Women in Science Award
Am Montag, den 19. Dezember 2022, wurden in Bozen die zwei Südtiroler Wissenschaftspreise 2022 durch Landeshauptmann Arno Kompatscher vergeben, darunter der Women in Science Award Südtirol 2022 an Christina Antenhofer. Die PLUS freut sich sehr über die Auszeichnung von Frau Univ.-Prof.in MMag.a Dr.in Christina Antenhofer und gratuliert an dieser Stelle herzlichst.
Zur Auszeichnung
Der Woman in Science Award Südtirol wurde im Jahr 2020 im Rahmen der Neuausrichtung der Wissenschafts- und Forschungspreise geschaffen, um vor allem die weibliche Exzellenz in der Wissenschaft hervorzuheben. Bewerben konnten sich dafür Wissenschaftlerinnen, die mindestens 15 Jahre Grundlagen- oder angewandte Forschung betrieben haben. Mit diesen Preisen zeichnet das Land Südtirol jene Forscherinnen aus, welche in der internationalen Wissenschaftsgemeinde eine anerkannte Stellung einnehmen.
„Dieser Preis bedeutet mir sehr viel. Er ist die bislang höchste wissenschaftliche Auszeichnung, die ich erhalten habe, die meine gesamte bisherige Laufbahn und die internationale Wahrnehmung meiner Forschung würdigt“, äußert sich Christina Antenhofer im Gespräch mit Tamara Stangl (Abteilung Kommunikation und Fundraising, PLUS).
Forschung und Expertise von Christina Antenhofer
Die Expertise von Antenhofer liegt im Gebiet der Kommunikationsgeschichte sowie der Material Culture Studies mit den Schwerpunkten Geschlechter-, Emotions- und Körpergeschichte des Mittelalters und der Renaissance. Durch ihre interdisziplinären Arbeiten hat Antenhofer vor allem zur Erforschung der Beziehungen zwischen den deutsch- und italienischsprachigen Räumen mit dem Fokus auf fürstliche Höfe beigetragen, ein Umstand, der auch zur Bewilligung zweier großer Projekte im Bereich Digital Humanities und Material Culture Studies führte.
Zeitreisen sind jetzt möglich
Das FWF Projekt „Inventaria“ (P 35988) zu Tiroler Burginventaren des Spätmittelalters und das vom Land Salzburg geförderte Projekt „Hohensalzburg digital“ sind hier besonders zu berücksichtigen. Hierbei werden digitale Methoden verwendet, um historische Räume auf Burgen, deren Ausstattung und Funktionen zu rekonstruieren und darüber die Alltags- und Sozialgeschichte nachzuzeichnen und zu visualisieren.
Durch diesen Zugang erschließen Antenhofer und ihr Team (darunter: Ingrid Matschinegg, Walter Brandstätter, Stefan Zedlacher, Elisabeth Tangerner, Tobias Pamer, Christoph Breser, Elisabeth Gruber, Thomas Kühtreiber von der PLUS und vom IMAREAL/Krems sowie Kooperationspartner*innen an der Universität Innsbruck – Claudia Posch, Gerald Hiebel, Gerhard Rampl, Elisabeth Gruber-Tokić, Milena Peralta-Friedburg) nicht nur kulturelles Erbe für die Wissenschaft, sondern explizit auch für die Öffentlichkeit, wie die Kooperation zwischen dem Projekt Hohensalzburg digital und der Europe Time Machine zeigt, deren Ziel es ist, virtuelle Reisen durch Zeit und Raum einem breiten Publikum zu ermöglichen.
Lebensweg Christina Antenhofer
Frau Univ.-Prof.in MMag.a Dr.in Christina Antenhofer, geboren 1973 in Bruneck (Südtirol) studierte Geschichte, Germanistik / Romanistik (Lehramt) sowie Latein an den Universitäten Innsbruck, Sorbonne (Paris IV) und am Collège International de Philosophie. Ihr beruflicher Werdegang führte sie unter anderem im Jahr 2000 als Stipendiatin des Historischen Instituts beim Österreichischen Kulturinstitut nach Rom. Es folgten 2004 die Dissertation über die Korrespondenz um Paula de Gonzaga und Leonhard von Görz (1473-1500) und Forschungsaufenthalte unter anderem an der University of New Orleans. 2015 wurde sie nach erfolgreicher Habilitation mit einer Arbeit über Mensch-Objekt-Beziehungen im Mittelalter und in der Renaissance am Beispiel der fürstlichen Höfe des süddeutschen und oberitalienischen Raums zur assoziierten Professorin für Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Innsbruck ernannt. 2018 folgte der Ruf als Universitätsprofessorin für Mittelalterliche Geschichte an den Fachbereich Geschichte der Paris Lodron Universität Salzburg. Christina Antenhofer ist ordentliches Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Sie leitet seit 2019 das IZMF (Interdisziplinäres Zentrum für Mittelalter und Frühneuzeit) der PLUS, ist stellvertretende Leiterin des FB Geschichte und stellvertretende Referentin für die historischen Wissenschaften im Kuratorium des FWF.