Fächerübergreifend denken – forschen – lehren

Ziel der 2016 gegründeten AG kooperierender KGNT-Fachdidaktiken ist die nachhaltige Vernetzung von Forschung und Lehre im Bereich der Kultur-, Gesellschafts-, Natur- und Lebenswissenschaftlichen sowie Theologischen Lehramtsstudien.


 

Forschungs- und Entwicklungsbereich 1:
Erforschung und Entwicklung von Bildungsmedien


Bildungsmedien gelten neben den fachlichen, fachdidaktischen und pädagogischen Kompetenzen der Lehrenden als zentrale Einflussgrößen auf die Unterrichtsgestaltung.  Schulbücher und Lehrwerke von heute sind an Kompetenzentwicklung ausgerichtete, komplexe Medienverbundsysteme, die einer bestimmten Progression folgen und für einen bestimmten Lernkontext konzipiert sind. Ihr Ziel ist es, individuelle Lernprozesse anzustoßen und zu steuern.
Neben der produktorientierten Erforschung von Entstehungskontexten, Inhalten, Texten und medialen sowie digitalen Komponenten (Schwerpunkt 1a) ergeben sich daher Anschlussmöglichkeiten an die fachspezifische Unterrichtsforschung zu Fragen des Einsatzes, der Rezeption und ihrer Wirkung (Schwerpunkt 1b der KGNT-Fachdidaktiken an der Paris Lodron Universität Salzburg). Trotz expliziter Desiderate wurde diesen Fragen bislang noch kaum nachgegangen (vgl. Fuchs, Niehaus & Stoletzki, 2014).
Zudem ergeben sich Perspektiven für Design Based Research, wobei das breite Spektrum an wissenschaftlichen Zugängen zur Erforschung des fachbezogenen Lehrens und Lernens zu einer konkreten Entwicklungsarbeit führen kann, mit dem Ziel, Lehr-/Lernprozesse in der Unterrichtspraxis zu gestalten und zu optimieren. Durch eine kooperative Herangehensweise werden interdisziplinäre Synergiepotenziale in Bezug auf reflexive, konstruktive und analytische Bedingungen transparent gemacht, um fächerübergreifende Leitlinien zur Konzeption von Bildungsmedien für die Unterrichtsfächer der KGNT-Fachdidaktiken zu elizitieren (Schwerpunkt 1c), die letztlich auch zur Steigerung der bildungsmedialen Kompetenz von Lehramtsstudierenden beitragen.
Wir sehen es als unsere Aufgabe an, analoge und digitale Bildungsmedien in komplexe Unterrichtsprozesse einzubinden und dies in der LehrerInnenbildung zu verankern (vgl. Heitzmann & Niggli, 2010). Dabei versuchen wir, Synergien zwischen bereits erbrachten Forschungs- und Entwicklungsleistungen und innovativen Weiterentwicklungen zu nutzen sowie fachspezifisch und interdisziplinär an zentralen Fragestellungen zu arbeiten.

Fuchs, E. Niehaus, I. & Stoletzki, A. (2014). Das Schulbuch in der Forschung. Analysen und Empfehlungen für die Bildungspraxis. Göttingen: V&R unipress.
Heitzmann, A. & Niggli, A. (2010). Lehrmittel. Ihre Bedeutung für Bildungsprozesse und die Lehrerbildung. Beiträge zur Lehrerbildung, 28(1), 6–19.