Mobilitäten in und beyond Europe

© Marina Leonova
© Marina Leonova

Unser Fachbereich erforscht die komplexen Dynamiken transnationaler Mobilität in einer globalisierten Welt. Zentral für unsere Forschungen ist dabei die (Re-)Produktion intersektionaler sozialer Ungleichheiten in Prozessen, Erscheinungsphänomenen und Auswirkungen der internationalen Migration und räumlicher und sozialer Mobilität, in und jenseits der EU. Unser interuniversitäres Migration und Mobility Research Lab, die von uns betreute Studienergänzung Migration Studies sowie unsere Beteiligung am internationalen Masterstudiengang und Double-Degree Program „EUMigs“ verknüpfen dabei unsere Forschungsarbeit in der interdisziplinären und internationalen Scientific Community mit der Lehre und den Studierenden an der Universität.   

Unser Migrationsforschungsschwerpunkt legt hierbei den Fokus auf transnationale Mobilität. Diese Mobilität, die sich räumlich in Herkunfts- und Ankunftsregionen sowie Transitregionen spannt (Stichwort Multilokalität), spielt sowohl im Kontext der Migration hochqualifizierter Personen als auch in einschlägigen prekären Segmenten des Arbeitsmarkts (z.B. Pflege, Tourismus und Landwirtschaft) eine tragende Rolle.  

Auch in unserem zweiten Schwerpunkt der kritischen Tourismusforschung manifestieren sich soziale Differenzierungen und es erscheint ertragreich, die Antriebskräfte gegenwärtiger Reiseströme aus der Perspektive verschiedener Herkunfts- und Zielländer theoretisch weiterzuentwickeln als auch empirisch – in Bezug auf viele heterogene Reiseformen der Gegenwart – umfassender zu deuten. Hierzu wird Salzburg als Hot Spot des internationalen Tourismus weiterhin in einschlägige Forschungen zu künftigen sozial-ökologisch verträglicheren Strukturanpassungen im Tourismus eingebettet. 

Neben lokalen Strukturen interessieren uns auch globale Prozesse, die ungleiche Entwicklungen begünstigen. Die Prekarisierung ist das Janusgesicht der Globalisierung und eines weltumspannenden Kapitalismus, der Arbeitende weltweit in Konkurrenz zueinander stellt. So entstehen große Bereiche sozioökonomisch marginalisierter Arbeitskräfte, die ihre Lebensgewinnung vor allem subsistenzwirtschaftlich betreiben müssen, auch wenn sie in den Megastädten beheimatet sind. Migrations- und Fluchtdynamiken sind logische Konsequenzen der global-lokal ungleichen Entwicklung, sie dürften durch die aktuellen Veränderungen ökologischer Lebensgrundlagen durch den Klimawandel in Zukunft noch deutlich zunehmen.