Marko Feingold Preis

Anlässlich des 100. Geburtstages des 2019 verstorbenen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Hofrat Marko Feingold, haben Stadt, Land und Universität Salzburg im Jahr 2013 den gleichnamigen Preis ins Leben gerufen.

Der Marko Feingold-Preis ist mit € 4.500 dotiert und richtet sich an Nachwuchswissenschaftler*innen aller Disziplinen der Jüdischen Studien, d. h. an Historiker*innen, Literatur- und Kunstwissenschaftler*innen, Philosoph*innen, Linguistinnen, Religionswissenschaftler*innen, Judaist*innen und andere.

Die preiswürdige Dissertation soll unter einer kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Perspektive ein Thema der jüdischen Geschichte, Kultur oder Religion erforschen. Im Zentrum steht die Lebensrealität von Jüdinnen und Juden bzw. jüdischer Bevölkerungsgruppen und/oder deren Wirken in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Kunst, Sprache, Literatur oder religiösen Diskursen der jeweiligen Gesellschaft. Die Arbeit soll sich mit Fragen der Verfolgung und Vertreibung, Shoah, mit Exil- oder Diasporaerfahrungen auseinandersetzen.

Der Marko Feingold Preis stellt für die Universität eine hohe Auszeichnung dar. Marko Feingold war eine einzigartige Persönlichkeit, insbesondere im Umgang mit dem Erlebten. Mit der Stiftung des Preises sollen die großen Verdienste Marko Feingolds um die Idee und die Praxis des Friedens, des Ausgleiches und der Versöhnung zwischen den Völkern und Religionsgemeinschaften sowie dessen herausragende Leistung als Zeitzeuge und Vermittler als Vortragender in Schulen und in der Öffentlichkeit mit einem bleibenden Zeichen gewürdigt werden. Zudem soll damit der große Respekt vor Feingolds historischen Verdiensten als maßgeblicher Repräsentant und langjähriger Präsident der Salzburger Israelitischen Kultusgemeinde um deren Wiedererstehung und Entwicklung nach den bitteren Jahren der Vertreibung und Verfolgung zum Ausdruck gebracht werden.

Preisträger*innen

2014

Der deutsche Historiker Jacob Eder von der Universität Jena erhielt den mit 3.000 Euro dotierten Hauptpreis für seine hervorragende Dissertation „Holocaust Angst. Die Bundesrepublik Deutschland und die Erinnerung an den Holocaust in den USA, 1977-1998“ über Deutschland und die Erinnerung an den Holocaust in den USA.

Der Anerkennungspreis mit 1500 Euro ging an die deutsche Theologin Susanne Lechner Masser, die ihre Dissertation zum Thema Bilderbücher und Unterrichtsprogramme für jüdische Kinder verfasste.

Pressemitteilung: Deutschland und die Erinnerung an den Holocaust in den USA – Universität Salzburg

2016

Die Kunsthistorikerin Annika Wienert wurde für ihre Dissertation über die Architektur nationalsozialistischer Vernichtungslager ausgezeichnet. Sie setzte sich in ihrer Arbeit mit der Architektur der NS-Vernichtungslager Belzec, Sobibór und Treblinka auseinander. Wienert verfasste ihre Dissertation am Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr- Universität Bochum.

Pressemitteilung: Architektur Nationalsozialistischer Vernichtungslager – Universität Salzburg

2019

Die österreichische Historikerin Eva Reder studierte Geschichte in Wien und Poznań. Sie erhielt im Jahr 2019  den Marko Feingold-Preis für ihre Dissertation „Pogrome im Schatten polnischer Staatsbildung 1918-20 und 1945/46: Auslöser, Motive, Praktiken der Gewalt“.  

Pressemitteilung Marko Feingold Preis: Auszeichnung für zwei Historikerinnen – Universität Salzburg

Fotos zur Veranstaltung finden Sie in der   Flickr Galerie.

2022

Die deutsche Historikerin Anne-Christin Klotz wurde 2022 für ihre Dissertation Gemeinsam gegen Deutschland. Warschaus jiddische Presse im Kampf gegen den Nationalsozialismus (1930-1941) mit dem Marko Feingold-Preis ausgezeichnet.

Pressemitteilung: Marko Feingold Preis: Auszeichnung für zwei Historikerinnen – Universität Salzburg

Fotos zur Veranstaltung finden Sie in der   Flickr Galerie.

  • Marko Feingold Preis 2019 und 2022
    v.l.n.r.: Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Hanna Feingold, Preisträgerinnen Eva Reder und Anne-Christin Klotz | © Kolarik

    Marko Feingold Preis

    Die ausgezeichneten Historiker*innen

    Dr.in Anne-Christin Klotz (Mitte) und Dr.in Eva Reder (rechts im Bild) mit Hanna Feingold (links im Bild).