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Exkursion zur Wohnungsfrage in Wien
Am 10.6. war eine Gruppe Studierender (Geographie und Soziologie) unter der Leitung von Assoz. Prof. Dr. Christian Smigiel in Wien und erkundete im Karl-Marx-Hof, im Roten Waschsalon und in Favoriten (Belgradpatz und Sonnwendviertel) verschiedene Ausprägungen und Hintergründe der Wohnungsfrage.
Danke nochmals an unsere Gesprächspartner*innen für die spannenden Rundgänge und Einblicke: Search and Shape ( https://www.searchandshape.at/), Roter Waschsalon ( https://www.facebook.com/waschsalon.karlmarxhof/) und Dr. Walter Matznetter (Uni Wien).
Fotos
Neues Forschungsprojekt im Bereich Wohnforschung
Christian Smigiel, Andreas Koch und Katharina Stiebler untersuchen in einer von der Stadt Salzburg finanzierten Studie die Wohnungsvergabepraxis in der Stadt Salzburg. (Laufzeit des Projekts: April 2024-Jänner 2025).
Elena Hofferberth:
Planning beyond growth
The case for economic democracy within limits
Angesichts der weit fortgeschrittenen Klimakrise sind Umfang und Geschwindigkeit der Emissionssenkungen in den reichen Ländern bei weitem nicht so hoch, wie es notwendig wäre. Dies wirft die Frage nach anderen Formen der wirtschaftlichen Koordinierung auf. Elena Hofferberth fragt, wie eine Planung jenseits von Wachstum aussehen könnte. Sie schlägt eine radikale Umgestaltung unserer Institutionen und sozialen Beziehungen vor, um eine nachhaltigere und gerechtere Welt zu schaffen. Ökologische Planung jenseits von Wachstum kann als eine demokratische Abwägung sowohl ökologischer Grenzen als auch sozialer Bedürfnisse verstanden werden. Während sowohl die planetaren Grenzen als auch die sozialen Bedürfnisse oft als objektive wissenschaftliche Konzepte verstanden werden, können sie nur dann politisch wirksam werden, wenn sie das Ergebnis gesellschaftlicher Entscheidungsprozesse sind.
Elena Hofferberth ist Postdoc an der Universität Lausanne. Im Rahmen des Projekts “CliMacro: Alternative Macro-Financial Frameworks for Climate-Just and Post-Growth Futures” erforscht sie die makrofinanziellen und politökonomischen Bedingungen für eine Postwachstumsökonomie. Elena hat an der University of Leeds in Wirtschaftswissenschaften promoviert.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
WANN: am Dienstag, den 9. Januar, von 18-20 Uhr WO: online unter https://tinyurl.com/5be5jpsm (MS Teams)
Sprache: Der Vortrag wird auf Englisch (ohne Übersetzung), die anschließende Diskussion auf Deutsch stattfinden.
Geographie Masterschwerpunkt
Geographies of Uneven Development
Universität Salzburg
Do we need a degrowth perspective to slow down global heating?
We invite all interested parties to attend these online events. The focus is on what economic development we can implement to slow down global warming. What does a socio-ecological transformation look like that will lead our societies to a non-fossil energy and industrial system?
For details, please see here.
Aktuelles zu Lehrveranstaltungen, Exkursionen und Forschung der sozialwissenschaftlichen Geographie:
Am 23. November 2023 findet in der Frankfurter Paulskirche die 40. Jahrestagung der weltweiten ökumenischen Reformbewegung „Umkehr in die Zukunft“ statt. Ziel dieser globalen Bewegung ist es, im Rahmen der kirchlichen Weltverantwortung Ungerechtigkeit, Unfrieden und Umweltzerstörung zu analysieren und durch entschiedenes Handeln zu deren Überwindung beizutragen. Die Jubiläumsveranstaltung findet unter dem Titel Eine Welt im Ausnahmezustand: Herausforderung an das ökumenische Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung statt. Stefanie Hürtgen hält die Keynote zu dieser Veranstaltung.
Weite Informationen unter: https://www.ev-akademie-boll.de/tagung/640923.html
Retirement Migration Collaboration Workshop in Bangkok, Thailand
A collaboration workshop between Research Institute for Languages and Cultures of Asia, Mahidol University (Thailand) and Department of Sociology and Human Geography, Paris Lodron University of Salzburg (Austria) talks about retirement migration to Thailand.
Beteiligung am DKG 2023
Beim diesjährigen Deutschen Kongress für Geographie, der zwischen 19. und 23. September in Frankfurt am Main stattfindet, beteiligen sich viele unserer Abteilungsmitglieder an Veranstaltungen. Hier ist eine ausführliche Übersicht.
Für das Poster klicken Sie bitte hier.
Touristification, rent gap and the local political economy of Airbnb in Salzburg (Austria)
Prof. Smigiel hat einen neuen Beitrag im Journal Urban Geography veröffentlicht. Dieser ist auch Open Access zugänglich.
Call for Papers
Prof. Smigiel, Prof. Zeller und Robert Musil vom Institut für Stadt- und Regionalforschung der ÖAW organisieren gemeinsam die Tagung „Stadt, Land, Wohnen. Variationen regionaler Wohnungsmärkte zwischen Boom und Krise“ für die nun Beiträge eingereicht werden können.
Mehr Informationen
MINDERGENUTZTER WOHNRAUM IN SALZBURG
Eine Studie von Assoz. Prof. Dr. Christian Smigiel und Andreas Van-Hametner (Ressourcen Forum Austria) untersucht erstmals, welche Rolle mindergenutzter Wohnraum im Wohnungsneubau der letzten zwei Jahrzehnte in der Stadt Salzburg spielt. Weitere Informationen
Tarifbürgerschaft – Tarifautonomie und demokratische Staatlichkeit
Prof. Stefanie Hürtgen referiert im Mai im Zuge einer Ringvorlesung an der Freien Universität Berlin über sinnvolle Arbeit, Tarifautonomie und soziale Demokratie.
Weitere Infos: https://www.gerechtigkeitdurchtarifvertrag.de/de/article/54.tarifb%C3%BCrgerschaft-tarifautonomie-und-demokratische-staatlichkeit.html
Ukraine: life and resistance in a society attacked by Russian imperialism
New lecture series of „theories and debates in geography“ (855.232). They are online per Webex. More info on our website. And in PLUS online.
Vorträge und Diskussionen im Rahmen der Uni-Besetzung „Erde brennt“
Am 18. November diskutierten Christian Smigiel und Christian Zeller mit den Aktivist*innen der Bewegungsorganisation Erde Brennt. In zwei Vorträgen wurden die Themen Energie und soziale Ungleichheit und Revolution für das Klima vorgestellt und anschließend mit den anwesenden Aktivist*innen erörtert, welche Erkenntnisse sich daraus für gesellschaftliche Veränderungen ziehen lassen.
Regionalgeographische Exkursion in Marseille
Precarious Housing in Europe. A Critical Guide.
(Open textbook available)
Precarious housing conditions are on the rise across Europe. Precarious housing refers to housing that is either unaffordable or unsuitable, for example because it is overcrowded, in poor dwelling condition, poorly located or even unsafe. While there is much literature on the strong link between employment and housing insecurity and abundant investigations in different aspects of precarious housing, hardly any attempt has been made so far to provide a consolidated overview of the whole topic. This Critical Guide adds to the debate on causes, symptoms, consequences and possible solutions and makes them accessible for teaching, learning and self-study across multiple disciplines. Christian Smigiel was invited to contribute one chapter on precarious housing. Each chapter draws on examples from across Europe to explore different experiences of precarious housing, and different responses to these conditions. The Guide is accompanied by an open access website that provides further resources for teaching and learning
All results derive from “PusH – Precarious Housing in Europe”, a Strategic Partnership funded under Erasmus+ programme.
Erstes DFG-Netzwerktreffen Labour Geography
Vom 20.-23.Juni dieses Jahres fand im schönen Gasthaus Steinerwirt in Salzburg das Auftakttreffen der DFG-Netzgruppe Labour Geography statt. Unser Netzwerk hat den übergreifenden Titel „Globale Transformation und sozialökologische Reproduktion: Perspektiven der Labour Geography (im deutschsprachigen Raum).“ Auf unserem ersten Treffen ging es gleich direkt zu einzelnen Themen, zu denen wir auch Gäste für keynotes eingeladen hatten. Es begann mit der Frage nach labour geography und Global Production Networks (Input Cornelia Staritz), ging weiter mit labour geography und ungleicher Entwicklung (Input Intan Suwandi) und dann labour geography und Digitalisierung (Inputs Tim Sturgeon und Florian Butollo). Wir nahmen die Eingangsreferate jeweils zum Anlass für umfassende und sehr produktive Diskussionen unter uns im Netzwerk, bei denen es nicht zuletzt auch um die künftigen thematischen Vertiefungen und unsere Weiterarbeit ging.
Workshop mit Ernst Ulrich von Weizsäcker
Am 2. Mai 2022 fand in der Oesterreichischen Nationalbank im Vorfeld zur Jubiläumskonferenz „50 Jahre ‚Grenzen des Wachstums‘“ ein Workshop mit Ernst Ulrich von Weizsäcker statt, bei dem Fritz Hinterberger, Vizepräsident des Austrian Chapter, gemeinsam mit Nathalie Spittler (BOKU) und Meike Bukowski (Universität Salzburg) das Projekt Wellbeing – ein gutes Leben in einer Welt voller Krisen präsentierten. Folgend lesen sie eine Workshopbericht von Fritz Hinterberger mit Bildern von Meike Bukowski.
Wissenschaftler*innen und Künstler*innen diskutierten dabei den Stand des Projekts und seine (Weiter-)Entwicklung. Meike Bukoski präsentierte die Rolle des Projekts im UniNEtZ-Projekt, Nathalie Spittler den methodischen Rahmen und Fritz Hinterberger den aktuellen Stand des Projekts.
Ernst Weizsäcker, früher Co-Präsident des internationalen Club of Rome, findet am vorgeschlagene Projekt, “das BIP umzudefinieren”, vor allem “vernünftig, es systemhaft” anzugehen. Eine zentrale Herausforderung sei aber, dass Nachhaltigkeit ein globales Problem sei und jede Messung des Fortschritts auf regionaler oder nationaler Ebene daher den Beitrag zum Gemeinwohl der Welt zeigen müsse. Ansonsten kommt es zu einem Streit “Ökologie gegen Ökonomie”.
Das bekannte Dreieck ökonomischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit sei ein “Lügengebäude”, so Weizsäcker. Gerade die soziale Komponente werde defakto meist missbraucht: da wird der Betriebskindergarten zum Argument verwendet, um Schwächen im Klimaschutz aufzuwiegen. Der Betriebswirt René Schmidpeter stimmt ihm zu: schließlich stellen die planetaren Grenzen eine “single bottom line” dar. Das gelte schließlich auch für das bekannte Bild, in dem die 17 SDGs gleichberechtigt als “Kacheln” nebeneinander gestellt werden und bevorzugt eine Darstellung, die die “ökologischen” SDGs 13, 14 und 15 als Grundlage für alles andere darstellen, ergänzt Weizsäcker.
“Gut” findet Weizsäcker die Herangehensweise eines Bürgerrates, bei der repräsentativ ausgewählte Bürger:innen anstatt oft selbst-ernannter “Stakeholder” an einem partizipativen Prozess teilnehmen. Dem schloss sich auch der Journalist und Unternehmer Rainer Schultheis an, der mit seinem Unternehmen SAPHENUS Pionier und erster Anwender des vorgestellten Konzepts ist: “Stakeholder müssen Nachhaltigkeitsforscher werden”, sagt Schultheis, “vor allem die junge Generation!”
Die sozial-ökologische Ökonomin Anke Schaffartzik von der Central European University kritisierte ebenso wie Franz Fehr von der Universität für Bodenkultur und Ratsvorsitzender des UniNEtZ die unkritische Verwendung von Begriffen wie BIP oder “Konsum”, wobei auch die Verteilungsfrage zu stellen sei: ich kann in einem Land mit niedrigem BIP leben, aber zur Elite mit hohem Einkommen gehören, so Schaffartzik. Beide sprachen sich unisono für eine Neudefinition des “guten Lebens” aus. “Was ist Wellbeing?” fragte auch die Künstlerin Simona Koch und Gerda Palmetshofer ergänzt: es gehe dabei auch um “Unterlassung”. Auch Lisa-Marie Weidl (Studierende an der Universität für Angewandte Kunst Wien) verweist auf die vielfältigen Ausdrucksformen der Kunst, während der Grafiker Christian Schienerl das Thema “Kommunikation” betont und auch die “Skalierbarkeit”. Martin Hoffmann vom Austrian Chapter betont, dass die Zielerreichung einzelner Unternehmen und Regionen als Beitrag zu den Gesamtzielen messbar sein müssen.
Das ist auch Max Fuchslueger von Fridays for Future wichtig und meint: “Universitäten könnten da deutlich mehr machen”. Dafür einen Raum zu schaffen fordert auch Dennis Kacetl, Jugendsprecher der Gemeinwohlökonomie und Vorstand der Kommunikationsagentur (Genossenschaft) cooppa, die daran arbeitet, das Konzept vor allem an Unternehmen zu vermitteln. Bernhard Bergmair plädiert dafür, konkrete Fragen, wie die Messung der planetaren Grenzen außer Frage zu stellen, Ebenso wie Weizsäcker plädiert er für eine starke Rolle der Politik, etwa in der Frage von “Ökosteuern”. Dem stimmt auch Helwin Prohaska von der “Energiewende Linz” zu.
Alexandra Wegscheider-Pichler, bei Statistik Austria für Nachhaltigkeitsindikatoren zuständig, mahnt vor allem bei der Aggregation zur Vorsicht. Andererseits: eine Liste von 200 Indikatoren “überfordert jeden”. Für die subjektive Lebenszufriedenheit gäbe es “sehr stabile Indikatoren – auch über verschiedene Einkommensstufen hinweg.”
Das Projektteam bedankte sich für die zahlreichen Kommentare und Inputs aber auch Unterstützung und Wertschätzung. Vieles sei schon im Konzept angelegt (ohne in der kurzen Präsentation aufgenommen worden zu sein). “Anderes nehmen wir gerne auf” verspricht Fritz Hinterberger in seinem Abschlussstatement.
Liebe Grüße von der Universität Salzburg aus Wien.
Buchveröffentlichung von Adreas Koch
Koch, Andreas (2022): Armut? Klare Antworten aus erster Hand, Paperback, 177 Seiten, morawa – Die österreichische Online-Buchhandlung
Armut ist greifbar! Sie ist aber auch vielschichtig. Andreas Koch geht dem Phänomen auf den Grund. Im Frage-Antwort-Stil beleuchtet er u.a. historische, ökonomische und politische sowie gesellschaftliche und geografische Aspekte der Armut. Auf die aktuelle wissenschaftliche Debatte und Formen der Armutsbekämpfung geht er ein. Zahlen und Fakten runden das Buch ab. Zahlreiche Abbildungen illustrieren den Stoff.