Mehrsprachigkeit
KURZBESCHREIBUNG:
Das interdisziplinäre Themenmodul „Mehrsprachigkeit“ bezieht sich unmittelbar auf die gesellschaftspolitischen Anforderungen eines modernen Europas, in dem kulturelle Vielfalt und Mehrsprachigkeit nicht nur als Innovations- und Entwicklungspotenzial gesehen werden, sondern als „Trumpfkarte Europas und gemeinsame Verpflichtung“ (Mitteilung der Europäischen Kommission 2008).
Im Rahmen der Lehrveranstaltungen und der Praxisphasen, die inhaltlich stark aufeinander bezogen sind, erwerben Studierende Kompetenzen, die über Sprachen- und Kulturgrenzen hinweg reichen: Sie können ihr Bewusstsein für den Wert individueller und gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit schärfen, Konzepte und Modelle des integrativen (Fremd-) Sprachenerwerbs kennenlernen und erproben, wie (fremd-)sprachliche Lehr-/Lernprozesse in der Praxis gestaltet werden können, um Schüler*innen Mehrsprachigkeit als „Trumpfkarte“ in die Hand zu geben.
Die fachwissenschaftliche Lehrveranstaltung, die in die Grundlagen der evidenzbasierten L1 und L2+ Forschung einführt, findet im Wintersemester statt. Die bildungswissenschaftliche und die fachdidaktische Lehrveranstaltung sind parallel zum Praktikum im anschließenden Sommersemester angesetzt. Sie flankieren das Praktikum aus pädagogisch-psychologischer und methodisch-didaktischer Perspektive und stellen den Bezug zur fachwissenschaftlichen Lehrveranstaltung her.
Angeboten wird dieses Themenmodul in Kooperation mit dem Fachbereich Romanistik, dem Fachbereich Psychologie, dem Fachbereich Linguistik und der School of Education.
ZIELGRUPPE:
Studierende aller philologischen Unterrichtsfächer.
LEHRVERANSTALTUNGEN:
- Fachdidaktische Begleitlehrveranstaltung: PS Mehrsprachigkeitsdidaktik, M. Rückl, LV-Nr: 999.933 (SoSe 2020)
- Praktikum: PR Praktikum Förderung (fremd-) sprachlicher Lernprozesse im Kontext von Mehrsprachigkeit, M. Rückl, LV-Nr: 299.693 (SoSe 2020)
- Bildungswissenschaftliche Begleitlehrveranstaltung: BA5 a Umgang mit Heterogenität und der Vielfalt des Lernens, J. Eisner und N. N., LV-Nr. 299.700 (SoSe 2020)
- Fachwissenschaftliche Begleitlehrveranstaltung: VU Psycho- und neuro-linguistische Grundlagen des L2+ Erwerbs, D. Röhm und H. Haider, LV-Nr. 327.427 und 327.496 (WiSe 19/20)
PRAKTIKUM:
Die Praxisphasen werden in Form von Mentoring-Tandems integriert. Dabei arbeiten die Lehramtsstudierenden als Mentor*innen mit Schüler*innen als Mentees zusammen, um sie bei sprachlichen Lernprozessen zu unterstützen. Da sie bezüglich ihrer Sprach- und Lernkompetenz eine Vorbildwirkung haben, fungieren die Lehramtsstudierenden dabei einerseits als Rollenmodelle für die Schüler*innen, was soziale und personale Dimensionen des Lehrberufs unmittelbar spürbar macht. Indem sie Lehr-/Lernmaterialien für ihre Mentees entwickeln, übernehmen sie andererseits auch Aufgaben von Lehrenden. Dies ermöglicht Studierenden sowohl auf spezifische Lerner*innen/bedürfnisse einzugehen und konkrete Lernsituationen zu gestalten als auch Erfahrungen mit der Rolle als Lehrer/in zu sammeln. Durch die begleitende Supervision werden sie zusätzlich angeregt, den Wechsel zwischen der Lernenden- und der Lehrenden-Rolle zu reflektieren. Dies kann grundlegende Voraussetzungen für den Aufbau von Selbst- und Sozialkompetenz sowie von berufsrelevanter Handlungskompetenz schaffen und das Bewusstsein für individuelle Lerner*innen/bedürfnisse im Kontext von Mehrsprachigkeit schärfen.
Nähere Informationen zur Arbeit in Mentoring-Tandems sind abrufbar unter: http://www.zfhe.at/index.php/zfhe/article/view/875
http://www.oegsd.at/LinkClick.aspx?fileticket=jPWm0MdrneQ%3d&tabid=3852
ANMELDUNG:
Voraussetzung für die Anmeldung zum Themenmodul ist die (geplante) vorherige Absolvierung von BA4.
ANRECHENBARKEIT UND BESTÄTIGUNG:
Eine Anerkennung der Lehrveranstaltungen des Themenmoduls im Curriculum ist nur dann möglich, wenn das gesamte Themenmodul positiv absolviert wurde. Die fachwissenschaftliche Begleitlehrveranstaltung kann im Rahmen der Freien Wahlfächer anerkannt werden. Nach Absolvierung des gesamten Themenmoduls „Mehrsprachigkeit“ erhalten Studierende eine entsprechende Abschlussbestätigung. Diese Form der Schwerpunktsetzung ermöglicht Profilierungen im Studium, die auch für spätere berufliche Einsatzmöglichkeiten relevant sein können.
Wenn Sie alle Lehrveranstaltungen positiv absolviert haben, füllen Sie diese Liste aus.
KONTAKT:
Michaela Rückl () Fachbereich Romanistik und
Barbara Mackinger () Fachbereich Psychologie.
Zusatzinformation:
Das interdisziplinäre Themenmodul „Mehrsprachigkeit“ ist als Basismodul der Studienergänzung „Mehrsprachigkeit“ anrechenbar. Informationen zum Aufbaumodul (12 ECTS) im Rahmen der Studienergänzung finden Sie unter: http://www.uni-salzburg.at/index.php?id=33194&L=0