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30.5.: GASTVORTRAG: Give That Old Time Religion: Das Kunstverständnis des US-amerikanischen Fundamentalismus

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Der protestantische Evangelikalismus und der mit ihm eng verwandte, aber keineswegs identische Fundamentalismus in den USA stehen seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert im andauernden Verdacht von Gegenaufklärung und Antimodernität. Gerade für den Evangelikalismus hat dies über weite Strecken seiner Geschichte ausdrücklich nicht zugetroffen und selbst der Fundamentalismus ist in seiner gedanklichen Struktur mindestens dialektisch mit der Moderne verknüpft. In vormodernen Gesellschaften gibt es keinen Fundamentalismus, der ein Reaktionsmodus auf Krisen und Herausforderungen der Moderne darstellt. Dies wird auch und gerade im Verhältnis zu Kunst und Kultur deutlich. Evangelikale und Fundamentalisten haben das kulturelle Selbstverständnis der amerikanischen Nation maßgeblich mitgeprägt. Die Auseinandersetzung mit dem säkularen Liberalismus ist erst seit den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu einem konstitutiven Element der kulturellen Selbstreflexion der USA geworden.
Der Vortrag spürt den Wurzeln dieses Konflikts vor dem Hintergrund der kooperativen Phase im beiderseitigen Verhältnis im 19. Jahrhundert nach und untersucht vor allem das Verhältnis des Evangelikalismus zur modernen Musik und seine Stellung in der durch Hollywood geprägten Populärkultur.   
Michael Hochgeschwender, nach dem Diplomstudium (Katholische Theologie) und dem Magister Artium (Neuere und neueste Geschichte, mittelalterliche Geschichte, Religionsgeschichte) an der Universität Würzburg folgten 1996 die Promotion und 2003 die Habilitation an der Universität Tübingen. Nach Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Assistent, Dozent und Vertretungsprofessor in Würzburg, Tübingen und Bonn ist er seit 2004 Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie an der LMU München; zudem ist er seit 2009 Vertrauensdozent der Bayerischen Eliteakademie. Seine Forschungsinteressen umfassen u.a. die Geschichte des US-amerikanischen Katholizismus, die Geschichte der USA in der Frauen- und Geschlechtergeschichte der USA. Verfasser zahlreicher Artikel, u.a. Religionsgeographie der USA. Pluralität zwischen Konfrontation und Kooperation (2017) sowie Der Protestantismus in den USA (2016) und Monographien, u.a. Die Amerikanische Revolution. Geburt einer Nation, 1763 – 1815 (2016).

Ort/Zeit: MI 14.3.-4.7.2018; 18.00-19.30h, Unipark, Erzabt-Klotz-Str. 1, E.003 (Georg Eisler)
Konzeption & Organisation: Univ.-Prof. Dr.  Christopher F. Laferl, Dr. Markus Ebenhoch (Fachbereich Romanistik)  

Michael Hochgeschwender

Mag. Silvia Amberger

Programmbereichsreferentin

Wissenschaft & Kunst / PB Kunstpolemik - Polemikkunst

Bergstr. 12a, 5020 Salzburg

Tel: +43-662-8044-2377

E-Mail an Mag. Silvia Amberger