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The Mark of Cain – Guilt and Forgiveness in the Life of Convicted Nazi Perpetrators

Was bedeutet Erlösung von der Schuld?
Wie leben Menschen mit der Schuld, die sich an Massenmorden, wie dem Holocaust, beteiligt haben?
Anhand persönlicher Briefwechsel und archivierter Dokumente der Gefängnisseelsorge mit NS-Tätern untersucht dieser Vortrag die theologische Verkündigung und kirchliche Praxis der Gnade der Sündenvergebung und Versöhnung in der Nachkriegszeit. An konkreten Lebensgeschichten wird dargelegt, warum die pastoralen Strategien und theologischen Paradigmen der Reue, Beichte, Umkehr und Absolution keine moralische und geistliche Erneuerung unter NS-Funktionären bewirkt haben. Die Biographien der Täter legen nahe, dass  Schulderlösung nicht als rituelle Reinigung verstanden werden sollte, weil damit suggeriert wird, die vergebene Vergangenheit könne vergessen werden. Tatsächlich erfuhren nur diejenigen NS-Täter eine Art Erlösung, die sich ihrer Schuld bewusst waren und sich daran erinnern konnten.      

Kurzbiographie Katharina von Kellenbach ist Professorin für Religionsstudien (Religious Studies) am St. Mary’s College of Maryland, USA. Nach anfänglichem Studium der evangelischen Theologie erwarb sie 1990 den PhD am Religion Department der Temple University (Philadelphia). Ihre Interessenschwerpunkte liegen im Bereich der theologischen und inter-religiösen Frauenforschung, jüdisch-christlichen Beziehungen und dem Holocaust. Zu ihren Veröffentlichung gehören Anti-Judaism in Feminist Religious Writings (Atlanta, 1990), mehrere biographische Artikel über Leben und Werk der ersten ordinierten Rabbinerin Regina Jonas (1902-1944), sowie “The Mark of Cain: Guilt and Denial in the Lives of Nazi Perpetrators erschien 2013 mit Oxford University Press.

Prof. Katharina von Kellenbach

Ursula Kaserbacher

Sekretariat

FB Systematische Theologie

Universitätsplatz 1, 5020 Salzburg

Tel: +43 (0)662/8044-2654

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