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Das Projekt „Gute Chancen für alle Kinder – mit Familien aktiv gegen Kinderarmut“ ist ein Vorhaben der Stadt Tübingen, um mithilfe einer breit angelegten Beteiligung von Familien sowie relevanter Akteure und Institutionen ein breites Bündnis zur Armutsbekämpfung auf kommunaler Ebene zu initiieren und zu verstetigen. Für den Zeitraum eines Jahres (April 2013 bis März 2014) stellten die Stadt Tübingen und das Baden-Württembergische Sozialministerium hierfür Forschungsmittel zur Verfügung. Das Institut für angewandte Sozialwissenschaften (IfaS), Zentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart, Fakultät Sozialwesen führte unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Schäfer-Walkmann das Projekt als ein Beteiligungsprojekt durch: Eltern, Kinder und Jugendliche, die von Armut betroffen sind, wurden als Expertinnen und Experten in eigener Sache gehört, einbezogen und zu aktiver Beteiligung ermutigt. Ziel war herauszufinden, welche Hilfen ankommen und angenommen werden, um gute Entwicklungschancen für alle Tübinger Kinder zu schaffen, um Familien zu stärken und um das Zusammenwirken der Hilfen zu verbessern. Auf der Grundlage eines komplexen, normativen Armutsverständnisses wurden eine Sozialraumanalyse vorgenommen, Fokusgruppen gebildet und eine aktivierende Befragung (Bürgerinnen und Bürger befragen Bürgerinnen und Bürger) begleitet. Ergänzende Tiefeninterviews mit Müttern in Einkommensarmut sowie eine Gruppendiskussion mit drei Jugendlichen lenken den Blick auf spezifische Bedarfslagen und stützende bzw. Resilienzfaktoren. In der Triangulation der Ergebnisse wird es möglich sein, die forschungsleitenden Fragestellungen zu beantworten und Hinweise für eine wirksame, nicht-stigmatisierende Armutsbekämpfung in einem Gemeinwesen zu geben. Im Kolloquium werden Methodik und Ergebnisse vorgestellt und mögliche Schlussfolgerungen diskutiert.