Developing a Theology of Interreligious Dialogue from a Jewish-Christian Perspective

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PROJEKTRAHMEN

Im Sinne des Mission Statement des gemeinsamen Projektrahmens stellt der interreligiöse Dialog Ressourcen bereit, auf gesellschaftliche Transformationsprozesse und Herausforderungen im Zeichen von Religionen zu reagieren.


THEMATISCHER AUFRISS

Angesichts der Globalisierungseffekte von Religionen, die sich im Zuge von Migrationsbewegungen und einer durch das Internet gegebenen förmlich synchronen Aktualität aller Weltereignisse verstärken, bedarf es verstärkter Dialog-Anstrengungen auf allen Ebenen.

Eine besondere Rolle spielt hierfür das jüdisch-christliche Gespräch, das zwei Religionsgemeinschaften verbindet, die kultur- und religionsgeschichtlich den Westen entscheidend geprägt haben, selbst aber in eine tiefgreifende (christliche Schuld-)Geschichte von Spannungen und Verwerfungen bis hin zum Antisemitismus und zur Shoa verwickelt sind. In diese Geschichte sind wiederum unterschiedlichste Modelle und Erwartungen der religiösen Beziehungen von Judentum und Christentum eingelassen – abhängig z.B. vom apokalyptisch geprägten Israelbild in evangelikalen Kirchen und in fundamentalistischen christlichen Sekten. Dass dies konkrete politische Konsequenzen zeitigt, lässt sich mit Blick auf die Entscheidung der Trump-Administration für die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels zeigen, die wiederum in politische Prozesse in den USA seit den 1980er und 1990er Jahren zurückverweist.

Die paradigmatische Bedeutung des jüdisch-christlichen Gesprächs wird mit der Reflexion auf die Ermöglichungsbedingungen der Shoa und des Antisemitismus durch die christlichen Kirchen bestimmbar. Für die katholische Kirche hat das 2. Vatikanische Konzil mit seiner Erklärung Nostra aetate einen Durchbruch in den jüdisch-katholischen Beziehungen ermöglicht, der sich gerade in den letzten Jahren in verschiedenen Erklärungen von jüdisch-orthodoxer, aber auch von katholischer Seite niedergeschlagen hat. Hier greift ein neues Verständnis der anderen Religionsgemeinschaft, das an einem entscheidenden Punkt auch für andere Religionskontakte eine Modellbedeutung annehmen kann: Über die Wertschätzung und die religiöse Anerkennung hinaus zeichnen sich Wege ab, zum einen in ein verdichtetes theologisches Gespräch zwischen den Religionstraditionen zu finden, zum anderen die Bedeutung der Gespräche selbst möglicherweise theologisch auffassen zu können.

Dass diese Verschiebung selbst interpretativ offen, ja umstritten ist; dass sowohl innerhalb der Religionsgemeinschaften wie zwischen ihnen neues Konfliktpotential auf diese Weise entstehen kann, verstärkt nur die Herausforderung, sich auf dieser Eben diskursiv neu in ein Verhältnis zu setzen, wie es den Möglichkeiten und den Verantwortungshorizonten von globalisierten Religionsgemeinschaften entspricht.


ZIELE

Das Hauptziel des Projekts besteht darin, den jüdisch-christlichen Dialog auf drei Ebenen weiter zu entwickeln:

  1. auf der Ebene theologischer Grundlagenforschung im Bezug auf relevante Dialogthemen, die für den akademischen Diskurs innovative Potenziale erschließen;
  2. auf der Ebene gesellschaftlicher Meinungsbildung und öffentlicher Diskussionen, um einen Einstellungswechsel zum Judentum jenseits von habitualisiertem Antijudaismus und Antisemitismus zu vollziehen; 
  3. auf der Ebene von Beratungen in religionspolitisch relevanten Entscheidungsfeldern, um Probleme zu identifizieren, Missverständnisse zu klären und die Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften in säkularen Kontexten zu verstärken.

AKTIVITÄTEN

  • Forschungsprojekte (PostDocs, Docs)
  • Forschungskolloquien
  • Vorträge
  • Nachwuchsnetzwerk
  • „Seelisberg Prize“ in Kooperation mit dem ICCJ
  • Research Fellow (jeweils im Wintersemester)
  • Beratungstätigkeit (Kommissionen etc.)

(c) Orinta Z. Rötting

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