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Salzburger Gender Lectures zum Themenschwerpunkt Flucht und Migration

24.05.2016 / 18.00 Uhr:
Expertinnenrunde mit kurzen Inputs zu Beginn Sexarbeit – Spannungsfelder im Kontext feministischer Diskurse
Woran denken wir, wenn wir von Sexarbeit sprechen? Welche moralischen Vorstellungen dominieren öffentliche Diskussionen und politische Entscheidungen? Werden Sexarbeiter_innen ausschließlich als Opfer (von Zwang, Menschenhandel, Gewalt, etc.) betrachtet, dann werden ihre Selbstermächtigung und Widerständigkeit ausgeblendet und in der Folge ihre Rechte beschnitten. Von dieser Doppelmoral sind vor allem in der Sexarbeit tätige Migrant_innen betroffen.

  • Luzenir Caixeta, Melanie Hamen / Maiz, Autonomes Zentrum von & für Migrantinnen,Linz
  • Christine Nagl / PIA, Information und Beratung für Sexarbeiterinnen, Salzburg

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06.06.2016 / 18.00 Uhr:
Vortrag und Diskussion Hürden einer Flucht – Die spezifische Situation von Frauen, Mädchen und besonders vulnerablen Gruppen aus einer menschenrechtlichen Perspektive
Weltweit sind Frauen mindestens genauso häufig Schutzsuchende wie Männer. Auf der Fluchtroute nach Europa stieg der Anteil der Frauen und Kindern mittlerweile auf über 55%. Der Mangel an zielgerichteten Informationen, an Schutzmöglichkeiten und Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen hindert Frauen, Mädchen und besonders vulnerable Gruppen allerdings an der Wahrnehmung ihrer Menschenrechte und macht sie anfällig für Gewalt, Diskriminierung und Ausbeutung. Wie kann diesen Herausforderungen begegnet werden? Welche Verantwortungen tragen die verschiedenen Akteure?

  • Andrina Frey / Juristin und Migrationsexpertin, Bern  

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15.06.2016  / 18.00 Uhr:
Expertinnenrunde mit kurzen Inputs zu Beginn Flucht und medialer Diskurs
Der Diskurs um Flucht und Migration (re-)produziert sich konstant in Begrifflichkeiten die an Naturkatastrophen erinnern. Flüchtende werden als „anders“ bzw. „fremd“ konstruiert und erscheinen als homogenisierte, potentiell gefährliche Massenbewegung, die eine Bedrohung für Europa darzustellen scheint. Als Leerstelle erweisen sich kritische Reflexionen zu Ursache und Wirkung zwangsweiser Migration, sowie detailreiche Darstellungen, von migrierenden Personen selbst, ihren Motiven und Erfahrungen. Ein Beispiel hierfür ist die anhaltende Unsichtbarkeit von Frauen* und/oder queeren Personen. Ein weiterer Aspekt der im massenmedial vermittelten Diskurs deutlich wird, ist eine Aufladung durch rassistische Ressentiments, wie es sich beispielsweise an der Debatte um Köln, zum Jahreswechsel gezeigt hat. Dies lässt sich auf ökonomische und politische Rahmensetzungen zurückführen, aber auch auf Perspektiven die Journalist_innen selbst einnehmen. Kritik aus den Reihen (queer-)-feministischer und postkolonialer Theorieproduktion, findet im massenmedialen Alltag nur wenig Widerhall. Im Rahmen dieser Veranstaltung soll ein differenzierter Blick auf Medienproduktion und Darstellungen im öffentlichen Diskurs, sowie Ansätze kritischer, emanzipatorischer Projekte geworfen werden.  

  • Irene Brickner / der.standard.at
  • Lea Susemichel, Brigitte Theissl / an.schläge
  • Ricarda Drüeke / Universität Salzburg

http://www.maiz.at/de/fotogalerie/schlaefst-du-gut?