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„SALTO“ Zwischenbilanz: Großer Zuspruch zum Salzburger Gesundheitsprogramm für Kindergartenkinder

Ein Jahr nach dem Start des Salzburger Gesundheitsprogramms „SALTO“ für Kindergartenkinder fällt die Zwischenbilanz vielversprechend aus. Das von Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftlern koordinierte und wissenschaftlich intensiv begleitete Bewegungs- und Ernährungsprogramm wird gut angenommen.

Der hohe Mitmach-Faktor liegt nach Überzeugung von Projektleiterin Susanne Ring-Dimitriou an der starken Prozessbegleitung. Das SALTO-Team unterstützt Pädagoginnen und Eltern bei der Umsetzung des Programms im Alltag mit Coachings, Workshops, Praxishandbüchern, Halbjahresplänen und vielfältigen praktikablen Tipps für einen bewegten und gesunden Kinderalltag.

Wer Kinder gesund aufwachsen lassen will, muss primär bei den für sie verantwortlichen Erwachsenen ansetzen. Dieses Prinzip liegt dem Salzburger Bewegungs- und Ernährungprojekt „SALTO“  ( SALzburg Together Against Obesity/ Salzburg gemeinsam gegen Übergewicht) zugrunde und darin liege auch die Stärke des in dieser Form einzigartigen Programms, sagt die Salzburger Sportwissenschaftlerin Susanne Ring-Dimitriou, SALTO Projektleiterin. „Jetzt, ein Jahr nach dem Start von SALTO, sehen wir unseren Ansatz bestätigt. Die externe Evaluierung ist positiv ausgefallen. Dadurch dass wir die Pädagogen und Eltern mit Rat und Tat und alltagstauglichen Übungsbeispielen unterstützen, ihnen aber gleichzeitig auch viel Spielraum für Eigenintitiativen lassen, sind sie sehr motiviert und begeistern die Kinder für das Gesundheitsprogramm“.

300 Mädchen und Buben  zwischen vier und sechs Jahren aus 10 Kindergärten in Stadt und Land Salzburg nehmen aktiv am dreijährigen SALTO Programm teil. Die Kernziele sind weniger sitzen, Förderung motorischer Fertigkeiten (laufen, werfen, fangen, klettern,…),  mehr Obst und Gemüse, reines Wasser statt süßer Fruchtsäfte als Durstlöscher trinken.

Die erste Datenauswertung der teilnehmden Kinder hat ergeben, dass mehr Buben als Mädchen übergewichtig sind. Während bei den untersuchten Mädchen 17 Prozent über dem altersstandardisierten Normgewicht lagen, waren es bei den Buben 19 Prozent, also fast jeder fünfte, was dem Trend entspricht. Eines der überraschendesten Ergebnisse der Testung war für die Forscher, dass schon im Kindergartenalter bei den motorischen Fertigkeiten signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede zu sehen sind. Mädchen zeigen zum Beispiel bei Ballfertigkeiten („Objektkontrolle“, z.B. einen Ball mit den Händen fangen/werfen oder mit dem Fuß kicken) deutlich geringere Leistungen als Buben. Ob ein „doing gender“ dafür verantwortlich ist, darüber können die Forscher vorläufig nur spekulieren.

Fakt ist auch, dass Übergewicht das motorische Fertigkeitsniveau ungünstig beeinflusst. „Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine gezielte Förderung von Bewegungsfertigkeiten essentiell für die Entwicklung ist. Es ist ja so, dass  Kinder – genauso wie  Erwachsene – etwas umso lieber und öfter tun, je besser sie es können. Wir müssen also mehr Lerngelegenheiten schaffen um die Chancengleichheit für ein gesundes Bewegungsverhalten zu verbessern. Motorische Fertigkeiten sind ein Schutzfaktor bei Übergewicht, fördern kognitive Leistungen und können die Persönlichkeit stärken “, betont Susanne Ring-Dimititrou. 

Kegeln mit Alltagsgegenständen, erkunden welcher Spielplatz die besten Klettermöglichkeiten hat, kochen mit den selbst geernteten Kartoffeln vom Bauer. Eine Vielzahl praktikabler Tipps  („take home activitities“) schafft nicht nur bei Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen sondern auch bei vielen Eltern die Bereitschaft, aktiv an dem Programm mitzumachen, beobachtet Projektmanagerin Verena Aistleitner: „Die Kommunikation mit den Familien ist bei SALTO ganz zentral“.

Nach dem SALTO-Motto „Gemeinsam viel bewegen“  wurden inzwischen auch erste Schritte in Richtung Vernetzung mit Sportvereinen gesetzt.  Nur gemeinsam könne nachhaltig erreicht werden, dass mehr Kinder mit Normalgewicht aufwachsen, über eine gute Fitness verfügen und sich gesund ernähren, ist auch Dr. Daniel Weghuber, medizinischer Leiter von SALTO, überzeugt.

SALTO ist ein gemeinnütziges  Projekt und finanziert sich durch Förderungen öffentlicher und privater Partner ungefähr je zur Hälfte.  Die Kosten für die Entwicklung, Umsetzung und die wissenschaftlichen Erhebungen beliefen sich im Jahr 2015 auf rund 170.000 Euro.

  https://www.facebook.com/pages/SALTO-Salzburg-together-against-obesity/643390685758742

Dr. Susanne Ring-Dimitriou | © Andreas Kolarik, 21.04.16

Dr. Susanne Ring- Dimitriou. Foto: Andreas Kolarik, 21.04.16