Private Lebensformen
Kornelia Hahn forscht im Schwerpunkt Kulturen der Moderne und Private Lebensformen aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive. Diese stützt sich insbesondere auf Beobachtungen der Transformation von Zeichenwelten, hat einen theoretischen Ausgangspunkt in der Klassikerinterpretation und betreibt eine interpretative Sozialforschung. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Vermittlung, der Medialisierung, von Zeichen und den sich dabei ergebenen Veränderungsprozessen. Als Medien werden insbesondere Körper und technologische Kommunikationsmedien in ihrem Wechselverhältnis berücksichtigt, aber auch Zeichensysteme wie Interaktionsordnungen, Organisationslogiken und kulturelle Skripte. Aktuelle Projekte konzentrieren sich auf körperbezogene Beziehungen und körperorientierte Analysen in verschiedenen empirischen Phänomenbereichen:
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intime Beziehungen
Wir verstehen intime Beziehungen als eine wesentliche soziologische Analysekategorie, die prinzipiell transkulturellen Ursprungs ist. So haben sich Phänomene von Romantik, Liebe, Verliebtheit, Intimität und sexueller Praxis im Verlauf der Moderne als komplexes Zusammenspiel von bürgerlicher Privatheit, Familie als Reproduktionsgemeinschaft und insbesondere Repräsentationen romantischer Narrative gebildet. Dieser Prozess ist anhaltend dynamisch, was in paradoxem Zusammenhang dazu steht, dass Modelle von Liebe oder Familie im Alltagsdiskurs oft als invariante, kulturelle Konstanten wahrgenommen werden, die außerhalb des Gesellschaftlichen liegen.
Wir gehen davon aus, dass sich die aktuelle Dynamik aus einer gesteigerten Transkulturalität ergibt, die sich zum Beispiel aus tendenziell global verbreiteten Repräsentationen kultureller Modelle „intimer Beziehungen“ und deren jeweils Interpretationen innerhalb spezifischer Settings und Diskursgemeinschaften speist.
Wir untersuchen Phänomenbereiche intimen Erlebens in Abhängigkeit von vielfältigen (trans)kulturellen Kontexten und aus der methodischen Perspektive symbolischer Praktiken. Das Ziel ist zu analysieren, welche sozialen Bedeutungen und vor allem soziale Folgen die als „intim“ erlebten Beziehungen haben. Die Beantwortung dieser Frage ist trotz ihrer hohen gesellschaftspolitischen Relevanz ein wissenschaftlich bisher immer noch zu wenig beachteter Bereich.
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Mobilizing Intimate Relationships
The research network aims to establish an innovative research area on contemporary interpretations of intimate relationship. The network started an initiative of Kornelia Hahn and Mona Röhm and aims to bring international scholars together to exchange their research within the field of intimate relationships, develop innovative approaches, and work on joined projects.
The research is based on processes of actively producing intimacy in globalized societies. It is relevant since the capability of (re-)establishing and sustaining intimate relationship is increasingly subject to a ‘normalizing’ order. At the same time, it is based on sophisticated challenges to create individual, unique, seemingly socially detached bonds with ‘intimate’ others.