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Reduktion! Warum wir mehr Weniger brauchen

Höher, schneller, weiter – mehr! Diese Haltung hat über Jahrzehnte unser gesellschaftliches Grundgefühl bestimmt. Auch wenn wir ihr viel Fortschritt verdanken, macht sich aktuell immer mehr Unbehagen daran fest: Wir alle nehmen wahr, dass die blinde Orientierung daran in Sackgassen führt – die ökologische Vernutzung des Planeten hängt damit ebenso zusammen wie die Überforderung unserer sozialen Netze oder Zustände individueller Erschöpfung. Auch wenn sich kaum leugnen lässt, dass der Imperativ ständigen Wachstums unheilvolle Dynamiken entfaltet, tun wir uns schwer damit, die Logik des Mehr hinter uns zu lassen: Stagnation gilt als Rückschritt, „negatives Wachstum“ als No-Go.

All diese Wahrnehmungen sind Anlass, andere Perspektiven zu erproben. Reduktion erscheint dabei als Zauberwort und Schlüsselherausforderung in einem: Wie schaffen wir es, ein „Weniger ist Mehr“ nicht bloß rhetorisch zu beschwören, sondern auch zu leben? Wie ließe es sich sozialverträglich gestalten? Welche Reduktion ist überhaupt sinnvoll – und wo ist die Rhetorik des Verzichts fehl am Platz? Wie schafft man es institutionell, Liebgewordenes loszulassen und gut zu einem Ende zu bringen? Wie wird man individuell los, was man an Ballast mitschleppt – und was können wir nicht zurücklassen, weil es auch in Zukunft unverzichtbar ist: in unseren Existenzen, Gesellschaften, Kirchen?

Das sind Fragen, denen sich die Salzburger Hochschulwochen 2023 stellen werden.Wir freuen uns, wenn Sie mit uns darüber nachdenken – vom 31. Juli bis zum 6. August 2023!

© Salzburger Hochschulwochen