Auch bei uns … es gibt viel zu tun:

Unsere Aufgaben

Der Terminus Labortierhaltung bezieht sich auf die spezielle Unterbringung und Pflege von Tieren, die in wissenschaftlichen Experimenten und Forschungsstudien eingesetzt werden.

TierpflegerInnen an einer Umsetzstation mit IVC Käfigen

TierpflegerInnen an einer Umsetzstation mit IVC Käfigen

  • Unterbringung und Hygiene: Generell werden Labortiere in speziellen Einrichtungen oder Labortierhaltungseinheiten untergebracht. Diese Einrichtungen müssen hohe, behördlich kontrollierte Auflagen und Standards erfüllen, um das Tierwohl sicherzustellen. Die Art der Unterbringung hängt von der Tierart und den experimentellen Anforderungen und ab.

    Viele unserer Labormäuse in der ZTH sind genetisch modifiziert und werden vorwiegend in der Grundlagenforschung von immunologischen Prozessen eingesetzt. Dabei geht es um Vorgänge, welche bei der Entstehung von Allergien, Tumorentwicklung und Autoimmunerkrankungen eine wesentliche Rolle spielen. Durch ihr zum Teil eingeschränktes Immunsystem, müssen diese Mäuse unter strengen Hygieneanforderungen untergebracht werden, damit sie vor möglichen Infektionen geschützt sind. Dazu zählen:

    Unterbringung der Mäuse ausschließlich in individuell-belüfteten Käfigsystemen (IVC), in denen die Mäuse mit steril-gefilterter Luft versorgt werden.

    Zugangssicherungen zu den Tierräumen durch elektronische Schlüssel und Fingerscansysteme, die auf einen definierten Benutzerkreis beschränkt sind. Einlass in den spezifisch-pathogenfreien Bereich der Tierhaltung nur über eine Personalschleuse, in der die Straßenkleidung gegen Hygienekleidung getauscht wird.

    Zusätzlicher Schutz der Tiere durch Tragen von autoklavierten Overalls, Mundschutz, Kopfhaube und Handschuhe.

    Strenge Richtlinien für die Reinigung, Desinfektion und Sterilisation aller tierhaltungsrelevanten Materialien und Räume in der gesamten ZTH durch geschultes Hygienepersonal und TierpflegerInnen

  • Versorgung: Die Tiere werden einmal pro Woche mit autoklavierten Käfigen, Einstreu, Nist- und Enrichmentmaterial, sowie autoklaviertem Futter und Trinkwasser versorgt. Futter und Wasser stehen den Tieren uneingeschränkt „ad libitum“ zur Verfügung. Die Tiere und ihre Versorgung werden täglich, inkl. Wochenend- und Feiertagen, durch TierpflegerInnen kontrolliert. Die Handhabung der Tiere (routinemäßiges Umsetzen und Gesundheitskontrolle, experimentelle Eingriffe) erfolgen grundsätzlich in Sterilwerkbänken.

  • Health monitoring: Neben den täglichen Kontrollen, unterliegen unsere Mäuse regelmäßigen Gesundheitskontrollen (gemäß FELASA Empfehlungen), um sicherzustellen, dass sie frei von Krankheiten sind. Zur Gesundheitsüberwachung wird das sogenannte „dirty bedding sentinel“ Verfahren angewendet. Untersuchungen erfolgen 3 – 4 x jährlich durch externe Labors. Bei gesundheitlichen Auffälligkeiten werden die wissenschaftlichen Nutzer umgehend informiert und die entsprechenden Maßnahmen gesetzt. Bei Bedarf wird die zuständige Tierärztin zugezogen.

  • Haltungs- und Zuchtdatenbank: Die rund 120 verschiedenen Mauslinien, die in der ZTH untergebracht sind, werden in einer zentrale Tierdatenbank (4D TBase) verwaltet. Diese Datenbank wird regelmäßig von Zucht- und Haltungsadministratoren aktualisiert. Neben der Dokumentation unserer Tiere, dient die TBase als wichtigste Kommunikationsplattform zwischen dem Personal der ZTH und den WissenschaftlerInnen.
IVC Cages
IVC Käfige mit frischer Einstreu, Futter und Enrichment

 

Weitere Services

  • Organisation von Tierbestellungen, Tierimporte und –versand
  • Bereitstellung von Ohrgewebe und Blut zur Genotypisierung
  • Reproduktionsbiologische Techniken (Embryotransfer und Kryokonservierungen)
  • Veterinärmedizinische Beratung
  • Postoperative Versorgung
  • In-vivo Imaging
  • Belastungsanalysen genetisch veränderter Mauslinien
  • Unterstützung und Kontrolle von Tierversuchsanträgen
  • Behördliche Abwicklung aller Tierversuchsanträge

 

Aus- und Fortbildung

Für WissenschaftlerInnen:

  • LAS-Basic (Laboratory Animal Science Grundkurs)
    Experimentaltechniken für AnfängerInnen
    Experimentaltechniken für Fortgeschrittene 
    Spezialkurse
  • Experimental-Training
    Projekt-Mentoring
    ZTH-Seminare
    Externe Fortbildungen

Für TierpflegerInnen:

  • Module
    Hygiene und Mikrobiologie
    Arbeitsprinzipien
    Gerätetechnische Ausstattung
    Arbeitssicherheit
    Biologie der Versuchstiere
    Ethik und Gesetz
LAS Kurs 1
TeilnehmerInnen LAS-Basiskurs – Beurteilung von Tieren und Käfigausstattung