine Erklärung zum Judentum angestrebt, doch daraus ergab sich während des Zweiten Vatikanischen Konzils eine umfassende Diskussion zu den nichtchristlichen Religionen, die weit über die jüdisch-christlichen Beziehungen hinausreichte. Das Ergebnis dieses Diskussionsprozesses war die Erklärung Nostra Aetate („Über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen“), die eine radikale neue Theologie der Religionen enthält. Dem Konzil war ein Kunstgriff gelungen: Einerseits wurde die Frage nach dem Verhältnis zum Judentum in die übergeordnete Frage nach allen Religionen eingeordnet, andererseits geriet das exzeptionelle Verhältnis der Kirche zum Judentum zu keinem Zeitpunkt aus dem Blick.

Die Wirkung dieses Konzilsdokuments ist 50 Jahre später immer noch als Erfolgsgeschichte zu bezeichnen. Begegnungen zwischen Juden und Christen sind inzwischen zur Normalität geworden. Dennoch gibt es Problemanzeigen, wie z.B.:  Was bedeutet es, das Judentum als „ältere Schwester/älteren Bruder“ zu verstehen? Wird jüdisches Selbstverständnis in diese Verhältnisbestimmung einbezogen? Wie steht es um andere Geschwister? Geraten sie wieder aus dem Blickfeld? Diese und ähnliche Fragen werden längst nicht mehr nur unter theologischen Gesichtspunkten behandelt.
Ein halbes Jahrhundert nach Nostra Aetate soll der Tag des Judentums die Möglichkeit geben, Fragen zum wechselseitigen Aufeinander-Bezogen-Sein von Judentum, Christentum und anderen Religionen aufzuwerfen und zu diskutieren.

Es referieren: Univ.-Prof. Dr. Susanne Plietzsch (Leiterin des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte, Universität Salzburg), Ao. Univ.-Prof. Dr. Ulrich Winkler (stv. Leiter des Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen, Universität Salzburg) und Rabbiner  Daniel Alter (Berlin).
Im Anschluss findet um 18:15 in der Bibliotheksaula (Hofstallgasse 2-4, Salzburg (1. OG) eine Meditation nach Motiven des jüdischen Abendgebetes statt.

Veranstalter:
Theologische Fakultät der Universität Salzburg; Ökumenischer Arbeitskreis Salzburg; KPH Edith Stein; St. Virgil; Referat für Ökumene und Dialog der Religionen der Erzdiözese Salzburg

Tag des Judentums 2015

Ursula Kaserbacher

Sekretariat

Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen

Universitätsplatz 1, 5020 Salzburg

Tel: +43 (0)662 / 8044 - 2654

E-Mail an Ursula Kaserbacher