Projekte im Schwerpunktthema Mobilitäten in und beyond Europe

Ausgewählte laufende und abgeschlossene Projekte des Fachbereiches 

Laufende Projekte

VISION: Envisioning Convivial Europe
Ansprechpartnerin am Fachbereich: Kyoko Shinozaki

MARS: Non-Western Migration Regimes in a Global PerspectiveAnsprechpartnerin am Fachbereich: Dženeta Karabegović (2024 – 2028)

  MARS ist ein MSCA Staff Exchange Programm, das darauf abzielt, unser Wissen und wissenschaftliches Verständnis über die globale, regionale und nationale governance von Migration und Mobilität zu verbessern. Es soll zu globalen und nationalen Bemühungen beitragen, eine sichere, reguläre und geordnete Migration zu ermöglichen. Das Programm verfolgt drei miteinander verbundene Ziele: 

  1. Erstellung originaler empirischer Daten und vergleichender Perspektiven zur Migrationsgovernance und zu Migrant*innenerfahrungen in nicht-westlichen Migrationsregionen. 
  1. Einbindung der Forschung in relevante theoretische Debatten der (vergleichenden) Migrationsstudien, um zur Theoriebildung beizutragen, indem neue konzeptionelle und methodische Erkenntnisse über Migrant*innenerfahrungen und Praktiken der Migration in nicht-westlichen Regionen entwickelt werden. 
  1. Bereitstellung strategischer Informationen und politischer Einblicke für internationale Organisationen, Entwicklungsagenturen und Entscheidungsträger innerhalb und außerhalb der EU zur Verbesserung der Migrationspolitik(en) und zur Unterstützung der Umsetzung des Globalen Pakts für Migration und des Globalen Pakts für Flüchtlinge. 

Das Projekt wird durch ein multidisziplinäres und multisektorales Forschungs- und Personalaustauschprogramm ermöglicht, an dem 11 europäische Universitäten und Organisationen sowie 11 assoziierte Partner aus Zentralasien, dem Nahen Osten, Nord- und Westafrika, Südostasien, Ostasien, den Golfstaaten und Lateinamerika beteiligt sind. 

Abgeschlossene Projekte (in den letzten fünf Jahren) 

Diaspora and Terrorist Recruitment
Ansprechpartnerin am Fachbereich: Dženeta Karabegović

Das Projekt ‘Diaspora and Terrorist Recruitment’ wurde von der   OeAD zwischen 2022 und 2023 durch das WTZ-Programm mit Tschechien gefördert. Das Projekt wurde mit  Asya Metodieva am Institute of International Relations in Prague durchgeführt. Daraus folgte eine Publikation,   Karabegović, D., & Metodieva, A. (2024). Deradicalization of Foreign Fighters and the Agency of Diaspora. Nordic Journal of Migration Research, 15(1).  

Retirement Migration Infrastructure from an Asian-European Comparative Perspective
Ansprechpartnerin am Fachbereich: Kyoko Shinozaki

Das Projekt ‘Retirement Migration Infrastructure from an Asian-European Comparative Perspective‘ ist über eine im Rahmen von ASEA-UNINET geförderte Kooperations-/Forschungs-/Lehraktivität und hat zwischen 2022 und 2023 stattgefunden. Die internationale Ruhestands-Migration (IRM) hat sich zu einem bedeutenden globalen Phänomen entwickelt, das zunehmend Aufmerksamkeit in der Forschung erhält. Thailand ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Ziel für internationale Ruheständler geworden. Dieser Trend hat zu zunehmender Forschung zu den Auswirkungen der Ruhestandsmigration auf die Wirtschaft und Gesellschaft der Zielländer geführt. Wir planen auch in weiterer Folge Untersuchungen zu den Herausforderungen, die mit der Ruhestandsmigration einhergehen, insbesondere in Bezug auf Gesundheit und Pflege für die Zielländer und die Migrantinnen. 

Darüber hinaus haben Master- und Bachelorstudierende des Fachbereichs an Exkursionen nach Thailand teilgenommen und Abschlussarbeiten zu diesem Thema verfasst, was die praktische Anwendung und Vertiefung des Forschungsfeldes unterstreicht. Mit Kolleginnen von der Mahidol Universität in Thailand wurde ein Workshop zu „International Retirement Migration to Thailand: The Infrastructure Approach“ organisiert, an dem Kyoko Shinozaki, Wolfgang Aschauer, Dženeta Karabegović und Christian Smigiel teilnahmen. 

Retreat-Tourismus (Auf der Reise zu sich selbst)
Ansprechpartner am Fachbereich: Wolfgang Aschauer

In Verbindung mit den Thailand-Aufenthalten entstand auch ein ‘Projekt zum Retreat-Tourismus (Auf der Reise zu sich selbst)‘. In den letzten Jahren zeigt sich in der westlichen Welt – beeinflusst von weitreichenden Krisenwahrnehmungen – ein regelrechter Boom der Suche nach dem eigenen Glück. In alternativ-spirituellen Milieus offenbart sich dies in neuen Reisetrends wie Yoga- und Tantra-Reisen für einen kurz- oder längerfristigen Ausstieg zur Selbstfindung. Die Insel Koh Phangan in Thailand, die schon seit vielen Jahren als Ziel für Aussteiger:innen hoch im Kurs ist, hat sich in den letzten Jahren zu einem Eldorado für den Retreat-Tourismus entwickelt. Dieser scheint exklusiv für eine westliche Klientel ausgerichtet, die sich der Suche nach höheren Sphären des Glücks verschrieben hat. Auf Basis einer ethnografischen Forschung in einem ausgewählten Retreat gewannen wir Erkenntnisse, welche Wirkungen Wellbeing-Interventionen auf junge Erwachsene und Personen in der mittleren Lebensphase auslösen und auf welchen Stationen der Reise zu sich selbst sich diese befinden. Auch wenn die qualitative Studie auf Basis von sieben Interviewteilnehmenden nur wenig generalisierbare Schlussfolgerungen ermöglicht, liefert sie tiefgehende Einblicke in aktuelle Dynamiken der Entfremdung.  

Für eine vertiefende Analyse wurde ein weiterer Antrag bei ASEA-Uninet bewilligt. Im Projekt RETOUR (Revitalizing the Exhausted Self, Ansprechpartner Wolfgang Aschauer) werden nun im österreichischen Kontext Analysen zum Retreat-Tourismus vorgenommen und mit den thailändischen Angeboten verglichen. Dabei erfolgt im Jahr 2026 gemeinsam mit Forscher*innen der Mahidol-University auch eine vertiefende Analyse der Auswirkungen des Retreat-Tourismus auf lokale Servicekräfte im Tourismus und auf die lokale Bevölkerung auf Koh Phangan.