News

WIE KÖNNEN WIR GEMEINSAM EINE WÜNSCHENSWERTE ZUKUNFT GESTALTEN?

Um den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung gerecht zu werden, so Uwe Schneidewind vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, braucht es „transformative Hochschulen“, „die große gesellschaftliche Herausforderungen zum Ausgangspunkt ihrer Forschung und Lehre machen und zusammen mit gesellschaftlichen Akteuren Veränderungsprozesse gestalten“ (2014). Dabei spielt vor allem das „Co-Produzieren“ von Wissen mit der Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle.
Doch wie kann ein „Co-Produzieren“ von Wissen gestaltet sein? Und wie gehen wir die großen gesellschaftlichen Herausforderungen in einem gemeinsamen Prozess an, sodass Veränderungen in Gang gesetzt werden?
Co-Kreation von Wissen an der Schnittstelle von Kunst, Gesellschaft und Wissenschaft
Zweifellos ist der Klimawandel eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Internationale KlimaforscherInnen sprechen von einem „planetaren Notfallzustand“. Der Klimawandel trifft zuerst (und jetzt schon!) die Bevölkerung von Ländern mit hoher Armut. Ökologische und klimapolitische Fragen hängen sehr eng mit Fragen nach sozialer Gerechtigkeit und globalen Ungleichheiten zusammen. Eines ist klar: Es ist jetzt Zeit zu handeln!
Wie können wir aber die Erfahrungen, das Wissen und die Motivation vieler verschiedener Menschen und Kräfte aus Gesellschaft und Wissenschaft bündeln und daraus positive Bilder und Geschichten schaffen, die die Menschen motivieren und begeistern, um Veränderungen in Richtung einer lebenswerten Zukunft anzugehen?
Gemeinsam Visionen für eine wünschenswerte Zukunft entwickeln
In dem Forschungsprojekt „Räume kultureller Demokratie“ sehen wir die große Chance, gemeinsam inspirierende Visionen für eine wünschenswerte Zukunft zu entwickeln.
In einem co-kreativen Prozess mit Menschen aus Kunst, Kultur, Zivilgesellschaft, Bildung und Wissenschaft fragen wir danach, wie wir unter den aktuellen Vorzeichen des Klimawandels die Zukunft gestalten wollen und was es dazu im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung braucht.
Kreative und experimentelle Ausdrucksmittel bieten die Möglichkeit, neue Vorstellungen, Ideen und Geschichten auf andere Art und Weise als die klassische („one-way“) Wissensvermittlung zu transportieren. Ziel ist die Entwicklung und Umsetzung von experimentellen Vermittlungsräumen. Diese sollen offene Orte des gesellschaftlichen Lernens, der kreativen Teilhabe und des kritischen Denkens sein, an denen Menschen sich aktiv einbringen können.
Dazu werden unterschiedliche Formate entwickelt wie Visions-Workshops, Selbstexperimente oder künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum. Diese finden u.a. Eingang in den Vermittlungsraum des Salzburg Museums, eines zentralen Kooperationspartners des Projekts.
Mitmischen und mitgestalten: eine Einladung
Die erste Phase der Ideenentwicklung findet im Herbst 2020 ihren Abschluss. Im kommenden Jahr werden die Ideen in Stadt und Land Salzburg in die Umsetzung gelangen. Und damit erfolgt eine Einladung an alle, aktiv mitzumischen und positive Zukunftsvisionen mitzugestalten!
______________________________________________
Dr. Elke Zobl ist assoziierte Professorin und leitet dieses Projekt sowie den Programmbereich  Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion am Kooperationsschwerpunkt Wissenschaft und Kunst (einer interuniversitären Einrichtung von PLUS und Universität Mozarteum).  
Das Forschungsprojekt “Räume kultureller Demokratie: Ein transdisziplinäres Forschungsprojekt zur Entwicklung experimenteller Vermittlungsräume am Beispiel von Klimawandel und Nachhaltigkeit“ (gefördert vom Land Salzburg) ist am Kooperationsschwerpunkt Wissenschaft und Kunst angesiedelt und wird von einem transdisziplinären Team und in Zusammenarbeit mit dem Salzburg Museum durchgeführt.

Foto: Pia Streicher. © Zeitgen. Kunst & Kulturproduktion (W&K)