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Pressespiegel „In Auflösung – Über die Gegenwart des römischen Katholizismus“

Buchtipp In Auflösung – Über die Gegenwart des römischen Katholizismus von Gregor Maria Hoff

Der Titel „In Auflösung. Über die Gegenwart des römischen Katholizismus“ sollte nicht zur Annahme verleiten, das Thema sei die Auflösung der römisch-katholische Kirche.

Ausgabe: 09/202427.02.2024 – Heinz Niederleitner

Gregor Maria Hoff, Fundamentaltheologe an der Universität Salzburg, geht es „vielmehrum das religionskulturelle Paradigma römischer Katholizität, das in den gesellschaftlichen Gegenwarten des 21. Jahrhunderts AuNösungsprozesse zeigt“ (S. 35).

Das betrifft einerseits die Kirchengestalt: Jahrhundertelang wurden nur Italiener Papst,seit 1978 war es kein Italienier mehr – und gerade Franziskus, der Papst „vom anderen Ende der Welt“, macht das Kardinalskollegium, das seinen Nachfolger wählt, bunter. Zu den Auflösungstendenzen des römischen Katholizismus gehören laut Hoff auch Momente der Pentekostalisierung. „Im Unterschied zur rationalen und traditionalen Legitimation entwickelte sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Pfingstbewegung die Idee einer charismatischen Legitimation durch direkte göttliche Offenbarung.“ (S. 69).

Die Idee der Unfehlbarkeit ist in die Kritik geraten, unter Benedikt XVI. zeigtensich „Wahrheitskämpfe“ als Rückzugsgefechte. Und: „Gerade mit Papst Franziskus entsteht eine Form der Katholizität, die mit ihrem synodalen Gepräge das Modell des römischen Katholizismus aus dem 16. und 19. Jahrhundert ablöst“ (S. 192). Das Buch ist kenntnisreich, aber nicht einfach zu lesen.

Gregor Maria Hoff, In Auflösung. Über die Gegenwart des römischen Katholizismus, Herder Verlag 2023, 223 Seiten, € 28,80

Nachzulesen: kirchenzeitung.at vom 02.03.2024

Foto: Herder Verlag 2023

© Herder Verlag 2023