TAGUNG GEBÄRDENSPRACHE. Das Recht auf die eigene Sprache und seine Auswirkungen.
Dienstag 10. Dezember 2024 | 2:30 – 16:00 Uhr | Universität Salzburg | Theologische Fakultät, HS 101 | Universitätsplatz 1 | A-5020 Salzburg
Zur Tagung
Die Behinderung gehörloser Menschen entsteht durch zahlreiche Barrieren in der Kommunikation mit der hörenden Mehrheitsgesellschaft. Provokant gesagt: Gehörlose Menschen SIND nicht behindert, sie WERDEN behindert. Innerhalb der Gruppe von Menschen mit Behinderungen haben gehörlose Menschen insofern ein Alleinstellungsmerkmal, als ihnen eine eigene Sprache zur Verfügung steht: die Gebärdensprache.
Gebärdensprachen sind in vielen Ländern weltweit bereits als eigenständige Sprachen anerkannt, so auch in Österreich seit 2005. Viele internationale Menschenrechte im Zusammenhang mit Sprache sowie ihre zahlreichen Auswirkungen sind der Gehörlosengemeinschaft in Österreich jedoch nicht zugänglich. Angesichts desVerbots der Diskriminierung aufgrund der Sprache besteht hier ein großer Nachholbedarf, nicht zuletzt im Hinblick auf das Potenzial einer Anerkennung von Gebärdensprachen als Minderheitensprachen.
Vorträge mit anschließender Podiumsdiskussion
Gleichheit, Zugang und Inklusion: Die Verwendung von Gebärdensprachen als Menschenrechtsverpflichtung.
Prof. Dr. Fernand DE VARENNES. Ehemaliger UN-Sonderberichterstatter betreffend Minderheiten, Menschenrechtsexperte
Nationale Gebärdensprachen als Menschenrechte.
Alexandre BLOXS, LL.M. Referent für Politik European Union of the Deaf (EUD)
Gebärdensprachen im Spannungsfeld der Rechte von Menschen mit Behinderungen und der (Minderheiten-)Sprachenrechte.
Prof. Dr. Christian RATHMANN. Leiter der Abteilung „Deaf Studies und Gebärdensprachdolmetschen“ Humboldt-Universität zu Berlin.
Das Menschenrecht auf Österreichische Gebärdensprache im Kontext des österreichischen Rechtssystems.
Mag.a Christine STEGER. Bundesbehindertenanwältin.
Einleitende Worte und Moderation
Einleitende Worte mit Mag.a Helene JARMER, Präsidentin ÖGLB. Moderation durch Univ.-Prof. Dr. Reinhard KLAUSHOFER, Leiter Österreichisches Institut für Menschenrechte. Die Tagung wird in Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) und International Signs (IS) gedolmetscht.
Keine Anmeldung erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos.