KATHARINAfeier
Die 1980er Jahre waren die Geburtsjahre der feministischen Theologie in Österreich. Studentinnen beschäftigten sich in Lesekreisen mit den Büchern von Elisabeth Schüssler-Fiorenza und anderen Müttern der Feministischen Theologie. 1984 wurde Herlinde Pissarek-Hudelist in Innsbruck als erste Frau auf einen (katholisch-)theologischen Lehrstuhl berufen. Das Österreichische Frauenforum Feministische Theologie wurde 1986 als Netzwerk für religiös und feministisch interessierte Frauen gegründet.
Auch an der theologischen Fakultät in Salzburg rumorte es. Einige Studentinnen wollten feministische Theologie auch an ihrer Fakultät. Zumindest einmal als Gastvortragende. Zum Beispiel bei der traditionellen Thomasfeier an der Fakultät, bei der sie ihren Patron und den Kirchenlehrer mit einem wissenschaftlichen Vortrag und einem Gottesdienst ehrte. Doch auch noch 1989 wollte die Fakultät keine Frau als Rednerin einladen. Die Studentinnen kreierten im Jahr darauf die Katharinafeier, im Andenken an die im Jahr 1972 (als erste Frau) zur Kirchenlehrerin erhobenen Katharina von Siena. Sie feierten eine von Frauen gestaltete und geleitete Liturgie; den Vortrag hielt Hanna-Barbara Gerl-Falkowitz über Katharina von Siena. Mit wenigen Unterbrechungen gab es seither die Katharinafeier alljährlich im Sommersemester.
Vorbereitet wird die KATHARINAfeier alljährlich von Studentinnen, Mitarbeiterinnen und Professorinnen der Theologischen Fakultät gemeinsam mit der Katholischen Frauenbewegung der Erzdiözese Salzburg. Seit 1990 wird feministische Theologie so an der Universität Salzburg sichtbar gemacht und immer wieder neu gedacht. Die Veranstaltung findet als Kooperation von Universität Salzburg (PLUS), der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) und verschiedenen Frauenorganisationen in Stadt und Land Salzburg statt.
Leiterin:
Univ.-Prof. Dr. Angelika Walser
Fachbereich Praktische Theologie
Katholisch-Theologische Fakultät
Moraltheologie und spirituelle Theologie
Universitätsplatz 1
Tel. +43/(0)662/8044-2676
E-Mail:
Nähere Informationen zu Katharina von Siena:
http://www.heiligenlexikon.de/BiographienK/Katharina_von_Siena.htm
Das Katharinentor der Tiroler Künstlerin Patricia Karg ist ein Sinnbild für das Wirken der Hl. Katharina von Siena und stellt die Anwesenheit ihres Mutes und ihrer Vorarbeit für uns dar. Seit April 2014 ist Katharina von Siena die Patronin und Weggefährtin der Katholischen Frauenbewegung Österreichs. Katharina stellte Dogmen, starr wie Säulen, in Frage. Sie hat kritisch und spirituell denkend Druck ausgeübt und damit etwas „gebogen“ und in Bewegung gebracht. Im Kunstwerk wird aus der Säule ein Tor. Katharina ist Wegbereiterin, wir können durch ihr Tor gehen. Es ist von edlem Inhalt. Wie ein großes Schlüsselloch öffnet sich uns Neues. Der Bogen erinnert auch an den Schleier über ihrem Haupt, es ist wie eine Bedeckung, ein Schutz, ein Verbinden. Das Werk umgibt uns wie ein Mantel, es spendet symbolisch Geborgenheit.
www.karg-patricia.com
Katholische Frauenbewegung Österreichs www.kfb.at