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Vielfalt bereichert? Interkulturelles & Globales Lernen kritisch betrachtet

Die Vielfalt der Kulturen als Bereicherung, Dialog und Begegnung als Rezept? Tragen solche Ansprüche nicht eher zur Verfestigung von Klischees bei und verschleiern gesellschaftliche Ungleichheiten? Liegt den beiden Bildungskonzepten Globales und Interkulturelles Lernen ein kritisches Bildungsverständnis zugrunde? Wie sind die Konzepte in Bezug auf kulturelle Stereotypenbildung, diskriminierende gesellschaftliche Ungleichheiten, rassistische Wirkungen zu beurteilen? Wo sind die Fallstricke und Spannungsfelder der beiden Konzepte im Kontext politischer Analyse und politischer Bildung? Wie gehen wir mit der Kritik aus antirassistischer und postkolonialer Perspektive um? Welche Tabus sind zu erkennen, welche Weiterentwicklungen wären notwendig?
Der Workshop richtet sich an Personen, die in entwicklungspolitischen Organisationen, Organisationen des Globalen Lernens oder im interkulturellen Bereich tätig sind,. Ziele sind eine  intensive Auseinandersetzung mit der „Normalität“ von Rassismus und Kulturalisierung sowie eine kritische Betrachtung der eigenen pädagogischen Praxis und die Diskussion von Perspektiven für deren Weiterentwicklung.
Input: Prof. Dr. Paul Mecheril (Vormittag) Leitung/ Moderation: Dr. Heidi Grobbauer (KommEnt), Mag. Franjo Steiner (IZ)
Barrierefreiheit: Kurzbeschreibung des Bildes
Paul Mecheril lehrt an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg am „Center for Migration, Education and Cultural Studies“.  Von 2008 bis 2011 hatte er an der Universität Innsbruck am Institut für Erziehungswissenschaft die Professur für Interkulturelles Lernen und Sozialen Wandel inne. Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Rassismus, Migration und Migrationspädagogik, Interkulturelle Bildung, pädagogische Professionalität u.a. Autor und Mitherausgeber zahlreicher Publikationen u. a. „Rassismus bildet“ (2010), „Einführung in die Migrationspädagogik“, „Differenz unter den Bedingungen von Differenz“ (2013).
Wir wollen mit diesem Workshop auch jene Debatte aufgreifen, die in einzelnen Fachzeitschriften und Veranstaltungen, v. a. in Deutschland, gerade läuft. Interkulturelle Bildung, Globales Lernen aber auch Bildung für Nachhaltige Entwicklung werden dort aus postkolonialer Perspektive kritisiert und sehen sich durchaus mit dem Vorwurf konfrontiert, rassistische und koloniale Bilder und Stereotype zu transportieren. (s. iz3w H. 329/ 2012; ZEP1/2013; Broschüre: Develop-mental Turn. Neue Beiträge zu einer rassismuskritischen entwicklungspolitischen Bildungs- und Projektarbeit, 2013)