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Theateraufführung FB Slawistik

Die Theatergruppe Slawistik lädt herzlich zur Aufführung einer Szenenauswahl aus dem Stück Kopciuch / Popelka / Замарашка/Золушка / Aschenkinder/Aschenbrödel von Janusz Głowacki ein.

Mittwoch, 26. Juni 2024, 18:00 Uhr, Raum 2.105 (FB Musik- und Tanzwissenschaft)

Eine Besserungsanstalt für schwer erziehbare und straffällig gewordene Mädchen an der Grenze zwischen Polen und der Tschechoslowakei in den späten 1970er Jahren. Hier sind Mädchen aus dem ganzen sozialistischen Block untergebracht. Das Mikrosozium des Internats, in dem es Rivalitäten zwischen dem Direktor und seinem Stellvertreter und eine Hackordnung unter den Heiminsassen gibt, wird durch ein ehrgeiziges Projekt herausgefordert: Um bei den Filmtagen Oberhausen zu reüssieren, möchte ein Regisseur eine Dokumentation über die Anstalt drehen, wobei er die Inszenierung des Märchens von Aschenbrödel als Aufhänger nimmt. Sein von der Behörde und vom Direktor skeptisch beäugtes Vorhaben wird zum Sozialporno, in dem die Mädchen mehr oder weniger unfreiwillig mitspielen – Motive aus Aschenbrödel vermengen sich auf unheilvolle Weise mit dem geschlossenen Sozium der Besserungsanstalt. Das Mädchen, das die Titelfigur spielen soll, widersetzt sich den Erwartungen und wird zum Opfer der Interessen und Egoismen der anderen.

Dem Theaterstück Kopciuch ging ein semidokumentarischer Film namens Psychodrama voraus, in dem ebenfalls eine Inszenierung von Aschenbrödel in einer Besserungsanstalt im Mittelpunkt steht.

Janusz Głowacki (1938-2017) studierte in Warschau Schauspiel und Polonistik und schrieb Drehbücher für Andrzej Wajda (Polowanie na muchy / Fliegenjagd, 1969; Wałęsa. Człowiek z nadziei, 2013) und für Marek Piwowskis Kultfilm Rejs (Der Ausflug, 1970). Im Zusammenhang mit der Verhängung des Kriegsrechts und der englischen Premiere von Kopciuch am Royal Court Theatre London emigrierte er 1981. Mit seinen Stücken, die oft bekannte Motive der europäischen Literatur und Kultur aufgreifen, kommentierte Głowacki die Wirklichkeit des sozialistischen Polens und passte sie mit seinen ÜbersetzerInnen an die unterschiedlichen Theaterkontexte an. Gemeinsam mit Paweł Pawlikowski schrieb er das Drehbuch für den mehrfach ausgezeichneten Film Zimna wojna / Cold War, der auch in der Filmreihe Slawystyka gezeigt wurde.

 

Dyrektor: Jerzy Milewski
Inspektor: Peter Deutschmann
Zastępca/Stellvertreter: Anna Auer
Kopciuszek/Popelka/Aschenbrödel: Elizaveta Frolova
Książę/Prinz: Violetta Ivanova
Dobra Vróżka/Gute Fee: Nikolina Savanović
Macocha/Stiefmutter: Agnieszka Gadoś
Ojciec/Vater: Altynai Karabaeva
Zła siostra I/Böse Schwester I: Elsana Muminović
Zła siostra II/Böse Schwester II: Natalia Pinkosz
Reżyser/Regisseur: Muslim Ganizhev

Choreografie: Beata Milewska
Regie: Jerzy Milewski
Regieassistentin: Anna Auer

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