Kulturen der Moderne
Kornelia Hahn forscht im Schwerpunkt Kulturen der Moderne und Private Lebensformen aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive. Diese stützt sich insbesondere auf Beobachtungen der Transformation von Zeichenwelten, hat einen theoretischen Ausgangspunkt in der Klassikerinterpretation und betreibt eine interpretative Sozialforschung. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Vermittlung, der Medialisierung, von Zeichen und den sich dabei ergebenen Veränderungsprozessen. Als Medien werden insbesondere Körper und technologische Kommunikationsmedien in ihrem Wechselverhältnis berücksichtigt, aber auch Zeichensysteme wie Interaktionsordnungen, Organisationslogiken und kulturelle Skripte. Aktuelle Projekte konzentrieren sich auf körperbezogene Beziehungen und körperorientierte Analysen in verschiedenen empirischen Phänomenbereichen:
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Neue Medienkulturen
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Körperbehandlungen inklusive Bekleidungskonsum und touristisches Reisen
Die Tourismussoziologie ist bereits ein langjähriger Forschungsschwerpunkt der Abteilung. In den letzten Jahren wurden eine neue und derzeit einzige deutschsprachige tourismuswissenschaftliche Zeitschrift (TW) gegründet, mehrere Buchreihen herausgegeben und internationale Tagungen (in Kooperation mit dem Fachbereich Kommunikationswissenschaften und der FH Salzburg) organisiert.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Abteilung liegt in stärker akteurszentrierten Ansätzen zum Reiseerleben und Reiseverhalten. Insgesamt werden reisebezogene raum-, zeit- und emotionsspezifische Aspekte in ihrer Wirkung auf Identität analysiert. Die Reisesozialisationsforschung kann innerhalb der Tourismussoziologie noch wenig empirische Befunde aufweisen. In verschiedenen empirischen Projekten wird daher der Frage nach den Effekten des Reisens auf die Identität und insbesondere der Herausbildung der kulturellen Identität nachgegangen. Dabei sollen vor allem auf der Ebene der Reisemotive und Urlaubspräferenzen, der Wahrnehmung des Fremden, dem Zeiterleben in der Fremde sowie dem Erleben von Fremdheit Einflüssen auf das Selbst nachgespürt werden. In einem weiteren aktuellen Teilprojekt wird die Herausbildung einer europäischen Identität in Relation zur Reiseintensität analysiert und mögliche Wirkungen auf die Wahlbeteiligung bei Europawahlen geprüft.