Molekulare Krebsforschung

Onkogene Signalübertragung und das Immun-Mikromilieu des Tumors
Trotz erheblicher Fortschritte in der Krebsbekämpfung entwickeln sich bösartige Erkrankungen zu einer globalen Pandemie. Im Jahr 2022 werden weltweit etwa 20 Millionen neue Krebsfälle diagnostiziert und etwa 10 Millionen Menschen sterben an Krebs. Bis 2050 wird die weltweite Krebsbelastung voraussichtlich auf etwa 35 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr ansteigen. Auch die sozioökonomischen Auswirkungen von Krebs sind alarmierend. Frühzeitiger Tod und körperliche Einschränkungen verursachen erhebliche wirtschaftliche Verluste. Die Entwicklung innovativer und wirksamer Therapien ist daher eine der größten Herausforderungen für die biomedizinische Forschung im 21. Jahrhundert.
Das Verständnis der komplexen molekularen und genetischen Netzwerke, die Krebswachstum, Metastasierung und Medikamentenresistenz regulieren, ist der Schlüssel zur Entwicklung verbesserter Therapien. Der Forschungsschwerpunkt der AG Aberger liegt auf onkogenen Signalwegen wie Hedgehog/GLI, EGFR, HIPPO und JAK/STAT, deren Interaktion in Krebszellen und tumorinitiierenden metastasierenden Stammzellen (CSC) und deren Rolle bei der Unterdrückung der antitumoralen Immunantwort (siehe Abb. 1). Die Bekämpfung von Krebs durch gezielte und rationale Kombinationstherapien, einschließlich immuntherapeutischer Ansätze, ist das zentrale Ziel der AG Aberger.

FA-Lab research focus

Abbildung 1: Krebs(stamm)zellen, Hedgehog/GLI-Signalübertragung und die Mikroumgebung des Tumors. Ein reger Signalaustausch zwischen Krebszellen, seltenen tumorinitiierenden Krebsstammzellen (CSC) und der Mikroumgebung treibt das Krebswachstum und die Metastasierung voran. Das Verständnis der molekularen Grundlagen dieser molekularen Kommunikationsprozesse wird neue Möglichkeiten für innovative Therapien eröffnen, die auf rationalen multimodalen Kombinationsbehandlungen beruhen. Referenzen: 1) Grund-Groeschke et al., Mol. Oncol, 2020. 2) Elmer et al., Cell Comm Signal, 2025. 3) Gruber et al., Int. J. Cancer , 2018. 4) Peer et al., Cancers, 2021. 5) Eberl et al., EMBO Mol. Med., 2012. 6) Krenn and Aberger, Blood, 2023 (created with Biorender.com).


Forschungsnetzwerkaktivitäten:Die Aberger-Gruppe gründete gemeinsam mit dem Salzburger Krebsforschungsinstitut an den Universitätskliniken Salzburg (SALK/PMU) den „ Cancer Cluster Salzburg“ (CCS). ein Forschungsnetzwerk von 20 Expertengruppen in der Grundlagen-, translationalen und klinischen Krebsforschung, um neue krebsfördernde Mechanismen zu erforschen und innovative Behandlungen mit verbesserter therapeutischer Wirksamkeit zu entwickeln (Details siehe:  www.cancercluster-salzburg.at) Die Aberger-Gruppe ist Mitglied des vom FWF geförderten internationalen PhD-Programms „Immunity in Cancer and Allergy„, Mitglied des Doktoratskollegs PLUS „Biomolecules in Health and Disease“ und Mitglied des „Center for Tumor Biology and Immunology“ der Universität Salzburg.