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Wie schläft Österreich?

Zum heutigen Weltschlaftag am Freitag, 15. März 2019 machen die Schafforscher/innen der Universität Salzburg auf die neuesten Ergebnisse ihrer Studie „Wie schläft Österreich?“ aufmerksam. Demnach schläft ein Drittel der Teilnehmer/innen der Online-Erhebung ziemlich oder sehr schlecht, wobei bei Frauen Schlafprobleme häufiger auftreten. Überraschend ist für die Forscher, dass sich die wenigsten Befragten von der jährlichen Zeitumstellung belastet fühlen.

Exakt vor einem Jahr, am Weltschlaftag 2018, hat das Salzburger Forscherteam um Univ.-Prof. Dr. Manuel Schabus und Assoz.-Prof. Dr. Kerstin Hödlmoser vom Labor für Schlaf- und Bewusstseinsforschung die Studie „Wie schläft Österreich?“ gestartet. Eintausend Personen zwischen 18 und 90 Jahren wurden in einer Online-Erhebung zu Schlafgewohnheiten, Schlafproblemen, Zeitumstellung und digitale Medien befragt.

„Am meisten hat mich überrascht, wie viele Menschen aus der Allgemeinbevölkerung und vor allem aus dem universitärem Bereich, aus dem 45 Prozent unserer Befragten stammen, sich als belastet oder schlafgestört fühlen,“ sagt Manuel Schabus.

Ein Drittel der Teilnehmer/innen gibt an, schlecht zu schlafen (ziemlich schlecht: 28,1 Prozent; sehr schlecht: 2,9 Prozent)  „Beunruhigend ist für mich die Tatsache, dass als Grund für den schlechten Schlaf meist Stress bei der Arbeit genannt wird“. 20 Prozent der Männer haben durch schlechten Schlaf sogar schon einen Unfall oder Beinahe-Unfall erlebt. Bei den Frauen sind es nur rund 12 Prozent.

Schlecht schaut es hingegen für Frauen mit dem Schlaf besonders im Alter aus. Mit den Jahren steigen ihre Schlafprobleme auf mehr als das Doppelte an: Von 34 Prozent bei Unter-Dreißigjährigen auf 72 Prozent bei Über-Sechzigjährigen (Bei Männern von 31 Prozent auf 45 Prozent) Noch ein Detail: Während jeder zehnte Mann über 60 sehr gut schläft, trifft das nur auf jede zwanzigste Frau zu. „Frauen sind mit zunehmendem Alter subjektiv belasteter“, resümiert Schabus.

Interessant ist bei der aktuellen Diskussion um die Abschaffung der jährlichen Zeitumstellung, dass bei der Salzburger Befragung 87 Prozent angeben durch das Vor- und Nachstellen der Uhr nicht oder nur leicht zu leiden und daher aus diesen Daten wenig Not für die geplante Abschaffung der Zeitumstellung in der EU ab 2021 abzuleiten sei, meint Schabus.

Zuletzt haben die Forscher/innen die Smartphone Nutzung vor dem Schlafengehen abgefragt. Fast die Hälfte gibt an, das Handy weniger als 10 Minuten vor dem Licht-Ausschalten noch zu verwenden und sich so – ungewollt- um das ungestörte Einschlafen zu bringen „Die starken Blauanteile des Lichts, mit dem die Leuchtdioden diese Geräte beleuchten, sind wahre Schlafräuber. Blaulicht signalisiert der inneren Uhr, dass es Tag ist. Es unterdrückt das Hormon Melatonin, das den Körper zur Ruhe kommen lässt“, sagen Hödlmoser und Schabus. Allerdings verwenden junge Männer, die das Handy besonders oft mit ins Bett nehmen, als Gegenmaßnahme sehr oft Blaulichtfilter (90 Prozent der Männer unter 29; 41 Prozent der Frauen unter 29).

Zum Weltschlaftag 2019 ruft das Team neue, und vor allem nicht-akademische Benutzer zur Teilnahme auf (  www.sleeplounge.net) und bietet als Belohnung für diese eine individuelle Auswertung der Daten die innerhalb einer Woche online sichtbar werden.

Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Manuel Schabus,
Universität Salzburg
Fachbereich Psychologie & Zentrum für kognitive Neurowissenschaften Salzburg (CCNS)
Labor für Schlaf-, Kognitions- und Bewusstseinsforschung
Hellbrunnerstr. 34, 5020 Salzburg
t.: +43(0)662 8044-5113

  www.sleepscience.at