Knowledge in Crisis
Eckdaten des Projekts (Cluster of Excellence)
- Projektfond: FWF
- Fördersumme: € 8.892.530 (Gesamtbetrag für vier Universitäten)
- Projektleiter:innen: Tim Crane (Central European University), Charlotte Werndl (PLUS)
- Projektdauer: 10/2023 – 09/2028
- Projektmitarbeiter:innen an der PLUS: Anna Breitwieser, Bettina Bussmann, David Lanius, Benedikt Leitgeb, Nuno Mendes da Silva Maia, Julien Murzi, Patricia Palacios, Raimund Pils
- Projektseite: Knowledge in Crisis
Beschreibung des Projekts
“If we do not have the capacity to distinguish what’s true from what’s false”, sagte Barack Obama im Jahr 2020, “then by definition the marketplace of ideas doesn’t work. And by definition our democracy doesn’t work. We are entering into an epistemological crisis“.
Wir glauben, dass Barack Obama Recht hat. Wissen ist die ultimative menschliche Ressource: Ohne Wissen können wir nichts tun. Ohne Wissen können wir die Umwelt, unsere Städte, das Gesundheitswesen, die Regierungen, die Bildungssysteme, die Wissenschaft und die Kultur nicht wirksam verwalten. Wissen ist das, was unsere Gesellschaften gedeihen und wachsen lässt.
Aber wir stehen heute vor einer Wissenskrise. Die Krise hat verschiedene Ursachen: das endlose Informationsangebot im Internet, die radikal neue Nutzung von Wissen und Daten (z.B. in der künstlichen Intelligenz), die Ablehnung von Wissens- und Kompetenzstandards – selbst in Demokratien –, das Phänomen der “Fake News” und Fehlinformationen, Verschwörungstheorien über die Autorität der Wissenschaft (z.B. über den COVID-Impfstoff), von den verschiedenen Replikationskrisen in der Wissenschaft bis hin zu den Herausforderungen aus der Philosophie und den Humanwissenschaften an die Ideen einer einzigen, objektiven, universellen oder absoluten Wahrheit oder sogar an die Idee der Wahrheit als solche. Unser kollektives Verständnis von der Rolle des Wissens in unserem Leben wird ernsthaft in Frage gestellt. Und doch brauchen wir zur Lösung der großen Probleme, mit denen wir heute konfrontiert sind, mehr denn je wissenschaftliche Erkenntnisse.
Das Projekt ist ein Cluster of Excellence des FWF, welcher gemeinsam mit der Central European University, der Universität Wien und der Universität Graz durchgeführt wird. Das übergeordnete Ziel des Clusters besteht darin, diese Krise des Wissens anzugehen, sie systematisch in all ihren Erscheinungsformen zu verstehen und nach Wegen zu suchen, sie zu bekämpfen und unser Verhältnis zum Wissen neu zu gestalten. Um dieses übergeordnete Ziel zu erreichen, wird der Cluster ein breites Spektrum von Forschungsfragen behandeln, die seine spezifischeren Forschungsziele formulieren. Ein einzigartiges Merkmal des Clusters ist die Art und Weise, in der die verschiedenen Forschungsfragen miteinander verknüpft sind: beispielsweise verbinden sich Fragen der Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes mit Fragen der Ethik oder der Politischen Philosophie, alles unter dem übergeordneten Ziel, das Wissen, seine Anwendungen, seinen Gebrauch und Missbrauch sowie die Krise, in der sich das Wissen derzeit befindet, zu verstehen.