Magische/religiöse Codes in Repräsentationsformen von Glaube und Kirche während der Corona-Pandemie

Elena Haider | Elisabeth Höftberger

Religiöse und magische Codierungen sind in aktuellen medialen Diskursen zur Corona-Pandemie vermehrt anzutreffen. Diese Codierungen dienen in Kirche und Gesellschaft als Erklärungsfiguren und bieten kurzfristig plausible Handlungsmuster. Sie haben allerdings auch theologisch problematische Konsequenzen: z. B. ein fragwürdiges Gottesbild, das hier vermittelt wird; der Versuch, Glaube quantifizierbar zu machen; sie ermöglichen Missbrauch von Religion und gläubigen, dafür offenen Menschen. Gerade die spürbare Hilflosigkeit scheint Aktions- und Erklärungsbedarf zu wecken. So fungieren beispielsweise „altbewährte“ Riten wie das Beten des Rosenkranzes, das Besprengen mit Weihwasser oder Wallfahrten als apotropäische Mechanismen. Apokalyptische Deutungsmuster wie etwa das der Strafe Gottes vermitteln zumindest den Anschein einer „Sinnhaftigkeit“ der aktuellen Krise – mit all ihren irritierenden Folgen für viele Menschen. In der vorliegenden, skizzenhaften Analyse werden ausgewählte Beispiele theologisch reflektiert.

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