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Schmerz lass nach

Schmerz muß nicht sein: Zu diesem Ergebnis kamen Experten einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion beim ersten Science City Talk zum Thema Schmerz – Plage des Lebens, eine Kooperation zwischen ORF und Universität Salzburg. Zu hören ist die Zusammenfassung dieser Veranstaltung am 21. März 2007 im „Salzburger Nachtstudio“, ab 21.01, Ö1.

Was sich im Gehirn abspielt, wenn ein Mensch leidet, erläuterte Thomas Tölle. „Schmerz ist auch ein Segen, da durch ihn Krankheiten entdeckt werden. Das Schmerzgedächtnis kann jedoch zerstörerischer sein als das initale Schmerzereignis“, so Tölle. Daher sei es wichtig beim Patienten Schmerzen zu vermeiden. Dieser Auffassung schloss sich auch Gernot Pauser, Primar an den Salzburger Landeskliniken an: Durch moderne Anästhesie können Schmerzen heutzutage ausgeschaltet werden, da der Schmerz nicht nur durch Narkose, sondern zusätzlich durch örtliche Betäubung vermieden wird. Dies sei umso wichtiger, da akuter Schmerz sehr schnell in chronischen übergeht und dieser im Gehirn tiefe Spuren hinterlässt. Auch mittels Akupunktur habe man bereits große Erfolge in der Schmerztherapie erzielen können.

Der ORF lud ins ORF-Landesstudio zum Science City Talk mit den Salzburger Universitätsprofessoren Günther Bernatzky (Schmerzforschung), Gustav Bernroider (Neurobiologie), Gernot Pauser, Primar und Ordinarius der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Perioperative Medizin und Intensivmedizin, Thomas Tölle, Leiter der interdisziplinären Schmerzambulanz an der Neurologischen Klinik – TU München und Anna Wenger, Klinische Psychologin und Psychotherapeutin.

Was sich im Gehirn abspielt, wenn ein Mensch leidet, erläuterte Thomas Tölle. „Schmerz ist auch ein Segen, da durch ihn Krankheiten entdeckt werden. Das Schmerzgedächtnis kann jedoch zerstörerischer sein als das initale Schmerzereignis“, so Tölle. Daher sei es wichtig beim Patienten Schmerzen zu vermeiden. Dieser Auffassung schloss sich auch Gernot Pauser, Primar an den Salzburger Landeskliniken an: Durch moderne Anästhesie können Schmerzen heutzutage ausgeschaltet werden, da der Schmerz nicht nur durch Narkose, sondern zusätzlich durch örtliche Betäubung vermieden wird. Dies sei umso wichtiger, da akuter Schmerz sehr schnell in chronischen übergeht und dieser im Gehirn tiefe Spuren hinterlässt. Auch mittels Akupunktur habe man bereits große Erfolge in der Schmerztherapie erzielen können.

Universitätsprofessor Günther Bernatzky erläuterte, dass die moderne Schmerzforschung Schmerzen auf jeden Fall verhindern will. Dass Patienten Schmerzen aushalten müssen, nach dem Motto „der Indianer kennt keinen Schmerz“ sei ein altes Vorurteil. Die moderne Medizin kann Schmerzen verhindern, ohne den Patienten nach einem Medikament süchtig zu machen. Ein alternatives Heilmittel ist für Bernatzky die Musik. „Schmerz ist eine psychophysiologische Einheit und sollte daher in einem multidisziplinären Therapieansatz behandelt werden“, so Bernatzky. Musik wirke Angst lösend und antidepressiv. Sowohl bei Naturvölkern als auch in den alten Hochkulturen bis hin zur griechisch-römischen Antike ist der Gebrauch von Musik in der Heilkunde bezeugt. Heute versteht man unter Musiktherapie die wissenschaftlich fundierte, diagnosespezifische Nutzung von Musik zu Heilzwecken. Universitätsprofessor Gustav Bernroider betonte, dass man dem Patienten auch einen besseren Umgang mit Schmerzen beibringen könne. So könnten Schmerzen auch mit positiv besetzten Themen gekoppelt werden.

Die Klinische Psychologin und Psychotherapeutin Anna Wenger beschäftigt sich mit dem Schmerz der Seele. Schlimme Erfahrungen in der Kindheit führen oft zu starken Schmerzen im Erwachsenenalter. Hier können Schmerztherapien Linderung bringen. Eine Studie habe ergeben, dass Frauen länger leiden als Männer, da bei ihnen der posttraumatische Prozess länger anhalte.