Sexualpädagogische Forschung im Biologieunterricht

 

Ziel sexualpädagogischer Interventionen ist neben der Prävention von sexuellem Missbrauch ein selbstbestimmter Umgang mit dem eigenen Körper und der eigenen Sexualität. Einer ganzheitlichen Sexualpädagogik ist es somit ein Anliegen sich mit unterschiedlichen Wertehaltungen, Einstellungen und Normen sowie diskriminierenden Verhalten auseinanderzusetzen und diese kritisch zu reflektieren. Hier ist auch ein wichtiger Punkt sich mit der Darstellung der Sexualität in den Medien zu beschäftigen, Unsicherheiten und Probleme aufzugreifen und diese zu thematisieren.  
Die genannten Ziele können nicht allein durch die Vermittlung biologischer bzw. anatomischer Kenntnisse passieren. Vielmehr müssen die Schülerinnen und Schüler ganzheitlich begleitet werden. Wichtig ist hier auch die Vermittlung von Wissen um die Vielfalt von Körper, Geschlecht, sexueller Orientierung sowie Gefühlen und dem Umgang mit diesen. Diese Ziele werden unter anderem vermittelt durch die Stärkung des Körperbewusstseins, der Genussfähigkeit und des Aufzeigens von Möglichkeiten zur Integration eines Gesundheitsbewusstseins bezüglich der eigenen Sexualität.  
Die Umsetzung dieser Inhalte im Biologieunterricht sind Teil der Lehrveranstaltung Sexualpädagogik und Gesundheitsförderung und können auch in Bachelorarbeiten aufgegriffen werden. Die Lehrveranstaltung orientiert sich hierbei an internationalen Standards für Sexualaufklärung (WHO & BZgA, 2011) sowie dem Grundsatzerlass zur Sexualerziehung in Österreich (BMBF, 2015).

Literatur:
BMBF (2015). Grundsatzerlass Sexualpädagogik. Rundschreiben Nr. 11/2015. Wien: BMBF.
WHO & BZgA (World Health Organisation, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung). (2011). Standards für die Sexualaufklärung in Europa. Rahmenkonzept für politische Entscheidungsträger, Bildungseinrichtungen, Gesundheitsbehörden, Expertinnen und Experten. Köln: BZgA.