Arbeitsgruppe der Didaktik der Mathematik
Wir leben in einer Welt, die sich schneller und umfassender verändert als je zuvor. Fast alle Bereiche unserer Gesellschaft sind in diesen Prozess involviert: Sei es der globale Handel, die Möglichkeiten der weltweiten Kommunikation, der beschleunigte Rhythmus technologischer Innovationen und wissenschaftlicher Erkenntnisse oder die daraus resultierenden Umwälzungen in ökonomischen, ökologischen, moralischen, ethischen, religiösen, politischen und kulturellen Grundsätzen.
Folgerungen für die Didaktik der Mathematik
Eine Konsequenz dieser gesellschaftlichen und technischen Veränderungen ist, dass im Bereich des Erwerbs mathematischer Fähigkeiten und Fertigkeiten einerseits das Sichern der basalen Grundroutinen zentrale Bedeutung hat. Andererseits geht es darum, grundlegende, zeitlose mathematische Konzepte, Verfahren, Handlungsweisen und Problemlösestrategien zu beherrschen, um aktuelle und zukünftige Entwicklungen nachvollziehen und aktiv gestalten zu können.
Folgerungen für die Didaktik der Geometrie (für die Fächer Mathematik, Geometrisches Zeichnen und Darstellende Geometrie)
Die heutige Zeit ist geprägt von einem enormen Schub an technologischen Innovationen und daraus folgend einer Änderung unserer beruflichen Arbeitsfelder. Eine der Konsequenzen ist es, dass wir vermehrt sitzende Tätigkeiten verrichten, wodurch die Fähigkeit, räumlich zu denken und zu handeln – belegt durch zahlreiche internationale Studien – deutlich weniger ausgeprägt ist als zu Zeiten, wo unsere Gesellschaft vermehrt bewegungsorientierte berufliche und private Tätigkeiten ausübte. Umso mehr muss die zur erfolgreichen Lebensbewältigung, -gestaltung und -planung notwendige Fähigkeit räumlich zu denken, sich im Raum orientieren zu können und sich diverse Objekte (Alltagsgegenstände, Bau-Anleitungen, Pläne, Städte, Verlauf von Straßen und Wegen, …) räumlich vorstellen zu können, gefördert werden. Erst diese Fähigkeit ermöglicht es, dass wir unter Anderem Objekte entwerfen, bauen und bearbeiten können, dass wir erfolgreich (Fahrt-, Flug-, Wander-)Routen planen und bewältigen können und dass wir die im Stande sind, die Erfordernisse unseres Berufsalltags zu bewältigen (z. B. als Mediziner*in reale Operationen am Bildschirm steuern und durchführen können). Zudem zeigt der technologische Fortschritt sehr deutlich, dass wir vermehrt digital mit räumlichen Strukturen arbeiten und Häuser, Möbel, Brücken, Motoren uvm rein digital entwerfen, testen, begehen und bewerten. Diese Tätigkeiten erfordern ein hohes Maß an räumlichem Denkvermögen, welches speziell in den Gegenständen Geometrisches Zeichnen, Darstellende Geometrie und Mathematik strukturiert analog und digital geschult und gefördert werden muss. Aktuelle Studien zeigen zudem den Zusammenhang eines gut ausgeprägten räumlichen Denkvermögens mit einer deutlich höheren Chance im MINT-/STEM-Feld beruflich reüssieren zu können.
Arbeitsweise und Schwerpunkte der Arbeitsgruppe Didaktik der Mathematik
Die Arbeitsgruppe Didaktik der Mathematik beschäftigt sich eingehend mit dem Analysieren von Strukturen des Lehrens und Lernens, dem Konzipieren von neuartigen, strukturierten Entwürfen für gelingendes Lehren und Lernen, dem empirischen Erproben dieser Entwürfe in der Praxis und dem wissenschaftlichen Reflektieren des Transfers in die Praxis.
Eine Übersicht über die Forschungsschwerpunkte der AG Didaktik der Mathematik finden Sie hier.