Beiträge zur Bolzano-Forschung – Bd.17

Christoph Landerer

Eduard Hanslick und Bernard Bolzano

Ästhetisches Denken in Österreich in der Mitte des 19. Jahrhunderts

Christoph Landerer: Eduard Hanslick und Bernard BolzanoInhaltsverzeichnis

Vorwort
1. Einführung in die Problemstellung
2. Zur Forschungsgeschichte der Problemstellung: Hanslick, Bolzano und Prag
3. Biographische Berührungspunkte: Hanslicks bolzanistisches Umfeld
4. „Vom Musikalisch-Schönen“: Eduard Hanslicks Ästhetik im Überblick
5. Begriff und Klassifikation des Schönen: Bernard Bolzanos Ästhetik im Überblick
6. Hanslick und Bolzano: Der gemeinsame theoretische Boden
7. VMS und die logisierende Tradition in der österreichischen Philosophie: Einige abschließende Bemerkungen

Literaturverzeichnis
Personenregister

In der Mitte des 19. Jahrhunderts publizierten im damaligen Österreich zwei Autoren Schriften zur Ästhetik, die auf den ersten Blick nur wenig miteinander gemein haben. Eines dieser Werke entpuppte sich rezeptionsgeschichtlich als die bedeutendste musikästhetische Abhandlung des 19. Jahrhunderts: der 1854 erstmals aufgelegte Klassiker Vom Musikalisch-Schönen von EDUARD HANSLICK. Hingegen blieben zwei 1843 bzw. 1849 erschienene philosophische Abhandlungen von BERNARD BOLZANO Über den Begriff des Schönen und Über die Einteilung der schönen Künste lange Zeit unbeachtet. Dieses Versäumnis hat gravierende Konsequenzen für das Verständnis von Hanslicks bahnbrechender Schrift. Mangels besseren Wissens wurde nämlich angenommen, daß diese vor allem durch Herbarts Philosophie beeinflußt sei. Wie eine genauerer Untersuchung der historischen, persönlichen und philosophischen Hintergründe zeigt, baute Hanslick jedoch auf Ideen Bernard Bolzanos auf (die ihm bis zu einem gewissen Grad von seinem Freund Robert Zimmermann, dem Lieblingsschüler Bolzanos vermittelt wurden). In der vorliegenden Arbeit wird nicht nur dieser noch wenig bekannte Aspekt der österreichsichen Geistesgeschichte erhellt, sondern auch die Bedeutung von Bolzanos Kunsttheorie aufgezeigt, die bislang selbst von Spezialisten zu Unreicht vernachlässigt worden ist.

Mag.Dr. CHRISTOPH LANDERER sutdierte Psychologie, Philosophie, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte in Salzburg und Wien. Sein Hauptarbeitsgebiet ist das „österreichische Kunstdenken“ des 19. Jahrhunderts, insbesondere dessen philosophische Hintergründe. Er hat dazu auch schon eine Reihe von Aufsätzen veröffentlicht.

1. Auflage 2004. 155 S. ISBN 3-89665-307-5