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Rückblick: Internationaler Ski-Kongress am Arlberg

Nach fünf intensiven Tagen endete der siebende internationale Kongress am 15.12. mit dem Schwerpunkt alpiner und nordischer Skilauf. Die anerkanntesten Wissenschaftler des Wintersports präsentierten und diskutierten umrandet von einem adventlichen und kulturellen Rahmenprogramm die neuesten Kenntnisse der Forschung.
Neue Wege in der Verletzungsprävention
Während landläufig bekannt ist, dass Muskeln vor Verletzungen schützen, konnten  Forschungsergebnisse zeigen, dass im alpinen Skisport vor allem die Maximalkraft und die Explosivkraft das Verletzungsrisiko minimieren.
Eine klassische Trainingsmethode stellt exzentrisches Krafttraining dar, wie es etwa durch Niedersprünge (z.B. Sprung vom Kasten) erreicht wird. Krafttrainingsmaschinen spielten für diese Trainingsform bisher nur eine untergeordnete Rolle.  Christian Raschner von der Universität Innsbruck sieht darin jedoch sehr großes Potential. Er hat dafür ein mechatronisches Trainingsgerät entwickelt. „Die Lasten und Beanspruchungen lassen sich auf einer Maschine zielgerichteter einstellen. Für Athleten, die aufgrund von Gelenksschmerzen oftmals herkömmliches Explosivkrafttraining in Form von Niedersprüngen nicht durchführen können, haben hier eine Möglichkeit diese wichtige Trainingsform dennoch zu nützen“. In einer Studie mit Sportstudenten, konnte Raschner die Bedeutung der Maximalkraft für die Verletzungsprophylaxe bestätigen, weist aber auch darauf hin, dass die neuronale Ansteuerung der Muskulatur, das heißt eine schnelle Aktivierung, in gewissen Situationen mehr Einfluss hat.  
Sportlicher Wiedereinstieg nach Knieverletzungen
Knieverletzungen haben oft langwierige Heilungsverläufe, besonders wenn zur häufigsten Knieverletzung beim Skifahren, der Ruptur des vorderen Kreuzbandes, weitere Begleitverletzungen hinzukommen. Die Skistars Anna Veith und Axel Svindal sind zwei aktuelle Beispiele. Wann der richtige Zeitpunkt für den Wiedereinstieg ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. „Der kritische Punkt ist die funktionale Asymmetrie der Beine. Nach schweren Verletzungen dauert es bis zu zwei Jahre, bis das verletzte Bein funktional wieder auf dem Niveau des unverletzten ist“, weiß Matthew Jordan von der Universität Calgary. Sportler steigen jedoch deutlich früher wieder ins intensive Training und in den Wettkampf ein. Jordan erklärt, dass hier die psychologische Komponente eine große Rolle spielt. „Ist der Sportler unsicher, dass sein Knie den Belastungen standhält, wäre dies ein klares Indiz, dass der Sportler noch nicht bereit für den Wiedereinstieg ist.“

Foto: Philippe Chevalier

Mag. Rüdiger Jahnel

IFFB Sport- und Bewegungswissenschaft

Universität Salzburg

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