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The Country Receives New Teachers. Contract Signed for Standardized Teacher Training in “Cluster Mitte”

Der „Cluster Mitte“ ist ein Zusammenschluss von zehn Hochschulen in Salzburg und Oberösterreich, die ab dem Studienjahr 2016/17 die neue einheitliche Ausbildung für Sekundarlehrer anbieten. Lehrer von AHS und Neuen Mittelschulen werden gleich ausgebildet. Die Universität Salzburg nimmt beim gemeinsamen Curriculum eine Vorreiterrolle ein.
Ob Gymnasiast, Schüler einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule (BMHS), Schüler einer Neuen Mittelschule NMS (die bekanntlich die Hauptschule ablöst), einer Polytechnischen Schule oder einer Sonderschule –  alle Mädchen und Buben im Alter von 10 bis 18 Jahren werden in Zukunft von einheitlich ausgebildeten Lehrkräften unterrichtet werden. „Das ist ein historischer Schritt, an dem die Universität Salzburg an vorderster Front mitgearbeitet hat und weiter mitarbeitet“, sagt Universitätsprofessor Erich Müller, Vizerektor für Lehre an der Universität Salzburg.
Zur Umsetzung der neuen Lehrer/innenausbildung arbeiten Pädagogische Hochschulen und Universitäten in vier österreichischen Bildungsregionen zusammen. Salzburg und Oberösterreich bilden den „Cluster Mitte“. Er umfasst zehn Institutionen. Deren Vertreter haben heute Donnerstagvormittag, den 30.6. 2016 im Senatssitzungssaal der Universität Salzburg in der Kapitelgasse 4 den Vertrag zur Zusammenarbeit unterzeichnet.
Der „Cluster Mitte“ inkludiert die Paris Lodron Universität Salzburg (VR. Univ-Prof. Dr. Erich Müller), die Universität Mozarteum (VR. Dr. Mario Kostal), die Pädagogische Hochschule Salzburg (Rektorin Mag. Dr. Elfriede Windischbauer), die Johannes Kepler Universität Linz (VR. Univ.-Prof. Dr. Andreas Janko), die Pädagogische Hochschule Oberösterreich (Rektor Mag. Herbert Gimpl), die Anton Bruckner Privatuniversität Oberösterreich (Rektorin Univ.-Prof. Dr. Ursula Brandstätter), die Kunstuniversität Linz  (VR. Dr. Christine Windsteiger), die Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz (Rektor Prof. Mag. Franz Keplinger), die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein (Rektorin MMag. Dr. Regina Brandl) und die Katholische Privatuniversität Linz ( Rektor Univ.-Prof. Dr. Franz Gruber).
Jeder angehende Lehrer soll im neuen System automatisch an allen Institutionen gleichzeitig inskribiert sein und sich passende Lehrveranstaltungen frei aussuchen können. Werden Studierende dadurch zwangsweise zu Pendlern? „Nein. Wer in Salzburg studiert, wird nicht pendeln müssen. Wenn er will, kann er aber“, sagt Müller. „Es ist ein Vorteil für Studierende, die Salzburg als Studienort wählen, dass wir hier am Standort das gesamte Studium mit bis zu 26 Unterrichtsfächern anbieten.“
Premiere: Aufnahmeverfahren an Uni für Lehramtsstudium
Im Jahr 2013 wurde das Gesetz zur Reform der Lehrerausbildung implementiert. Nun erfolgt die Umsetzung in die Praxis. Die Eckpunkte: Am Beginn steht ein Aufnahmeverfahren, das ab dem  Wintersemester 2016/17 erstmals auch Lehramtsstudierende an den Universitäten verpflichtend durchlaufen müssen. An der Universität Salzburg besteht die Möglichkeit dieses Aufnahmeverfahren in einem von drei Zeitfenstern zu absolvieren. Die Registrierung für den ersten Nebentermin endet am 30. Juni 2016. Im folgenden zweiten Nebentermin ist eine Anmeldung vom 1. Juli bis 15. August möglich.
Nach dem Aufnahmeverfahren folgt für alle angehenden Lehrer der Sekundarstufe 1 und 2 eine gemeinsame vierjährige Bachelorausbildung. Für eine Fixanstellung ist zusätzlich ein Masterabschluss (Dauer zwei Jahre) erforderlich. Salzburg stellte als erste Universität in Österreich das Curriculum auf das neue Bachelor- und Masterstudium um. Das war bereits im Jahr 2013.
Den Master anbieten dürfen nur Unis, idealerweise in intensiver Kooperation mit den Pädagogischen Hochschulen. Ausschließlich an einer Pädagogischen Hochschule zu studieren ist ab Herbst nicht mehr möglich, Volksschullehrer ausgenommen. Derzeit werden an der Universität Salzburg rund 2.800 Studierende für das Höhere Lehramt ausgebildet.
Und worin liegt der große Nutzen der neuen gemeinsamen Ausbildung? An den oft als unwissenschaftlich kritisierten Pädagogischen Hochschulen werde die Ausbildung zu mehr Wissenschaftlichkeit führen und an den manchmal als praxisfern bezeichneten Unis zu mehr Professionsorientierung, sagen die Befürworter des neuen Systems. Vizerektor Müller ergänzt: „Wenn wir über Bildungschancen diskutieren, diskutieren wir momentan in erster Linie über Schultypen wie die Gesamtschule, das Gymnasium oder die Neue Mittelschule. Für mich ist das aber – und das ist wissenschaftlich belegt – von sekundärer Bedeutung. Die berühmte Hattie-Studie hat gezeigt, dass es in erster Linie auf die Lehrerpersönlichkeit ankommt. Gerade in dem Zusammenhang finde ich es wichtig und richtig, dass nun die Unis mit ihren breiten wissenschaftlichen Kompetenzen in besonderem Maße für alle Lehramtsstudierenden verantwortlich sind.“
Der neuseeländische Bildungsforscher John Hattie hat in einer Studie mit mehr als 800 Metaanalysen, die wiederum 50.000 Einzelstudien zusammenfassen, untersucht, was guten Unterricht ausmacht. Insgesamt waren an den Untersuchungen 250 Millionen Schüler beteiligt. Sein Buch „Visible Learning“ (2008) liefert die umfangreichste Darstellung der weltweiten Unterrichtsforschung. Hatties Daten belegen, dass sich die größten Unterschiede im Lernzuwachs nicht zwischen Schulen zeigen sondern zwischen einzelnen Klassen, und das heißt: zwischen einzelnen Lehrern. Was Schüler lernen, bestimmt der einzelne Pädagoge. Alle anderen Einflussfaktoren – die Lehrmethoden, die Schulformen, die Klassengrößen – sind zweitrangig.  Kurzum: Auf den Lehrer, die Lehrerin kommt es an. Und was muss er vor allem mitbringen? Strukturiert muss er sein und klar verständlich muss er machen können, was er will.
Um im Studium einen noch besseren Boden für gute Lehrer zu legen, hat die Universität Salzburg in den letzten Jahren etliches getan. Vor allem auf dem Gebiet der bisher nicht besonders im Fokus stehenden Fachdidaktik hat sie stark nachgelegt, betont Müller. Es wurde eine große Zahl an wissenschaftlichen Stellen für assoziierte Professor/innen mit Schwerpunkt Fachdidaktik eingerichtet. Zu den 14 neuen Stellen sollen in Zukunft noch weitere forschungsgeleitete Fachdidaktikstellen dazukommen. Ein anderer wichtiger Schritt war die Einrichtung der School of Education im Jahr 2011. Eines ihrer wesentlichen Ziele, eine enge Kooperation mit den Schulen, wurde schon umgesetzt. Zum Zweck der Schulentwicklung gibt es inzwischen ein Netzwerk mit 11 Salzburger Gymnasien, Realgymnasien und Neuen Mittelschulen.
Foto: v.l.n.r.
Erste Reihe: Rektorin MMag. Dr. Regina Brandl, Rektorin Mag. Dr. Elfriede Windischbauer, Rektorin Univ.-Prof. Dr. Ursula Brandstätter, Vizerektorin Dr. Christine Windsteiger.
Zweite Reihe: Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Erich Müller, Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Andreas Janko, Rektor Univ.-Prof. Dr. Franz Gruber, Rektor Mag. Herbert Gimpl, Vizerektor Dr. Mario Kostal, Rektor Prof. Mag. Franz Keplinger. Fotonachweis: Kolarik/Herbert Rohrer  

Fotonachweis: Kolarik/Herbert Rohrer

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