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Das war die Summerschool am FB Erziehungswissenschaft

Macht Theorie Bildung? Macht Bildung Theorie?

Ein Einblick in die Summerschool am FB Erziehungswissenschaft

Nach pandemiebedingter Pause fand am 17. und 18. Juni 2021 wieder die diesjährige Summerschool am FB Erziehungswissenschaft (veranstaltet von Birgit Bütow und Sabine Seichter und gefördert von der Stadt Salzburg) statt – ebenso pandemiebedingt als Online-Format. Sich selbst als ein Forum kritischen Nach-Denkens über sozial- bzw. erziehungswissenschaftlich orientierte pädagogische Forschung verstehend, richtete sich die Summerschool einmal mehr an Forschungsinteressierte in unterschiedlichen Qualifikationsphasen.

In den Vorträgen und Workshops wurde die alle (erziehungswissenschaftliche) Forschungen durchziehende Trias von ›Theorie – Macht – Bildung‹ ins Zentrum gerückt und damit die grundlegende Frage, wie einerseits Theorien das Verständnis von Bildung konstruieren und andererseits inwiefern gesellschaftliche und kulturelle Einflüsse machtvoll und mächtig sowohl auf Theoriebildung als auch auf das jeweils vorherrschende Bildungsverständnis einwirken.

Zwei Keynotes schufen die Grundlage für ebenso kritische wie anregende Diskussionen und Auseinandersetzungen: Mit »Fortschritt – Sicherheit – Technologie. Dispositive der Erziehungswissenschaft« warf Jörg Zirfas von der Universität zu Köln aus pädagogisch-anthropologischer Perspektive die an Foucaults Machtanalysen anschließende Frage nach den kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von (Erziehungs-)Wissenschaft auf. Am Folgetag schloss Bettina Dausien von der Universität Wien gewissermaßen daran an, indem sie »Biographieforschung als Ansatz zur Rekonstruktion sozialer Verhältnisse« skizzierte und nach methodisch-methodologischen Möglichkeiten der Erforschung jener kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen fragte.

Für die insgesamt 64 Teilnehmenden aus Österreich, Deutschland und der Schweiz boten sich so zahlreiche Anknüpfungspunkte, die mitunter auch in den angebotenen Workshops aufgegriffen und vertieft werden konnten.

So viel sei vorweggenommen: Zu einer abschließenden Klärung aller mit dem Thema verbundenen Fragen und Streitpunkten kam es nicht – das war gemessen am eigenen Selbstverständnis auch nicht zu erwarten. Sehr wohl konnte jedoch etwas mehr Licht auf häufig vernachlässigte Bereiche und Problemlagen allgemein- und sozialpädagogischer Forschung geworfen werden und dadurch nachhaltige Impulse für eine produktive und vor allem auch kritische Auseinandersetzung gegeben werden, die in der nächstjährigen Summerschool wiederum erneut Anlass zur Diskussion liefern werden.

Unipark Nonntal, Paris Lodron Universität Salzburg

Dr. Matthias Steffel

Universitätsassistent

Paris Lodron Universität Salzburg I Fachbereich Erziehungswissenschaft

Erzabt-Klotz-Straße 1 | A-5020 Salzburg

Tel: +43 662 8044 4239

Foto: © Luigi Caputo