Salzburger Theologische Studien – interkulturell (STS-IK)
im Auftrag des Zentrums für Theologie Interkulturell und Studium der Religionen der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg herausgegeben von Ulrich Winkler [ † 27.01.2021 ]
Gustavo Gutiérrez
Der Gott des Lebens
(Salzburger Theologische Studien 69 – interkulturell 23)
290 S., 22,5 x 15 cm Paperback, ISBN; 978-3-7022-4039-4
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2022
Der peruanische Theologe Gustavo Gutiérrez wird üblicherweise mit seinem Grundlagenwerk „Theologie der Befreiung“ (Lima 1971) sowie mit markanten Beiträgen zur Politischen Theologie verbunden. Weniger bekannt ist, dass Gutiérrez mehrere Veröffentlichungen zur Spiritualität und zum Verständnis des christlichen Glaubens vorgelegt hat, in denen er sich der Erfahrung des Leids, der Nachfolge Jesu oder auch dem Glaubenszeugnis in Geschichte und Gegenwart widmet. Eine im deutschen Sprachraum bisher unbekannte Veröffentlichung von Gustavo Gutiérrez ist das 1982 auf Spanisch erschienene Buch „Der Gott des Lebens“. In seinen Überlegungen, die der Struktur des christlichen Dreifaltigkeitsglaubens folgen, verbindet der Autor biblische Zeugnisse, geistliche Erfahrungen und systematische Reflexionen zu einem beeindruckenden Werk. Der Glaube an Gott den Vater, in dem sich die Erfahrung von Heiligkeit und die Forderung nach Gerechtigkeit wechselseitig erschließen, der Glaube an Gott den Sohn, den Gutiérrez konsequent im Kontext der Reich-Gottes-Botschaft erschließt, sowie der Glaube an Gott den Heiligen Geist, in dessen Zusammenhang auch ein Ansatz der Mariologie entwickelt wird, eröffnen Einsichten in das Potential des biblischen Gottesglaubens, das auch heute Menschen anspricht und herausfordert. Mit diesem Buch liegt die erste deutschsprachige Übersetzung eines Buches vor, das zur großen Tradition der lateinamerikanischen Spiritualität der Befreiung zählt und zum tieferen Verständnis des Werks von Gustavo Gutiérrez beiträgt.
Christian Hackbarth-Johnson, Ulrich Winkler (Hg.)
Homo interreligiosus
Zur biographischen Verortung interreligiöser Prozesse bei Raimon Panikkar (1918–2010). Beiträge einer internationalen Fachtagung zu seinem 100. Geburtstag
(Salzburger Theologische Studien 65 – interkulturell 22)
172 S., 22,5 x 15 cm Paperback; ISBN: 978-3-7022-3952-7
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2021
Raimon Panikkar war einer der bekanntesten und produktivsten christlichen interreligiösen Denker des 20. Jahrhunderts. Durch seine Herkunft in zwei Kulturen und Religionen (Christentum und Hinduismus) verwurzelt, entfaltete sich sein Leben als interreligiöser Mensch zwischen Mittelmeer und Pazifischem Ozean, Tiber und Ganges, den Pyrenäen und dem Himalaya. Er formulierte eine universale Philosophie des Menschen, des Göttlichen und des Kosmos (»kosmotheandrisches Mysterium«), während er zugleich die verschiedenen kulturellen und religiösen Traditionen in ihrer Unterschiedlichkeit wertschätzte. Als akademischer wie spiritueller Lehrer sprach er Menschen aus allen Kulturen an. Die Beiträge dieses Sammelbandes sind zum großen Teil Vorträge, die auf einer internationalen Fachtagung anlässlich seines 100. Geburtstages am Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen der Universität Salzburg gehalten wurden.
Die Beiträge (u. a. von Bettina Sharada Bäumer, Michael von Brück oder Joseph Prabhu) schauen aus theologischen, philosophischen, religionswissenschaftlichen und spirituellen Gesichtspunkten auf das Leben und Denken dieses großen Pioniers des interreligiösen Dialogs und fragen nach seiner Relevanz und Inspirationskraft für unsere Zeit.
Michelle Becka, Franz Gmainer-Pranzl (Hg.)
Gustavo Gutiérrez: Theologie der Befreiung (1971/2021)
Der bleibende Impuls eines theologischen Klassikers
(Salzburger Theologische Studien 64 – interkulturell 21)
360 S., 22,5 x 15cm Paperback, ISBN: 978-3-7022-3946-6
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2021
Reflexion und Blick in die Zukunft zum 50-jährigen Jubiläum
Als Gustavo Gutiérrez im Juli 1968 im Vorfeld der Zweiten Generalversammlung der Lateinamerikanischen Bischöfe (Medellín) in der peruanischen Stadt Chimbote den Vortrag „Hacia una teología de la liberación“ hielt und diesen Text in stark erweiterter Form im Dezember 1971 als Buch unter dem Titel Teología de la liberación. Perspectivas veröffentlichte, ahnte er nicht, welch nachhaltige Wirkungsgeschichte diese Publikation haben würde. In mehrere Sprachen übersetzt und in vielen Auflagen neu ediert, gehört Gutiérrezʼ Theologie der Befreiung zu den bekanntesten theologischen Büchern des 20. Jahrhunderts und erfuhr sowohl begeisterte Zustimmung und intensive Rezeption als auch Kritik und Ablehnung.
In vier Teilen bietet der Autor eine eindrückliche Vermittlung von Gesellschaftsanalyse und Glaubensreflexion, von Soziologie und Theologie, politischer Positionierung und spiritueller Vertiefung, sozialer Emanzipation und kirchlicher Praxis und fragt in all dem nach den Beziehungen zwischen religiösem „Heil“ und gesellschaftlicher „Befreiung“. Die Herausforderung, angesichts bedrängender Erfahrungen von Armut und Unterdrückung das Verhältnis von „Befreiung“ und „Erlösung“ zu verstehen und theologisch (neu) zu begreifen, bildet den roten Faden dieses Buches, in dem Fragen der theologischen Erkenntnislehre, der Entwicklungstheorie, der Ethik und Politikwissenschaft genauso behandelt werden wie Themen der kirchlichen Pastoral, der Christologie und Soteriologie sowie der Eucharistielehre.
Zum 50-jährigen Jubiläum des Erscheinens dieses theologischen Klassikers beleuchten 16 Autorinnen und Autoren Aspekte der Theologie der Befreiung, wie sie Gustavo Gutiérrez konzipiert hatte, und begreifen diese Publikation als Ermutigung für Theologie und Kirche, im Geist dieses großen befreiungstheologischen Impulses in die Zukunft zu blicken.
Rodrigue M. Naortangar
Offenbarung interkulturell:
Die dogmatische Konstitution „Dei verbum“ im Dialog mit dem Christus-Modell von Fabien Eboussi Boulaga
(Salzburger Theologische Studien 60 – interkulturell 20)
388 S., 22,7 x 15,1cm Paperback, ISBN: 978-3-7022-3686-1
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2018
Ist die christliche Offenbarung universal?
Im Zeitalter der Globalisierung tritt die Frage, inwiefern dem Offenbarungsbegriff der katholischen Kirche Rechnung getragen und zugleich die kulturelle Pluralität berücksichtigt werden kann, immer tiefer in das theologische Bewusstsein ein. Der Verfasser ist der Meinung, dass der Offenbarungsbegriff erst in einem interkulturellen Dialogprozess universal formuliert werden kann, der „Katholizität“ nicht als Verbreitung einer kulturellen Tradition versteht, sondern als einen eschatologischen Horizont, in dem unterschiedlich kulturell geprägte Verständnisse von Offenbarung miteinander ins Gespräch gebracht werden. Der Verfasser setzt sich sodann für eine interkulturelle Ausrichtung des Offenbarungsverständnisses des Zweiten Vatikanischen Konzils ein, um daraus Erkenntnisgewinne für die katholische Kirche zu ziehen. Dafür nimmt er das atypische Offenbarungsverständnis des kamerunischen Theologen und Philosophen Fabien Eboussi Boulaga in Anspruch und verwendet es als Kontrast zur Offenbarungslehre des II. Vatikanums.
Stefan Silber
Pluralität, Fragmente, Zeichen der Zeit.
Aktuelle fundamentaltheologische Herausforderungen aus der Perspektive der lateinamerikanischen Theologie der Befreiung
(Salzburger Theologische Studien 58 – interkulturell 19)
340 S., 22,5 x 15 cm Paperback, ISBN: 978-3-7022-3613-7
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2017
Dieses Buch widmet sich im ersten Teil der Weiterentwicklung und Rezeption der Theologie der Befreiung in der Zeit zwischen 1990 und 2017. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei jeweils auf der Aktualität und sich fortschreibenden Gegenwartsbezogenheit sowie der wachsenden Pluralität dieser Theologie. Der zweite Teil blickt aus der Sicht und Tradition der Theologie der Befreiung auf die Frage der Religionen und ihrer Pluralität. Dieser Themenbereich wird in der Gegenwart immer brisanter und wurde vor allem im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts von zahlreichen Befreiungstheologen bearbeitet. Der dritte Teil stellt sich – ebenfalls aus der Perspektive der Befreiungstheologie – den pluralen Entwicklungen der lateinamerikanischen Großstädte. Beide Themenbereiche, Religionen und Großstädte, werden als Zeichen der Zeit behandelt und stellen somit Herausforderungen für die Theologie dar; in beiden Bereichen wird gezeigt, dass die Theologie der Befreiung durch die prinzipielle Ausrichtung an der Option für die Armen über die besten Voraussetzungen verfügt, um diese Herausforderungen zu beantworten.
Franz Gmainer-Pranzl, Sandra Lassak, Birgit Weiler (Hg.)
Theologie der Befreiung heute.
Herausforderungen – Transformationen – Impulse
(Salzburger Theologische Studien 57 – interkulturell 18)
700 S., 22,5x 15 cm Paperback, ISBN: 978-3-7022-3577-2
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2017
Die „Theologie der Befreiung“ wird gegenwärtig von den einen für tot erklärt, von anderen mit einer gewissen Nostalgie hochgehalten, von vielen jedoch kaum wahr- und ernstgenommen. Der große Aufbruch der Befreiungstheologie, der spätestens seit der Dritten Generalversammlung der lateinamerikanischen Bischöfe 1968 in Medellín zu einer neuen Problemwahrnehmung in der kirchlichen Pastoral und in der theologischen Reflexion, vor allem aber zu einer neuen, befreienden Praxis der Glaubensverkündigung geführt hatte, scheint heute vergessen.
Die enormen gesellschaftlichen Umbrüche und globalen Transformationen ebenso wie kirchenpolitische Entwicklungen haben neue befreiungstheologische Praxen hervorgebracht, die bisher kaum in die theologische Reflexion eingeflossen sind. Außerdem entstanden Basisbewegungen, Initiativen und Aufbrüche jenseits traditioneller Kirchen- und Gemeindestrukturen, die das Potential befreiungstheologischen Denkens auf unterschiedliche Weise umsetzten und auch weiterentwickelten – innerhalb und außerhalb kirchlicher Kontexte. Dieses Buch, an dem AutorInnen aus Europa, Afrika und Lateinamerika mitwirkten, macht deutlich, inwiefern Anstöße der Befreiungstheologie in unterschiedlichste gesellschaftliche Bereiche hineinwirken und sich mit Fragen der Wirtschaft, der Politik, der Globalisierung und Urbanisierung, der Ökologie und der Situation der Frauen auf kritisch-kreative Weise auseinandersetzen.
Bettina Bäumer, Ulrich Winkler (Hg.)
Unterwegs zur Quelle des Seins.
Die Relevanzdes Lebens und Denkens von Henri Le Saux/Abhishiktananda für die hindu-christliche Bewegung
(Salzburger Theologische Studien 55 – interkulturell 17)
200 S., 22,5 x 15 cm Paperback, ISBN: 978-3-7022-3455-3
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2016
Die bleibende Aktualität eines Pioniers im christlich-hinduistischen Dialog. Der französische Benediktiner Henri Le Saux, in seiner indischen Existenz Swami Abhishiktananda (1910–1973), ist Jahre nach seinem Tod zu einer der Leitfiguren im interreligiösen Dialog geworden. Als echter Kontemplativer lebte er ein weitgehend zurückgezogenes Leben, großteils in seiner Einsiedelei im Himalaya, obwohl er bereits zu seinen Lebzeiten, in der entscheidenden Periode während und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, eine einflussreiche Rolle in der Kirche Indiens spielte.Bei aller persönlichen Bescheidenheit und Demut war Abhishiktananda von der Gültigkeit seiner Erfahrung an der Grenze zwischen Hinduismus und Christentum überzeugt. Zu einer Zeit, als Christen den Hinduismus mit Argwohn und vielen Missverständnissen betrachteten, versuchte er, dessen spirituelle Botschaft für diese zugänglich zu machen. Sein geistliches Tagebuch legt Zeugnis ab für seine authentische Erfahrung in der Begegnung zwischen seiner ursprünglichen christlich-monastischen Tradition und der hinduistischen, vornehmlich nicht-dualistischen Spiritualität (Advaita), basierend auf den Upanishaden und dem bedeutendsten Weisen des 20. Jahrhunderts, Ramana Maharshi. Der vorliegende Band enthält eine Auswahl von Beiträgen europäischer und indischer Autoren, welche eine doppeltes Ziel verfolgen: Auf der einen Seite Swami Abhishiktananda wieder in das Gedächtnis zu holen und seine Bedeutung anzuerkennen, auf der anderen Seite seine Relevanz in der heute vollständig veränderten geistigen Szene zu entdecken. Sie schlagen damit eine Brücke über die letzten 40 Jahre seit seinem Tod, in denen sich die Lage des interreligiösen Dialogs weiter entwickelt hat. Das Ergebnis ist erstaunlich und es zeigt sich, dass die Erfahrungen und Einsichten dieses hindu-christlichen Kontemplativen immer noch Sprengkraft besitzen.
Franz Gmainer-Pranzl, Eneida Jacobsen (Hg.)
Deslocamentos – Verschiebungen theologischer Erkenntnis
(Salzburger Theologische Studien 54 – interkulturell 16)
550 S., 22,5 x 15 cm Paperback, ISBN: 978-3-7022-3496-6
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2016
Mit dem Begriff „deslocamentos“, der im Portugiesischen eine spannende Bedeutungsbreite aufweist (von Verschiebung, Veränderung und Dislozierung bis hin zu Fortbewegung und Ausrenken eines Gelenks), bezeichnet der brasilianische Theologe Carlos Gilberto Bock erkenntnistheologische Verschiebungen, die aus gesellschaftlichen Transformationen resultieren. Die Pluralisierung, Differenzierung und Dezentrierung gesellschaftlicher Bereiche führt auch zu einer veränderten Art und Weise theologischer Erkenntnis, wie sich das am Beispiel der Befreiungstheologie zeigt. Diese „Verschiebungen theologischer Erkenntnis“, wie sie Carlos Gilberto Bock diagnostiziert hat, gaben den Anstoß für ein ökumenisches und interkulturelles Forschungsprojekt: Theologinnen und Theologen der lutherischen EST (Escola Superior de Teologia) in São Leopoldo im Süden Brasiliens und der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg nahmen die Herausforderung an, die erkenntnistheologische Innovation der Rede von „deslocamentos“ mit Blick auf die Bereiche Politik, Kultur und Religion fruchtbar zu machen und aktuelle Fragen und Problembereiche des menschlichen Lebens, der Gesellschaften und der Kirchen in dieser Perspektive zu reflektieren. Das Ergebnis dieser ökumenischen und interkulturellen Kooperation versteht sich als Ansatz für eine theologische Methodologie, die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen weltweit gerecht werden will.
Franz Magnis Suseno SJ
Christlicher Glaube und Islam in Indonesien.
Erfahrungen und Reflexionen zu Mission und Dialog,
hg. von Renate Hausner und Ulrich Winkler
(Salzburger Theologische Studien 53 – interkulturell 15)
224 S., 22,5 x 15 cm Paperback, ISBN:978-3-7022-3418-7
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2017
Auf der Basis eines langen Lebens in Indonesien und bester Kenntnis der politischen und religiösen Situation in diesem großen, islamisch geprägten südostasiatischen Land erörtert der Autor Fragen des Dialogs zwischen Islam und Christentum, des religiös motivierten Extremismus oder des Anspruches kirchlicher Verkündigung in einer Minderheitensituation. Die spezifische javanische Weltanschauung kommt ebenso zur Sprache wie politische und ethische Aspekte des Zusammenlebens pluraler Gesellschaften.
FRANZ MAGNIS SUSENO, geb. 1936 in Schlesien, Mitglied des Jesuitenordens, Promotion 1973 in Philosophie an der Universität München, ist emeritierter Philosophieprofessor an der Driyarkara Hochschule für Philosophie und der Universitas Indonesia in Jakarta. Er lebt seit 1961 in Indonesien, hat seit langem die indonesische Staatsangehörigkeit angenommen und ist Mitglied der Indonesischen Akademie der Wissenschaften. 2002 erhielt er ein Ehrendoktorat in Theologie von der Universität Luzern. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist der Dialog mit dem Islam. Vortragstätigkeit und zahlreiche Veröffentlichungen, größtenteils auf Indonesisch, vor allem in den Bereichen Ethik, politische Philosophie, Marxismus, philosophische Gotteslehre und javanische Weltanschauung.
John D’Arcy May (Hg.)
Buddhologie und Christologie.
Unterwegs zu einer kollaborativen Theologie.
(Salzburger Theologische Studien 50 – interkulturell 14)
160 S., 22,5 x 15 cm Paperback, ISBN: 978-3-7022-3348-2
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2014
Wie können Christen und Buddhisten gemeinsam Theologie betreiben? Es gibt heute vielfach Beispiele der Übernahme buddhistischer Meditationspraktiken durch Christen. Manche Christen behaupten sogar, gleichzeitig Buddhisten zu sein. Sozial engagierte Buddhisten sind ihrerseits bereit, bei der Befreiungspraxis oder Friedensarbeit mit Christen zu kooperieren. Gegenseitige Akzeptanz ist also im Ansatz da, aber wie lässt sie sich begründen und erklären? Wenn solche Fragen auftauchen, ist die Stunde der Theologie gekommen. Aber ist es überhaupt möglich, dass Buddhisten und Christen gemeinsam Theologie treiben? Dieses Buch untersucht die Grundlagen einer Zusammenarbeit auf der Ebene dessen, was auch manche Buddhisten neuerdings Theologie nennen. So wie das Christentum im Laufe der Jahrhunderte eine Christologie aufgebaut hat, entstand auch im Buddhismus ein imponierendes Lehrgebäude, das den Namen Buddhologie verdient. Das Buch anvisiert eine „kollaborative“ Theologie, bei der Buddhisten und Christen ihre geistlichen und geistigen Wurzeln gemeinsam reflektieren. Wie lässt sich solche Reflektion durchführen, ohne auf abstrakt-neutrale Distanz zu den je tiefsten Überzeugungen zu gehen? Wie versöhnt man radikal verschiedene Verhältnisse zur Geschichte, wie findet man gegenseitig annehmbare Wahrheitskriterien? Die gemeinsame Arbeit an solchen Fragen ist vielleicht der nächste Schritt über den umstrittenen Pluralismus bzw. Inklusivismus gegenwärtiger Religionstheologie hinaus.
JOHN D’ARCY MAY, geb. 1942 in Melbourne (Australien), hat in Münster (Dr. theol., 1975) und Frankfurt (Dr. phil., 1982) promoviert. Nach ökumenischer Arbeit in Papua-Neuguinea (1983–1987) war er Direktor der Irish School of Ecumenics (Dublin, 1987–1990, 1995) und Associate Professor of Interfaith Dialogue, Trinity College Dublin (1987–2007). Er ist Fellow emeritus von Trinity College Dublin und Honorarprofessor der Australian Catholic University, Melbourne, College of Divinity, University of Divinity, und Monash University, Melbourne.
Franz Gmainer-Pranzl/Rodrigue M. Naortangar SJ (Hg.)
Christlicher Glaube im heutigen Afrika.
Beiträge zu einer theologischen Standortbestimmung.
(Salzburger Theologische Studien 49 – interkulturell 13)
280 S., 22,5 x 15 cm Paperback, ISBN 3-7022-3289-3
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2013
Die Wahl von Papst Franziskus hat es deutlich gemacht: Die meisten Christen leben auf der südlichen Halbkugel der Erde, allein in Afrika sind es annähernd 500 Millionen. Unter den zehn Staaten der Erde mit den meisten Christen scheinen mit Nigeria (81 Millionen), Kongo (63 Millionen) und Äthiopien (53 Millionen) drei afrikanische Länder auf. Doch Wachstum ist nicht das einzige Kennzeichen des afrikanischen Christentums. Theologie und Kirche sind in vielen Ländern von tief greifenden Umbrüchen geprägt. Nach kolonial bestimmten Anfängen und einer intensiven Suche nach der eigenen „Kultur“ hat eine Reflexion über den „Ort“ des christlichen Glaubens in Afrika eingesetzt und mit dieser gesellschaftlichen und kirchlichen Transformation setzt sich dieser Sammelband auseinander. Afrikanische und europäische Theologinnen und Theologen unternehmen aus unterschiedlichen Perspektiven eine Standortbestimmung, die (1) ein Licht auf die postkoloniale Realität Afrikas wirft, (2) zentrale Fragen und Problemstellungen systematischer Theologie im afrikanischen Kontext aufzeigt und (3) konkrete Herausforderungen und Entwicklungen des Lebens der christlichen Gemeinden diskutiert.
Univ.-Prof. DDr. FRANZ GMAINER-PRANZL, geb. 1966 in Steyr (OÖ), Studium der Theologie und Philosophie, Dr. theol. (Universität Innsbruck, 1994), Dr. phil. (Universität Wien, 2004), Habilitation im Fach Fundamentaltheologie (Universität Innsbruck, 2011), seit 2009 Leiter des Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen an der Universität Salzburg.
RODRIGUE M. NAORTANGAR SJ, geb. 1979 im Tschad, ist 1999 in die Gesellschaft Jesu eingetreten; Studium der Philosophie an der Faculté de Philosophie Saint Pierre Canisius in Kinshasa/Kongo und der Theologie am Institut de Théologie de la Compagnie de Jésus (ITCJ) Abidjan in Abidjan/Elfenbeinküste. Seit 2009 in Frankfurt am Main für eine Promotion im Fach Dogmatik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt-Georgen und einen Magisterstudiengang am Institut für Ethnologie an der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Universität Frankfurt.
Jose Maria Vigil
Theologie des religiösen Pluralismus.
Eine lateinamerikanische Perspektive.
(Salzburger Theologische Studien 48 – interkulturell 12)
400 S., 22,5 x 15 cm Paperback ISBN 3-7022-3193-5
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2013
José María Vigil nähert sich dem Thema des religiösen Pluralismus durch eine, wie er es nennt, „lateinamerikanische“ Methodologie, die dem bekannten Schema „Sehen, Urteilen, Handeln“ folgt. Aus historischer und aktueller Perspektive entfaltet er zunächst die Tatsache der religiösen Pluralität in der Welt. Im zweiten Schritt stellt er verschiedene Instrumentarien vor, die diese Wirklichkeit erläutern und interpretieren helfen. Er bespricht verschiedene Paradigmen des religiösen Pluralismus und betrachtet ihn unter biblischem, ekklesiologischem und christologisch-dogmatischem Blickwinkel. Schließlich führt er im letzten Teil des Buches wieder in die konkrete Lebenswelt der Menschen, zum „Handeln“, und entfaltet eine neue Spiritualität und eine neue Dialogpraxis. Das gesamte Buch versteht sich als ein Glaubenskurs, der in einer Gruppe durchgeführt werden kann aber auch zur persönlichen Lektüre dient. Deshalb stellt Vigil in jedem Kapitel Texte zur Diskussion, empfiehlt Übungen und stellt Fragen zur persönlichen Standortüberprüfung.
JOSÉ MARÍA VIGIL, geb. 1946 in Saragozza, studierte Theologie in Salamanca und Rom sowie Klinische Psychologie in Managua. Er gehört dem Orden der Claretiner an und lebt derzeit in Panama. Er ist Koordinator der internationalen Theologenkommission der EATWOT (Ecumenical Association of Third World Theologians) und einer der führenden Befreiungstheologen. Seine Bücher sind in neun Sprachen übersetzt worden.
Huber, Doris
„Wenn du keine Bildung hast, hast du keine Befreiung!“
Die gesellschaftliche Bedeutung von Bildung für die Befreiung von Frauen in Nicaragua.
(Salzburger Theologische Studien 47 – interkulturell 11)
370 S., 22,5 x 15 cm Paperback ISBN 3-7022-3194-3
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2013
Auf der Basis jahrelangen Engagements in der Entwicklungszusammenarbeit geht diese Forschungsarbeit der Frage nach, welche Art Bildung zur Befreiung von Frauen beiträgt und welche Auswirkungen diese Befreiung auf die Gestaltung einer menschwürdigen Gesellschaft hat. Die an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien als Dissertation entstandene Arbeit stellt sich in den Kontext der feministischen Befreiungstheologie Lateinamerikas. Sie entwickelt die Forderung nach einer kritischen und feministisch geprägten Definition von Befreiung und stellt (als Ergebnis einer umfassenden Befragung) zehn Thesen über Bildung und Befreiung für Frauen in Nicaragua zur Diskussion, als Beitrag zu einem interdisziplinären Dialog auf Augenhöhe.
DORIS HUBER, Mag. Dr., geb. 1958, studierte katholische Theologie und Romanistik in Wien, schloss ihr Theologiestudium 1982 ab und promovierte mit der vorliegenden Arbeit 2011 in Theologie. Sie lebt und arbeitet in Klosterneuburg, Österreich, sowie in Managua und Somotillo, Nicaragua, und ist Gründerin und Geschäftsführerin von „MIRIAM – Bildungsprojekt zur Frauenförderung“, das seit über 20 Jahren in Nicaragua und Guatemala Mädchen und Frauen mittels eines Stipendienprogramms unterstützt und Projekte für Frauenrechte und gegen innerfamiliäre und sexuelle Gewalt durchführt. Doris Huber ist Trägerin des Ehrenzeichens der Republik Österreich und wurde 2011 mit dem „Herta-Pammer-Preis“ der Katholischen Frauenbewegung Österreichs in der Sektion Wissenschaft ausgezeichnet. Im Dezember 2011 erhielt das MIRIAM-Projekt den Menschenrechtspreis der Landesregierung Steiermark.
Winkler, Ulrich
Wege der Religionstheologie.
Von der Erwählung zur komparativen Theologie
(Salzburger Theologische Studien 46 – interkulturell 10)
482 S., 22,5 x 15 cm Paperback ISBN 3-7022-3191-9-1
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2013
Die Wege der Religionstheologie führen zu den Schauplätzen ihrer Reflexionsformen und Handlungsfelder. Die besuchten Erkenntnisorte tragen die Problemsignaturen unserer Zeit kultureller und religiöser Pluralität. Die Religionstheologie ist kein vernachlässigbarer Nischendiskurs oder eine lästige Modeerscheinung, die Pluralität anderen religiösen Glaubens bildet vielmehr einen unausweichlichen Verantwortungshorizont der gesamten gegenwärtigen Theologie.
Die theologische Denkfigur einer falsch verstanden Erwählung hat bisweilen die Exklusivität des Eigenen gestützt. Gottes Erwählen aber ist vielmehr konkretes Handeln unter den Bedingungen je konkreter Geschichte und drängt auf universale Entgrenzung und Überschreitung. Umkehr ist nötig: Die Juden sind nicht verworfen, und unter den anderen Religionen gibt es Wahrheit, Heiligkeit und Gaben des Heiligen Geistes, sagt das Zweite Vatikanische Konzil. Das Herzstück der vorliegenden Arbeit liegt in der Verschränkung von Israeltheologie und Religionstheologie. Die Klammer wird eröffnet mit einer diskurs- und wissenschaftspolitischen Positionierung von Theologie interkulturell und mündet in die theologische Zukunftsperspektive einer komparativen Theologie und einer spirituellen Fundierung theologischen Reflektierens.
ULRICH WINKLER, Ao. Univ.-Prof. Dr. war Gründungsmitglied und stellvertretender Leiter des Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen der Universität Salzburg und lehrte Dogmatik und Religionstheologie an der Universität Salzburg.
Claver, Francisco F.
Der Aufbau einer Ortskirche.
Vermächtnis eines philippinischen Bischofs
(Salzburger Theologische Studien 44 – interkulturell 9)
272 S., 22,5 x 15 cm Paperback ISBN 978-3-7022-3149-1
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2011
In einer Zeit großer Verunsicherung und drängender Probleme in der katholischen Kirche erscheint dieses Buch als Vermächtnis des philippinischen Bischofs Francisco F. Claver wie ein befreiendes Geschenk für eine kirchliche Erneuerung. Aufs Engste verbunden mit der philippinischen Kirchenbasis und feinfühlig für ihre Anliegen nimmt der charismatische Kirchenführer und Professor an der Universität der Jesuiten in Manila den Geist und die Texte des Zweiten Vatikanums erfrischend mutig auf. In seinem Buch zeigt er, wie in dialogischer Partizipation und Mitverantwortung aller Glieder der Kirche an jedem Ort und in jeder Kultur lebendige Kirche entstehen kann. In ihrer je eigenen Kultur engagieren sich kleine kirchliche Basisgemeinschaften bei gemeinsamer Schriftlesung und unter Führung des Heiligen Geistes in Kirche und Gesellschaft. Bischof Claver hat sich über Jahrzehnte in der Ortskirche der Philippinen für diese Art von Kirche eingesetzt. Sein prophetisches Wirken wird auch andere Ortskirchen in der ganzen Welt inspirieren.
FRANCISCO F. CLAVER SJ (1929–2010), erster Bischof der neugegründeten philippinischen Diözese Malaybalay, 1984–2004 Apostolischer Vikar von Bontoc-Lagawe. Er studierte Theologie auf den Philippinen und auf dem Woodstock College der Jesuiten in Maryland/USA sowie Philosophie im indischen Kottayam. Promotion an der University of Colorado, Boulder/USA („Sharing the Wealth and the Power. Agrarian Reform in a Southern Philippine Municipality“). – Vorsitzender der Bischöflichen Kommission für Nichtgläubige in Manila (1974–1978), Vorsitzender der Bischöflichen Kommission für indigene Philippinos, Vorsitzender der Kommission für Soziales, Gerechtigkeit und Frieden der philippinischen Bischofskonferenz (1995–1999). Bischof Claver trug 1986 zum Sturz von Diktator Ferdinand Marcos bei. Mit sozialwissenschaftlicher und pastoraler Kompetenz war er als Bischof den Menschen verbunden. Mit seinem Tod verlor die katholische Kirche in Asien einen ihrer prominentesten Vordenker. Vor „The Making of the Local Church“ erschien 1978 „The Stones Will Cry Out. Grassroots Pastorals“.
Holztrattner, Magdalena
Wirklich arm sind die anderen.
Partizipative Armutsforschung mit Jugendlichen.
Eine interdisziplinäre, empirische Studie auf praktisch-fundamentaltheologischer Basis
(Salzburger Theologische Studien 43 – interkulturell 8)
488 S., 22,5 x 15 cm Paperback ISBN 978-3-7022-3117-0
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2011
Wie können von Armut betroffene Jugendliche an interdisziplinärer Armutsforschung partizipieren, um diese inhaltlich mit ihrem Erfahrungswissen zu bereichern? Wie muss dabei theologische Armutsforschung gestaltet sein, um die Partizipation von armen Jugendlichen zu ermöglichen? Im Rahmen einer interdisziplinären (Soziologie, Politikwissenschaft, Theologie) und interkontextuell (El Salvador, Ukraine, Österreich) durchgeführten empirischen Studie erörtert diese theologische Forschungsarbeit die Frage nach Bedingungen der Erhebung und der theologischen Reflexion von (Gottes-)Aussagen armer Jugendlicher. Eine aus Sicht von armen Jugendlichen herausgearbeitete Definition von Armut sowie die Konzepte der Armenhierarchie und der affektiven Armut sind zentrale Ergebnisse der Studie, ebenso die stärkende bzw. schwächende Kraft eines Gottesbildes bei der Suche nach der Verbesserung der eigenen Lebenssituation.
MAGDALENA HOLZTRATTNER, MMag. Dr., geb. 1975 studierte katholische Theologie, Philosophie und Spanisch in Salzburg und San Salvador und promovierte mit der vorliegenden Arbeit in Theologie; seit 2009 ist sie Länderreferentin für Mexiko und die Dominikanische Republik der Bischöflichen Aktion Adveniat in Essen.
Hoff, Gregor Maria/Winkler, Ulrich (Hg.)
Religionskonflikte.
Zur lokalen Topographie eines Globalisierungsphänomens (Salzburger Theologische Studien 42 – interkulturell 7)
280 S., 22,5 x 15 cm Paperback ISBN 978-3-7022-3108-8
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2011
Religiös unterlegte oder auch nur überdeckte Konflikte bestimmen in einem dramatischen Maße die gegenwärtigen politischen Spielpläne. Auf der Basis grundsätzlicher Analysen nimmt der vorliegende Band lokale Religionskonflikte in den Blick und verbindet sie mit ihrer globalen Dynamik. Dabei stehen Krisenherde und gesellschaftliche Brennpunkte unterschiedlicher Weltzonen zur Diskussion (Afrika: Nigeria; Asien: Sri Lanka; Naher Osten: Libanon; Europa: Balkan). Sie werden auf ihre Konflilktmuster und deren lokale Relevanz (Focus: Berlin und Wien) innerhalb einer globalisierten europäischen Gesellschaft hin befragt. Welche kulturhistorischen Rahmenbedingungen und religiös traditionsbestimmten Voraussetzungen, welche Verlaufsmuster und Konfliktstrategien, welche Reflexionsvarianten und mögliche Bearbeitungsoptionen lassen sich bestimmen? Welchen Ort haben die Religionskonflikte im gegebenen ökonomischen und politischen Umfeld? Wie werden sie medial inszeniert? Diesen Fragen geht das Buch nach.
GREGOR MARIA HOFF, geb. 1964, Universitätsprofessor für Fundamentaltheologie und Ökumene am Fachbereich Systematische Theologie der Universität Salzburg, Obmann der Salzburger Hochschulwochen.
ULRICH WINKLER, geb. 1961, ao. Universitätsprofessor am Fachbereich Systematische Theologie der Universität Salzburg, stellvertretender Leiter des Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen an der Universität Salzburg.
Franke, William
Dichtung und Apokalypse.
Theologische Erschließungen der dichterische Sprache.
Aus dem Amerikanischen von Ursula Liebing und Michael Sonntag (Salzburger Theologische Studien 39 – interkulturell 6)
216 S., 22,5 x 15 cm Paperback ISBN 978-3-7022-3050-0
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2011
Dichtung und Apokalypse sucht nach den Prämissen eines Dialogs zwischen den Kulturen, insbesondere zwischen religiös-fundamentalistischen und modern-säkularistischen Haltungen. Die These ist, dass Dialog generell, um wirklich offen zu sein, sich für die Möglichkeit der religiösen Apokalypse öffnen muss. Eine solche Möglichkeit lässt sich am besten über die dichterische Erfahrung verstehen. In diesem Sinne wird die christliche Epik in die Tradition der prophetischen Überlieferung eingebunden und als eine Säkularisierung der theologischen Offenbarung ausgelegt. Ihre Sichtweise besteht dennoch auf dem wesentlich apokalyptischen Charakter von Wahrheit und ihrer Erschließung im Laufe der Geschichte. Die oft vernachlässigte Negative Theologie, die dieser apokalyptischen Überlieferung zu Grunde liegt, bietet den Schlüssel für ein neues und offenes Verständnis von Apokalypse in ihrer stets zugleich dichterischen wie religiösen Natur.
WILLIAM FRANKE ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft und für Religionswissenschaften an der Vanderbilt University in Tenessee / USA. Nach abgeschlossenen Magisterstudien in Philosophie und Theologie an der Oxford University und einem Doktorat in Komparatistik an der Stanford University war er Alexander von Humboldt-Stipendiat an der Universität Potsdam und Gastprofessor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der University of Hong Kong, sowie zuletzt Fulbright Professor am Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen an der Universität Salzburg (2008). Zu seinen Publikationen zählen philosophische Betrachtungen über Dante und verschiedene Dichter und Denker von den Griechen (z.B. Homer, Damascius) bis zur Postmoderne (Derrida, Celan etc.), sowie als bisherige Monographien Dante’s Interpretive Journey (University of Chicago Press, 1996) und On What Cannot Be Said: Apophatic Discourses in Philosophy, Religion, Literature and the Arts (University of Notre Dame Press, 2007).
Jacques Dupuis
Unterwegs zu einer christlichen Theologie des religiösen Pluralismus
hg. von Ulrich Winkler, übersetzt von Sigrid Rettenbacher unter Mitarbeit von Christian Hackbarth-Johnson und Wilhelm Schöggl.
Mit einem Vorwort von Hans Waldenfels [Toward a Christian Theology of Religious Pluralism, 7th printing New York 2006] (Salzburger Theologische Studien interkulturell 38 – interkulturell 5) 600 S., 22,5 x 15 cm Paperback ISBN 978-3-7022-3049-4
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2010
Nach Jacques Dupuis ist die Vielzahl der Religionen ein gottgewollter Reichtum, der nicht „“ertragen“ sondern aus innerster christlicher Glaubensüberzeugung positiv bewertet werden muss. Dabei verabschiedet sich Dupuis nicht von kirchlichen Positionen, sondern etabliert den interreligiösen Dialog und die Religionstheologie im Zentrum der christlichen Theologie.
JACQUES DUPUIS SJ (1923–2004) aus Belgien war Dogmatikprofessor in Indien und an der Gregoriana in Rom und Berater des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog. Rezensionen: R. Kirste, INTR°A „Buch des Monats“ August 2010
Fürlinger, Ernst
Verstehen durch Berühren.
Interreligiöse Hermeneutik am Beispiel des nichtdualistischen Sivaismus von Kaschmir
(Salzburger Theologische Studien interkulturell 29 – interkulturell 4) 452 S., 22,5 x 15 cm Paperback ISBN 978-3-7022-2787-6
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2006
Neue Sichtweisen spiritueller Erfahrung. Im Mittelpunkt dieser Studie steht eine Richtung des hinduistischen Tantrismus, der nichtdualistische Sivaismus von Kaschmir. In dieser spirituell-philosophischen Tradition ist „Berührung“ ein Schlüsselwort: Die sinnliche und die spirituelle Dimension und ebenso das Absolute und die Pluralität der phänomenalen Wirklichkeit durchdringen einander. Der zweite Teil der Arbeit folgt der Spur des Begriffs „Berührung“ in der griechischen und christlichen Antike, wobei sich aus der Perspektive des kaschmirischen Iivaismus neue Sichtweisen auf die spirituellen Erfahrungen bei Plotin und Augustinus ergeben. Im dritten Teil wird reflektiert, welche Prozesse des Verstehens, Missverstehens, Interpretierens und Übersetzens stattfinden, wenn man als europäischer Christ dem Sivaismus von Kaschmir begegnet.
Josef Sinkovits / Ulrich Winkler (Hg.)
Weltkirche und Weltreligionen
Die Brisanz des Zweiten Vatikanischen Konzils 40 Jahre nach Nostra Aetate
(Salzburger theologische Studien 28 – interkulturell 3)
368 Seiten, 22,5 x 15 cm, Broschur ISBN 978-3-7022-2744-9
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2007
Über den Stand des interreligiösen Dialoges 40 Jahre nach „Nostra Aetate„. Mit „Nostra Aetate“ hat 1965 erstmals ein Konzil eine Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den anderen Religionen verabschiedet. Das Zweite Vatikanum spricht ihnen eine theologische Würdigung aus und mahnt zur „Anerkennung, Wahrung und Förderung“ der „geistlichen und sittlichen Güter“ der Religionen. Damit versteht die Kirche ihre Sendung der Förderung der Menschheitssolidarität neu. Sie lernt das Evangelium und sich selbst in der Welt von heute von den anderen her zu begreifen und wandelt sich damit zur Weltkirche. Der interreligiöse Dialog stellt eine tiefe religiöse Herausforderung für die Kirche dar, die Wahrheit des eigenen Glaubens vor und mit der Wahrheit anderer Religionen zu präsentieren und gleichzeitig der Schuld und den Differenzen nicht auszuweichen. Hochrangige Vertreter der katholischen Kirche und anderer Religionen bündeln in diesem Band die Standpunkte von „Nostra Aetate“ und fragen nach der Bedeutung des interreligiösen Dialogs für die religiöse Praxis der Weltkirche. Leistet die Erklärung auch vor Ort einen konkreten Beitrag zur Entschärfung brisanter Konfrontationen? Der Konfliktherd im ehemaligen Jugoslawien wird als Erstfall der Bewährung theologischer Errungenschaften herangezogen.
LeSaux, Henri / Abhishiktananda, Swami
Innere Erfahrung und Offenbarung
Theologische Aufsätze zur Begegnung von Hinduismus und Christentum.
Mit einer Einführung von Jacques Dupuis, S.J. (†)
hg. von Christian Hackbarth-Johnson, Bettina Bäumer und Ulrich Winkler
Aus dem Französischen und Englischen übersetzt von Christian Hackbarth-Johnson (Salzburger Theologische Studien interkulturell 2)
[Die französische Originalausgabe: Henri Le Saux, O.S.B./ Swami Abhishiktânanda, Intériorité et révélation. Essais théologiques, Éd. Présence: Sisteron 1982, wurde durchgesehen und erweitert.]
Tyrolia-Verlag • Innsbruck-Wien 2005, 39,00 Eur[D], ISBN: 3-7022-2654-0, 390 Seiten.
Aus der Reihe: Salzb. Theol. Stud. 23 /Salzb. Theol. Stud. interkultur.
Erstmals auf Deutsch: Das theologische Vermächtnis des Pioniers christlich-hinduistischer Begegnung Diese Aufsätze dokumentieren Etappen einer außergewöhnlichen „interreligiösen Existenz“.
Der erste Teil spiegelt die existenzielle und theologische Verarbeitung der umwälzenden Erfahrungen des französischen Benediktiners wider, als er, herausgefordert durch die Begegnung mit dem indischen Weisen Sri Ramana Maharshi (1879-1950) sich darum bemühte, in die Spiritualität Indiens einzudringen. Der zweite Teil zeigt den großen Brückenbauer und seinen engagierten Einsatz für eine spirituelle Erneuerung des Christentums aus der fortgesetzten Erfahrung des Dialogs. Diese Texte geben auch heute noch wichtige Impulse für jede künftige Theologie der Religionen.
Rez: u.a. Hans Waldenfels, in: ZMR 91 (2007) 299-301 Bettina Bäumer Trika: Grundthemen des kaschmirischen Sivaismus Herausgegeben von Fürlinger, Ernst. Übersetzt von Fürlinger, Ernst Verlag : Tyrolia ISBN : 3-7022-2511-0 Einband : Paperback Seiten/Umfang : 216 Seiten Erschienen : 1. Auflage 11.2004 Preisinfo : 25,00 Eur[D] / 25,00 Eur[A] Aus der Reihe : Salzb. Theol. Stud. 21 / Salzb. Theol. Stud. interkultur. 1 Erstmals in deutscher Sprache: Eine grundlegende Darstellung dieser faszinierenden und wichtigen indischen Philosophie. Der kaschmirische Sivaismus, auch Trika (das triadische System) genannt, ist eine der faszinierendsten religiösen Traditionen Indiens. Er integriert sowohl Philosophie, mystische Theologie und Praxis als auch Ästhetik. Trotz einer umfangreichen Literatur in Sanskrit ist diese Tradition, die zum hinduistischen Tantrismus gehört, im Westen noch weitgehend unbekannt. Der Band stellt die erste Einführung in den kaschmirischen Sivaismus in deutscher Sprache dar. In verständlicher Weise erläutert die Autorin Grundthemen dieser Tradition wie „universelle Harmonie“, „göttliche Energie“, „die spirituellen Wege“ etc. Weiters gibt sie Impulse für einen Dialog zwischen christlicher und divaitischer Mystik, der erst noch am Anfang steht. Diese Begegnung kann zu einer Bereicherung der mystischen Theologie und Praxis des Christentums beitragen.
Bettina Bäumer
Trika: Grundthemen des kaschmirischen Sivaismus
Herausgegeben von Fürlinger, Ernst.
Übersetzt von Fürlinger, Ernst
Verlag: Tyrolia
ISBN: 3-7022-2511-0
Einband: Paperback
Seiten/Umfang: 216 Seiten
Erschienen: 1. Auflage 11.2004
Preisinfo: 25,00 Eur [D] / 25,00 Eur [A]
Salzb. Theol. Stud. 21 / Salzb. Theol. Stud. interkultur. 1
Eine grundlegende Darstellung dieser faszinierenden und wichtigen indischen Philosophie. Der kaschmirische Sivaismus, auch Trika (das triadische System) genannt, ist eine der faszinierendsten religiösen Traditionen Indiens. Er integriert sowohl Philosophie, mystische Theologie und Praxis als auch Ästhetik. Trotz einer umfangreichen Literatur in Sanskrit ist diese Tradition, die zum hinduistischen Tantrismus gehört, im Westen noch weitgehend unbekannt. Der Band stellt die erste Einführung in den kaschmirischen Sivaismus in deutscher Sprache dar. In verständlicher Weise erläutert die Autorin Grundthemen dieser Tradition wie „universelle Harmonie“, „göttliche Energie“, „die spirituellen Wege“ etc. Weiters gibt sie Impulse für einen Dialog zwischen christlicher und divaitischer Mystik, der erst noch am Anfang steht. Diese Begegnung kann zu einer Bereicherung der mystischen Theologie und Praxis des Christentums beitragen.