Forschung und sonstige Tätigkeiten

Die hauptsächlichen Forschungsinteressen liegen im Europäischen Verfassungsrecht, dem Zusammenspiel zwischen EU-Recht und nationalem Recht, dem Europäischen Wirtschaftsrecht sowie in der Rechtstheorie. Die größten laufenden Forschungsprojekte sind:

  •     Comparative Fiscal Federalism. Lessons to be Learned for the EU (2019-22), Leitung und Mitarbeit. Als Reaktion auf die Finanz- und Staatsschuldenkrise haben wurde in der EU Maßnahmen eingeführt, die sich zu einem System des Fiskalföderalismus entwickeln können, wie es aus Bundesstaaten bekannt ist. Ausgehend von den einschlägigen Erfahrungen in Australien, Belgien, Deutschland, Kanada, Österreich, Schweiz und den USA werden Vorschläge für fiskalische Instrumente in der EU entwickelt, die in der Alltagspraxis effizient sind und von denen man erwarten kann, dass sie künftige Staatsschuldenkrisen ausschließen sowie eine gerechte Verteilung von Lasten und Einnahmen gewährleisten und gleichzeitig ein Maß an demokratischer Kontrolle sicherstellen, das von einem entwickelten Gemeinwesen des 21. Jahrhunderts erwartet werden kann.

 

  •     Member States’ Constitutions and EU Integration, Leitung und Mitarbeit. Untersucht werden die verfassungsrechtlichen Grundlagen und Grenzen der der 27 EU-Mitgliedschaft und des Vereinigten Königreichs. Für jedes dieser Länder gibt es einen Bericht, der von nationalen Expertinnen und Experten entlang einer einheitlichen Gliederung und nach gemeinsamer Diskussion erarbeitet wird. Auf Grundlage dieser Berichte wird in einem zusammenfassend-weiterführenden Beitrag die Perspektive für eine weitere Vertiefung des europäischen Einigungsprozesses analysisiert.Die Ergebnisse des Projekts werden 2021 in einem bei Hart Publishers, Oxford/UK erscheinenden Band der Öffentlichkeit präsentiert.

 

  •     The Choice for Europe since Maastricht. Member States’ Preferences for Economic and Financial Integration (2015 – 2019), Horizon 2020, Ko-Koordinator dieses vorwiegend politikwissenschaftlichen, am SCEUS angesiedelten internationalen Projekts, welches unter der Leitung von Sonja Puntscher-Riekmann durchgeführt wurde. Der rechtswissenschaftliche Teil analysiert die nationalen verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Fiskalpolitik der Mitgliedstaaten und der EU mit dem Ziel, Perspektiven für die Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Währngsunion aufzuzeigen. Die Ergebnisse des Projekts wurden Anfang 2021 in dem gemeinsam mit Elisabeth Lentsch herausgegebenen Band „EMU Integration and Member States‘ Constitutions“ (Oxford, Hart, 726 pp) publiziert.