Night of Excellence: Herausragende Wissenschaftler*innen der PLUS ausgezeichnet
In der „Night of Excellence“ wurden gestern Abend, den 23. November 2022 in der Bibliotheksaula die Gewinnerinnen und Gewinner von drei der wichtigsten an der PLUS vergebenen Preise gekürt: Der „Kurt Zopf Förderpreis für wissenschaftliche Publikationen“ ging u.a. an den Verfassungsrechtler Benjamin Kneihs für seine kritische Beleuchtung der österreichischen Covid-Maßnahmen. Den „Excellence in Teaching Award“ erhielt u.a. die Anglistin Simone Pfenninger für ihre Lehrveranstaltung zum Thema Sprachstörungen. Mit dem „Young Investigators Award“ wurde u.a. der Psychologiestudent Dániel Kovács für seine Dissertation zum Thema Stress prämiert. Rektor Hendrik Lehnert zeigte sich hocherfreut über so viel Exzellenz in Forschung und Lehre und gratulierte allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich.
Den mit 10.000 Euro dotierten „Kurt Zopf Förderpreis für wissenschaftliche Publikationen“ teilen sich heuer drei Forscher*innen. Seit 2011 vergibt die PLUS diesen Preis jährlich für hochrangige wissenschaftliche Originalveröffentlichungen von habilitierten Angehörigen ihrer Universität, welche international viel Beachtung erfahren und in der Fachwelt aufhorchen lassen. Benannt ist der Preis nach dem großzügigen Förderer der PLUS Kurt Zopf.
Die Preisträger*innen des Kurt Zopf Preises 2021:
Margit Reiter, Professorin für Zeitgeschichte, wurde für ihre Monographie „Die Ehemaligen. Der Nationalsozialismus und die Anfänge der FPÖ“ (2019) prämiert. Das Buch arbeitet erstmals die (Früh-) Geschichte der FPÖ und deren Verhältnis zum Nationalsozialismus auf und füllt damit eine zentrale Forschungslücke in der österreichischen Zeitgeschichte. Das Buch, das sowohl in der Fachwelt als auch in der Medienöffentlichkeit eine überdurchschnittliche starke Resonanz erlebte, wurde im Jahr 2020 auch für das österreichische Wissenschaftsbuch des Jahres nominiert. Die Uni-extern besetzte Jury spricht von der „herausragendsten wissenschaftlichen Monographie der Jahre 2018, 2019, 2020“.
Benjamin Kneihs, Professor für Verwaltungs- und Verfassungsrecht, wurde für den 2020 gemeinsam mit seinen Salzburger Kollegen Reinhard Klaushofer, Rainer Palmstorfer und Hannes Winner publizierten Journalbeitrag „Ausgewählte unions- und verfassungsrechtliche Fragen der österreichischen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Covid-19 Virus“ (in: ZÖR – Zeitschrift für öffentliches Recht) ausgezeichnet. In der Untersuchung wurde der Fokus nicht nur auf die viel diskutierten Aspekte wie die Ausgangsbeschränkungen gerichtet, sondern auf die gesamte Fülle der Maßnahmen: von der Absage mündlicher Verhandlungen in der Justiz bis zum Besuchsverbot in Krankenhäusern. Benjamin Kneihs wurde in der Folge zu zahlreichen öffentlichen Stellungnahmen und Gastkommentaren eingeladen. Mit der Arbeit wurde Neuland betreten, weil die Pandemie nicht nur für die Gesellschaft und die Politik, sondern auch für die Rechtsordnung eine neue Herausforderung war.
Jörg Paetzold, assoziierter Professor am Fachbereich Volkswirtschaftslehre, erhielt den Kurt Zopf Preis für den 2019 gemeinsam mit Wolfgang Frimmel und Martin Halla publizierten Journalbeitrag „Die generationsübergreifende kausale Wirkung von Steuerhinterziehung. Nachweise aus der Pendlerpauschale in Österreich“ (Originaltitel: „The Intergenerational Causal Effect of Tax Evasion: Evidence from the Commuter Tax Allowance in Austria“ In: Journal of the European Economic Association). Diese Arbeit zu verhaltensökonomischen Aspekten bei der Steuerentrichtung hat zu enorm viel Resonanz in der Fachwelt geführt. Sie stellt einen Artikel von Paetzolds preisgekrönter Habilitation dar.
Die Lehrpreise (Excellence in Teaching Awards) zielen auf eine in jeder Hinsicht exzellente Lehre ab, bei der zentrale didaktische Prinzipien wie die Kompetenzorientierung und innovative Lehr- und Lernmethoden zum Einsatz kommen, einerlei ob in der online Kommunikation, bei der Lehre in Präsenz oder bei hybriden Formen.
Vorschlagsberechtigt sind Studierende und Lehrende der PLUS. Die Auswahl der Gewinner*innen erfolgt auf Basis von Studierendenbewertungen und eines Lehrveranstaltungs-Konzepts (das die jeweils Nominierten einreichen) durch eine vom Vizerektor für Lehre bestellten Jury. Die Preise werden seit 2007/08 vergeben. Jede Gewinner-Lehrveranstaltung wird mit 1.000 Euro prämiert.
Die Preisträger*innen des Excellence in Teaching Award 2021/22:
Dr. Simone Pfenninger, assoziierte Professorin am Fachbereich Anglistik und Amerikanistik für das Seminar „Speech and Language Disorders“ (Sprech- und Sprachstörungen). Lernziel war die Vermittlung von Kenntnissen über Ursachen und Symptome von Spracherwerbs- und Sprachentwicklungsstörungen sowie Kenntnissen über unterschiedliche theoretische Standpunkte.
Dr. Sonja Janisch, assoziierte Professorin am Fachbereich Privatrecht für die Vorlesung „Privates Informatikrecht“. Bei Rechtsfragen zum E-Business, der Gestaltung einer Website, eines Social Media Auftritts, von Musiktauschbörsen etc. wurde ein besonderer Schwerpunkt auf Praxisbezug und Aktualität gelegt.
Dr. Katharina Maier, LLM. oec. und Dr. Elisabeth Steinhauser, LLM. oec. vom Fachbereich Betriebswirtschaftslehre für die Übung mit Vorlesung „Methoden in der Rechnungslegung und Steuerlehre“. Eine Herausforderung dieser Lehrveranstaltung war, den Studierenden die Fülle an einschlägigen Methoden in strukturierter Form zu vermitteln.
Martin Geroldinger, MEd, BEd, BSc. vom Fachbereich Geoinformatik für die Übung „Einführung in die Angewandte Statistik“. Die Lehrveranstaltung sei gleichzeitig „lustig sowie ernsthaft“ gestaltet worden, lautete etwa das Feedback eines Studierenden.
Mit dem Young Investigators Award prämiert die PLUS seit mehreren Jahren die besten Dissertationsprojekte an der Universität. Ziel des Young Investigators Award ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Einreichungen waren in sechs Themengruppen möglich (aus den Bereichen Natur- und Lebenswissenschaften, Rechtswissenschaften, Geisteswissenschaften, Daten- & Analytische Wissenschaften, Philosophie & Theologie, Sozialwissenschaften). Aus 48 Einreichungen kürten die Jurys Erst-, Zweit- und Drittplatzierte in der jeweiligen Themengruppe. Die Sieger*innen erhalten ein Preisgeld von 300 Euro (2. Platzierte 200 Euro und 3. Platzierte 100 Euro). Zusätzlich wurde bei der „Night of Excellence“ ein Publikumspreis per live voting vergeben. Von den bereits prämierten Sieger*Innen gewann noch einmal, wer sein/ihr Projekt am besten in einer Kurzpräsentation vorstellen konnte. Das Publikum wählte gleich zwei Sieger*innen und so ging der Publikumspreis an Ingrid Vukusic und Jana Pflaeging.
Sieger*innen des Young Investigators Award 2022:
Dr. Gudrun Becker: Responsivität als Haltung gegenüber fremden Religionen Eine responsive Haltungstheologie der Religionen im Anschluss an Nostra aetate
Dr. Karin Klieber: Macroeconomic forecasting in the post-covid era
Ann-Kathrin Koopmann, MSc: Porous Materials Made of Polyphenolic Tannin
Dániel Kovács, MSc: Steps to a new and fully developed framework model of stress and motivation. The Job Demands-Resource-(Dis)Stress-Motivation Model 2.0
Dr. Jana Pflaeging: Genre Development in Science Journalism: A Multimodal Discourse Analysis of the National Geographic Feature Article. 1915-1965-2015.
Ingrid Vukusic MSc MEd (online zugeschalten): Effective resolution of Diophantine problems related to S-unit equations
Teaching Award v.l.n.r.: Martin Geroldinger, Sonja Janisch, Vizerektor Martin Weichbold, Elisabeth Steinhauser, Simone Pfenninger und Rektor Hendrik Lehnert.
Young Investigators Award v.l.n.r.: Vizerektorin Nicola Hüsing, Ann-Kathrin Koppmann, Karin Klieber, Vizerektor Martin Weichbold, Jana Pflaeging, Dániel Kovács, Gudrun Becker und Rektor Hendrik Lehnert.
Mehr Informationen zum YIA 2022 gibt es HIER.
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Fotos: © Kay Müller