Eine wesentliche Fragestellung:

Gibt es Alternativen zu Tierversuchen?

Der gänzliche Verzicht auf Tierversuche ist das ultimative Ziel für viele WissenschaftlerInnen und ethisch orientierten Menschen, und es wurden bereits erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung von Alternativmethoden gemacht. Dennoch gibt es derzeit noch verschiedene Gründe, warum Tierversuche nicht vollständig abgeschafft werden konnten:

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  • Komplexität biologischer Systeme: Lebende Organismen sind äußerst komplexe Systeme. Die Interaktionen zwischen Organen, Zellen und Molekülen sind oft schwierig zu simulieren oder zu reproduzieren, insbesondere wenn es um die Reaktion auf komplexe Krankheitszustände oder die Wirkung von Substanzen geht.

  • Mangel an geeigneten Alternativmethoden: Obwohl es Fortschritte in der Entwicklung von Alternativmethoden gibt, sind in vielen Bereichen effektive Ersatzmöglichkeiten für Tierversuche noch nicht möglich. Bestimmte biologische Prozesse können nur in einem lebenden Organismus vollständig verstanden werden.

  • Regulatorische Anforderungen: In vielen Ländern und in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen schreiben Gesetze und Vorschriften vor, dass bestimmte Tests zur Sicherheit von Medikamenten und Chemikalien an Tieren durchgeführt werden müssen, bevor sie am Menschen getestet werden dürfen. Diese Vorschriften basieren auf dem Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz der menschlichen Gesundheit.

  • Langfristige Effekte und Interaktionen: Manchmal sind Langzeitstudien und Untersuchungen von Langzeiteffekten erforderlich, um die Sicherheit von Medikamenten oder anderen Substanzen zu gewährleisten. Die Langzeitwirkungen und Wechselwirkungen können schwierig in nicht-tierischen Modellen zu erfassen sein.

Es ist wichtig anzumerken, dass weltweit intensiv und erfolgreich daran gearbeitet wird, Alternativmethoden zu entwickeln. Hierzu gehören in-vitro-Modelle, computergestützte Simulationen, mikrobiologische Techniken und andere Ansätze. Die Fortschritte in diesen Bereichen werden mittel- und langfristig dazu beitragen, den Bedarf an Tierversuchen zu minimieren oder sie in Zukunft vollständig zu ersetzen.

Pioniere für eine Grundlagenforschung ohne Tierversuche – dafür stehen Doris Wilflingseder und Peter Ertl, stellvertretend für die Entwicklung von Alternativmethoden.

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