News

Universität Salzburg: Forschungsstipendien für NachwuchswissenschafterInnen

Zehn besonders erfolgreiche Forschungsprojekte an der Universität Salzburg wurden vom Land mit zusätzlichen Geldern zur gezielten Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ausgestattet.

Die Projektleiterinnen und -leiter aus allen Fakultäten der Universität erhalten sogenannte Research Fellowships des Landes Salzburg mit einer Gesamtfördersumme von 48.000,- Euro. Die Land Salzburg Research Fellowships sind eine Anerkennung wissenschaftlicher Leistungen an Salzburger Forschungseinrichtungen. Damit soll den jungen Forscherinnen und Forschern die Teilnahme an Konferenzen, Workshops, Kursen und Tagungen ermöglicht werden. Die Fellowships wurden heuer zum vierten Mal vergeben. Die Förderung pro Fellowship beträgt zwischen 3.000,- und 6.000,- Euro. Das Land Salzburg schließt mit der Vergabe dieser Forschungsstipendien eine Finanzlücke bei der Durchführung von Forschungsprojekten.

Die geförderten Projekte im einzelnen:

Schlafprobleme bei Kindern

Umfragen zeigen, dass Kinder im Schulalter ein großes Schlafdefizit aufweisen und oft unter Schlafproblemen leiden. Mag. Dr. Kerstin Hödlmoser vom Fachbereich für Psychologie untersucht die Zusammenhänge zwischen Schlaf, Lernen, Gedächtnis, Schulleistung und Aufmerksamkeit bei Kindern zwischen neun und elf Jahren. Sie will aufzeigen, dass eine Steigerung der Schlafqualität und Schlafdauer durch Neurofeedbacktrainung kognitive Leistungen verbessert. Die Kinder nehmen im Rahmen der Studie an einem Neurofeedbacktraining über fünf Wochen hindurch teil. Es wird untersucht, ob die Verbesserung des Schlafes auch die Lern-, Gedächtnis und Aufmerksamkeitsleistung der Kinder steigert. Die entwickelten Anwendungen sollen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Kontakt:

Auswirkungen des Klimawandels im Hochgebirge

Universitätsprofessor Lothar Schrott untersucht den Sedimenthaushalt der Gletschervorfelder Pasterze und Obersulzbachkees am Obertauern. Es soll geklärt werden, woher die unterschiedlichen Sedimente kommen und in welcher Weise Sedimente im Vorfeld von Gletschern mobilisiert, transportiert und abgelagert werden. Auch das zur Zeit verstärkte Abschmelzen der Gletscher und die Auswirkungen auf die Umwelt werden erforscht. Die Ergebnisse dieses Forschungsprojektes lassen Rückschlüsse auf Umweltveränderungen zu.

Kontakt:

Kommentar zur Bundesstaatlichen Kompetenzverteilung

In Österreich gilt eine äußerst differenzierte Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern. An die fünfhundert Normen bestimmen ob Bund oder Land für eine Gesetzgebung zuständig ist. Nur wenige dieser Bestimmungen stehen in der Verfassung. Der Verfassungsexperte Ewald Wiederin will einige der letzten verbliebenen weißen Flecken des Verfassungsrechts kartographieren und einen wissenschaftlichen Großkommentar erstellen, der über Rechtsprechung, Lehre und Staatspraxis vollständig und verlässlich Auskunft gibt und außerdem kritisch hinterfragt. Die einzelnen Kompetenztatbestände sollen ohne Rücksicht darauf, ob sie in Rechtssprechung und Lehre größere oder geringere Beachtung gefunden haben, mit vergleichbarer Tiefenschärfe ausgelotet werden.

Kontakt:

Christen im Orient

Kirchenhistoriker unter der Leitung von Universitätsprofessor Dietmar Werner Winkler untersuchen die Ausbreitung des ostsyrischen Christentums entlang der Seidenstraße bis zum Jahr 1500. Ihr besonderes Interesse gilt den asiatischen Gebieten wie Tibet, Westchina, Ceylon und Südostasien. Frühmittelalterliche Nachweise ostsyrischen Christentums finden sich etwa in Felsinschriften in Ladakh im Westen Tibets oder in Reiseberichten über Südostasien. Diese bislang dürftig ausgewerteten Quellen sind Grundlage weitergehender Untersuchungen. Die Forscher gehen der Verbreitung des Christentums vor allem über Handelswege sowie über interreligiöse Begegnungen zwischen Christen, Buddhisten, Muslimen oder Manichaern nach.

Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Dietmar Werner Winkler, Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte,

Papyrologischer Kommentar zu den neutestamentlichen Passionsberichten

Universitätsprofessor Peter Arzt-Grabner untersucht gemeinsam mit Christina Kreinecker und Verena Bull weltweit veröffentlichte Papyri und Ostraka nach ihrem Vergleichswert für die Passionsberichte der vier kanonischen Evangelien. Auf dem Hintergrund der Papyri sollen Sprache, Themen sowie die zeitgeschichtliche, rechtliche und soziale Situation beleuchtet und zum Teil neu kommentiert werden. Der Papyrologische Kommentar stellt somit eine wichtige Ergänzung zu traditionellen bibelwissenschaftlichen Kommentaren dar. Im Speziellen soll die römische Gerichtsbarkeit, der Judäa zum Zeitpunkt der Kreuzigung Jesu unterstand, untersucht werden. Dabei geht es um widerrechtliches Verhalten der Justiz, um Gründe für Todesurteile und um römisches Begnadigungsrecht. Außerdem wird judenfeindlichen und römerfreundlichen Darstellungsweisen nachgegangen.

Kontakt:

Bridge2Geo

Bei diesem Projekt, unter der Leitung von Universitätsprofessor Thomas Blaschke, soll das wirtschaftliche Potenzial der Regionen Salzburg und Bonn/Rhein-Sieg untersucht, neue Kooperationsfelder erschlossen und die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen mit raumbezogenen Informationen gestärkt werden. Dabei arbeiten Forschungseinrichtungen, Klein- und Mittelbetriebe sowie Behörden zusammen. Vor allem sollen die Bereiche Energie, Gesundheit, Tourismus und Handel erschlossen werden.

Kontakt:

Einzellige Lebewesen

Universitätsprofessor Wilhelm Foissner untersucht einzellige Lebewesen, wie das bekannte Pantoffeltierchen. Viele bereits bekannte Arten werden neu typifiziert, außerdem haben die Salzburger Biologen 50 neue Arten in verschiedenen Böden rund um den Globus entdeckt. Das Projekt wird in das weltweite Biodiversitätsprogramm integriert. Die Ergebnisse werden in einer englischsprachigen Monographie zusammengefasst und bei SPRINGER veröffentlicht.

Kontakt:

Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern

Universitätsprofessor Hubert Haider und sein Team untersuchen Sprachentwicklungsstörungen bei deutschsprachigen Kindern im Volksschulalter zwischen sechs und zehn Jahren. Die Forschungen sind in ein internationales Projekt integriert.

Kontakt:

Proteinstrukturen

Universitätsprofessor Manfred Sippl befasst sich mit der Struktur von Proteinen, die eine Fülle von Informationen über die chemische und biologische Funktion individueller Proteine haben.

Kontakt:

Neue Ansätze in der Tumortherapie