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PLUS und Haus der Natur: Statistische Datensätze verhelfen zu neuen ökologischen Erkenntnissen

Studierende des Masterstudienganges Data Science befassen sich bereits seit mehreren Jahren erfolgreich mit der Analyse von komplexen biologischen Datensätzen, um Effekte des Umweltwandels auf die Artenvielfalt zu untersuchen. Dabei führt das Zusammenspiel von ökologisch relevanten Fragen und einer soliden statistischen Analyse komplexer Datensätze zu wertvollen neuen Erkenntnissen – für Studierende, Lehrende und die Gesellschaft.

Melanie Löckinger hat sich auch nach Abschluss der Lehrveranstaltung intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Als Ergebnis erschien nun in dem international anerkannten Fachjournal „Global Ecology and Conservation“ eine wissenschaftliche Arbeit. Löckinger hat sie in Kooperation mit der Abteilung Data Science, Statistics and Stochastics des Fachbereichs Artificial Intelligence and Human Interfaces (AIHI) und der Arbeitsgruppe von Prof. Jan Christian Habel vom Fachbereich Umwelt und Biodiversität verfasst.

In der Arbeit wird untersucht, wann bestimmte Schmetterlingsarten im Frühjahr erstmals zu sehen sind und wie sich das seit 1980 gewandelt hat. Frau Löckinger zeigt in ihrer Studie, dass die Tagfalter heute deutlich früher im Frühling auftauchen, als noch vor einigen Jahrzehnten. Ihre Flugzeiten im Herbst haben sich jedoch bislang nicht geändert. Dabei reagieren einzelne Schmetterlingsarten jedoch unterschiedlich. Jene, die als ausgewachsene Tiere oder im Puppenstadium überwintern, reagieren sehr stark auf den zeitigen Frühling und erscheinen sobald es die Temperaturen zulassen. Andere Arten, deren Phänologie von der Tageslänge beeinflusst wird, reagieren kaum oder nicht.

Diese Studie ist ein gelungenes Beispiel für interdisziplinäre Zusammenarbeit, auch mit nicht universitären Forschungseinrichtungen wie dem Haus der Natur. Denn die verwendeten Daten stammen aus einer umfangreichen Biodiversitätsdatenbank, die beim Haus der Natur etabliert wurde und dort von Experten gepflegt wird. Die Studierenden des Data Science Masterstudiums wiederum erwerben in derartigen Kooperationen Erfahrungen bei der Analyse komplexer Daten, die sie ideal auf das Berufsleben als Data Scientist vorbereiten.


Publikation:
Löckinger M, Trutschnig W, Ulrich W, Gros P, Schmitt T, Habel JC (2024) Ecological performance determines phenological responses of butterflies in Northern Austria. Global Ecology and Conservation.  https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2351989424003184?via%3Dihub

Kontakte:
Jan C. Habel, Zoologische Evolutionsbiologie, Fachbereich Umwelt und Biodiversität | E-Mail:
Arne Bathke und Wolfgang Trutschnig, Data Science, Statistics, Stochastics, Fachbereich Artificial Intelligence and Human Interfaces | E-Mail: ,


Foto: Der Aurorafalter Anthocharis cardamines / der Schwalbenschwanz Papilio machaon / der Trauermantel Nymphalis antiopa erscheinen immer früher im Jahrt und reagieren damit auf den Klimawandel (Fotonachweis: Jan C. Habel)

Schwalbenschwanz

Jan C. Habel

Zoologische Evolutionsbiologie

Paris Lodron Universität Salzburg | Fachbereich Umwelt und Biodiversität

Hellbrunner Straße 24 | 5020 Salzburg | Austria

E-Mail an Jan C. Habel

Foto: Der Schwalbenschwanz Papilio machaon erscheint immer früher im Jahr und reagiert damit auf den Klimawandel | © Jan C. Habel