Master für Supervision, Coaching und Mediation
Beratung für Menschen in Organisationen
Zielgruppe
Der Universitätslehrgang richtet sich an Personen, welche als Supervisor:in, als Coach:in und als Mediator:in in oder außerhalb von Organisationen mit Einzelpersonen, dyadischen Systemen oder Teams ressourcenorientierte und problemlösende Aufgaben wahrnehmen möchten. Relevante Kompetenzen hierfür werden im Universitätslehrgang vermittelt und angewendet.
Die Teilnehmer:innen haben häufig folgenden Ausbildungshintergrund: Psychologie, Pädagogik, Gesundheitswesen, Medizin, Sozialwissenschaften, Soziale Arbeit, Wirtschaft und Recht.
Der Abschluss des Universitätslehrgangs berechtigt nicht automatisch zu der Ausübung eines Gewerbes. Informationen zu rechtlichen Aspekten bezüglich einer gewerblichen Tätigkeit erhalten Sie bei den Gründerservicestellen der Wirtschaftskammer.
Ziel
Ziel des Universitätslehrgangs für Supervision, Coaching und Mediation ist die Ausbildung in den Beratungsformaten Supervision und Coaching nach den Vorgaben der Österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS) sowie Mediation nach dem Bundesgesetz über Mediation in Zivilrechtssachen (ZivMediatG, BGBI. I Nr. 29/2003) und der Verordnung des Bundesministeriums für Justiz über die Ausbildung zum eingetragenen Mediator (ZivMediat-AV,BGBI. II Nr. 47/2004).
Qualifikationsprofil
Studierende verfügen nach Absolvierung des Universitätslehrgangs für Supervision, Coaching und Mediation über folgende Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen:
(1) Kenntnisse: Studierende
- verfügen über ein psychologisches Grundlagenwissen, das sie auf unterschiedliche Beratungskontexte in kritischer Weise anwenden können.
- kennen und verstehen die relevanten Forschungsbefunde für den Beratungsprozess, können diese integrieren und auf die praktische Arbeit übertragen.
- verfügen über fundierte Kenntnisse in einschlägigen Forschungsmethoden.
- kennen das Vorgehen, die relevanten diagnostischen Instrumente und Interventionen der drei Beratungsformate Supervision, Coaching und Mediation und verfügen über das Wissen, wie diese gezielt einzusetzen sind, um Beratungsprozesse zu gestalten.
- kennen die relevanten rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und verstehen die ökonomischen Zusammenhänge, um Beratungssituationen umfassend zu beurteilen und zu leiten.
- verfügen über ein Grundlagenwissen zur Abgrenzung dieser Beratungsformate von der Therapie.
- haben ein Verständnis für unterschiedliche Beratungsfelder und -settings entwickelt.
(2) Fertigkeiten: Studierende
- können Klient:innen mit ihrem spezifischen Hintergrund empathisch verstehen, sind sich ggf. ihrer unterschiedlichen Erwartungen und Ziele sowie des Einflusses der Geschlechterrollen und der kulturellen Sozialisation von Auftraggeber:innen bewusst und können diese in der Planung, Umsetzung und Leitung von Beratungsprozessen abwägen bzw. integrieren.
- verfügen über die Fähigkeit, relevante Informationen zu gewinnen (z.B. durch Beobachtung, Einsatz von Diagnostikinstrumenten) und diese strategisch für die Planung, Umsetzung und Leitung von Beratungsprozessen zu nutzen.
- können unterschiedliche Interventionsmethoden in der Praxis anwenden und ggf. an neue Beratungssituationen anpassen bzw. entsprechend weiterentwickeln.
- können „Beratungsfälle“ von „Therapiefällen“ und Krisensituationen unterscheiden und Klient:innen entsprechend vom Beratungs- in den Therapiekontext überleiten.
(3) Kompetenzen: Studierende
- erkennen, welche der drei Beratungsformate (Supervision, Coaching, Mediation) für eine spezielle Problemsituation relevant ist, und können im Beratungsprozess eine für die Problemsituation angepasste – auch integrative – Strategie entwickeln und umsetzen.
- können eigene Anteile am Beratungsprozess erkennen (z.B. Emotionalität, persönliche Stärken und Schwächen, „blinde Flecken“, die Rolle des eigenen Geschlechts und des eigenen Status) und so ihr professionelles Handeln kontinuierlich reflektieren und verbessern.
- sind sich relevanter Rahmenbedingungen (z.B. Gruppendynamik, Organisationsstruktur, gesellschaftliche Veränderungen) bewusst, um Zusammenhänge im Beratungsprozess besser zu verstehen und Vorgehensweisen sowie Interventionen entsprechend zu gestalten.
- können einen Beratungsprozess von der Auftragsklärung über die Strukturierung des Prozesses bis zur Evaluation gestalten, um berufliche Entwicklung zu fördern und Veränderungen zu ermöglichen.
- verfügen über die Fähigkeit, komplexe Kommunikationsprozesse und die Kommunikation Person-Arbeit-Organisation zu steuern und zu gestalten sowie Spannungen, Brüche und Konflikte hierbei zu halten bzw. zu bearbeiten.
- bilden eine eigene Identität als Berater:in aus und verfügen über die Kompetenz, ihre eigene Beratungsleistung zu reflektieren und entsprechend weiterzuentwickeln.
- sind in der Lage, wissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren und können Forschungsmethoden zur wissenschaftlichen Bearbeitung von Fragestellungen anwenden.