Würdigungspreis für Politikwissenschaftlerin
Lara Zwittlinger wurde mit dem Würdigungspreis ausgezeichnet, einem Staatspreis für herausragende Diplom- und Masterabschlüsse an österreichischen Hochschulen. Die prämierte Politikwissenschaftlerin konnte ihren Master in Political Science innerhalb von 3 Semestern mit einem Notenschnitt von 1.0 abschließen.
Der Preis, der seit 1990 jährlich verliehen wird und mit 3.000 Euro dotiert ist, ehrt die besten 55 Abschlüsse unter rund 16.000 jährlichen Studienabschlüssen. Die Nominierungen erfolgen durch akademische Institutionen.
In ihrer prämierten Masterarbeit analysiert Zwittlinger, wie die COVID-19-Pandemie politische Einstellungen und Parteipräferenzen in Österreich beeinflusst hat. Dabei untersucht sie die „Conservative Shift“-These, die einen konservativen Wandel in Krisenzeiten beschreibt, und die „Rally-around-the-Flag“-These, die eine gesteigerte Unterstützung der politischen Führung in Krisen vermutet.
Mittels Längsschnittdaten und eines dreidimensionalen Messinstruments (kosmopolitisch-kommunitär, emanzipativ-traditionell-autoritär, links-rechts) zeigt ihre Studie:
- Wirtschaftliche Bedrohungen fördern antikosmopolitische, nationalistische Einstellungen und die Unterstützung rechtspopulistischer Parteien, während die Präferenz für Regierungsparteien sinkt.
- Gesundheitliche Bedrohungen führen zu rechtsgerichteten ökonomischen Einstellungen und verringern die Unterstützung für rechtspopulistische Parteien, ohne jedoch Regierungsparteien zu stärken.
- Veränderungen in der emanzipativ-traditionellen Dimension blieben aus.
Ihre Forschung findet keine Evidenz für die „Rally-around-the-Flag“-These, liefert jedoch differenzierte Belege für die „Conservative Shift“-These, indem sie zeigt, wie verschiedene Bedrohungen politische Einstellungen und Parteipräferenzen beeinflussen.