Doktoratskolleg

Das Exzellenzprogramm „Kulturen – Religionen – Identitäten: Spannungsfelder und Wechselwirkungen“ befasst sich mit aktuellen Fragestellungen zu Religion im Kontext säkularisierter pluraler Gesellschaften. Im Rahmen des aktuellen Doktoratskollegs werden die Forschungsprojekte der Dissertant*innen von drei Forschungsnetzwerken miteinander verknüpft.

Das „Doktoratskolleg II“ (Elisabeth Höftberger, Andrea Schmuck und Hendrik Rungelrath) mit Schwerpunkt auf den „Jüdisch-christlichen Dialog“ [2018-2023] fördert Projekte, die sich aus fundamentaltheologischer Perspektive dreier derzeit virulenter Fragestellungen innerhalb des jüdisch-katholischen Gesprächs annehmen. Die eingereichten Projekte verfolgen dabei besonders hermeneutische und erkenntnistheoretische Problemlinien. Während ELISABETH HÖFTBERGERS Projekt das Problem adäquater Traditionshermeneutik im Kontext der israeltheologischen Dynamiken des Zweiten Vatikanischen Konzils fokussiert, analysiert und verarbeitet das Projekt von ANDREA SCHMUCK erkenntnistheologische Motive für eine Erkenntnistheorie des jüdisch-christlichen Dialogs. Das Projekt von HENDRIK RUNGELRATH (2018-2020) sucht nach Konturen einer messianisch bestimmten christlichen Theologie in Auseinandersetzung mit dem Werk des italienischen Philosophen Giorgio Agamben.

Das Forschungsprojekt „Interreligious Dialogue“ [seit 2020] will den interreligiösen Dialog insbesondere auf der Ebene theologischer und religionswissenschaftlicher Grundlagenarbeit zu aktuellen Dialogthemen weiterentwickeln: Das fundamentaltheologische Projekt von JULIA FELDBAUER analysiert das theologische Konzept „Land Israel“ als Spannungsfeld im jüdisch-katholischen Dialog. HANNAH JUDITH ist Moderatorin des jüdisch-christlichen Nachwuchsnetzwerks und zugleich Promotionsstudentin im Fach Fundamentaltheologie (Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des dt. Volkes).

Das dritte Forschungsnetzwerk „European Graduate School Salzburg-Erfurt-Leuven“ [seit 2021] arbeitet zum Thema „Theology in religious, cultural and political Processes of Transformation“. MANUEL KUHNS Projekt untersucht die Ausbreitung, die ekklesiologischen und theologischen Entwicklungen, den interreligiösen Austausch und die Inkulturation des aramäisch-syrisch geprägten Christentums entlang der Seidenstraße in Zentralasien im 7.-14. Jahrhunderts.

An der Schnittstelle des Forschungsprojektes „Interreligious Dialogue“ und der „European Graduate School“ siedelt sich das Dissertationsprojekt von SARAH PIESLINGER an. Sie setzt sich näher mit der Bedeutung von sogenannten Spirituellen Influencern (am Beispiel von David Steindl-Rast und Ayya Kehma) im Kontext spiritueller, theologischer, kirchlicher und gesellschaftlicher Transformationsprozesse auseinander.