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PLUS: Neue Professuren für die Digitalen und Analytischen Wissenschaften

An der neuen Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften der Paris Lodron Universität Salzburg arbeiten seit heuer drei neue Professor:innen: Der Mathematiker und geographische Informationswissenschaftler Franz-Benjamin Mocnik, die auf interaktive, intelligente Systeme spezialisierte Wissenschaftlerin Christine Bauer und der Informatiker Sebastian Forster, der sich mit Algorithmen auseinandersetzt.

Bei Christine Bauer und Franz-Benjamin Mocnik handelt es sich um die ersten beiden Brückenprofessuren des Projekts EXDIGIT. 2022 wurde das Landesprojekt EXDIGIT (Excellence in Digital Sciences and Interdisciplinary Technologies) an der Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften (Digital and Analytical Sciences: DAS) der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) ins Leben gerufen. EXDIGIT ist ein wichtiger Baustein in der Weiterentwicklung der DAS als interdisziplinäre Forschungsplattform mit kritischer Masse und internationaler Sichtbarkeit in den oben genannten digitalen Themen. Damit sollen die PLUS und ihre jüngste, 2022 gegründete Fakultät noch stärker in den europäischen und nationalen Exzellenzprogrammen oder anderen hochrangigen Forschungsinitiativen vertreten sein.

Univ.-Prof. Dr. Sebastian Forster

Sebastian Forster
Foto: © Kolarik

Der Informatiker Sebastian Forster hat seit Oktober 2023 die neu geschaffene Professur für Big Data Algorithmen an der Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften inne und lehrt Algorithmen und Komplexität.

Sebastian Forster wurde 1986 im bayerischen Gräfelfing (Deutschland) geboren. Er studierte von 2005 bis 2011 Informatik an der Universität Passau und der Technischen Universität Wien. Für seine 2015 an der Universität Wien angefertigte Dissertation wurde er mit dem Heinz Zemanek Preis der OCG sowie dem Award of Excellence des BMWFW ausgezeichnet. Weitere Forschungsstationen waren Microsoft Research im Silicon Valley, die Universität Berkeley in Kalifornien und das Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken. Ab 2017 war Forster an der Universität Salzburg tätig. Es gelang ihm einen ERC Starting Grant, eine hochkarätige EU-Förderung, einzuwerben womit er in der Lage war, sein Wissenschaftsteam zu erweitern und sich noch intensiver den Algorithmen zu widmen.

Seine Schwerpunkte setzt Forster auf die Entwicklung von Algorithmen zur schnellen Verarbeitung großer Datenmengen sowie auf Berechnungsmethoden, die sich auf parallelen oder dezentralen Rechenarchitekturen effizient umsetzen lassen. Darüber hinaus erarbeitet Forster dynamische Algorithmen, die auf Änderungen in den Eingabedaten schnell reagieren. Aktuell versucht er diese algorithmischen Paradigmen auch in klassischen Machine-Learning Methoden umzusetzen.

Es ist ihm ein wichtiges Anliegen, dass Studierende aller Fachrichtungen die Möglichkeit haben, ein grundlegendes technisches Verständnis zu entwickeln, das über eine reine Anwendungsperspektive hinausgeht, und dadurch die Zukunft aktiv mitgestalten können. „Das ist besonders wichtig, denn die Digitalisierung erfasst alle Lebensbereiche“, betont er. Am Universitätsstandort gefällt ihm speziell der niederschwellige Kontakt mit den Studierenden. Außerdem schätzt es Forster, aufgrund der überschaubaren Größe der Stadt die meisten Wege sehr gut mit dem Fahrrad zu bewältigen. Sebastian Forster ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Seine Hobbys sind Lesen, Musik und Bouldern.

Kontakt:Univ.-Prof. Dr. Sebastian Forster | Fachbereich Informatik | Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften | Jakob Haringer Straße 2 | 5020 Salzburg | +43 662 8044 6421 | 


Univ.-Prof. Mag. DI Dr. Christine Bauer

Bauer Christine
Foto: © Weinwurm

Die gebürtige Wienerin trat im Mai dieses Jahres die neu geschaffene Professur für Interactive Intelligent Systems an, die an der Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften verankert ist. Sie forscht an interaktiven intelligenten Systemen und verfolgt einen Ansatz, bei dem sich die Technologie an den Bedürfnissen von Mensch und Gesellschaft ausrichtet. Auch diese Professur wird vom Land Salzburg im Rahmen der Initiative „Exzellenz in digitaler Wissenschaft und interdisziplinären Technologien“ (kurz: EXDIGIT) finanziert.

„Ich war schon immer vielseitig interessiert. In meiner interdisziplinär ausgerichteten Forschung kann ich nicht nur viele Interessen verbinden, sondern auch den Dingen auf den Grund gehen“, erklärt Bauer. Sie absolvierte das Diplomstudium Internationale Betriebswirtschaft an der Universität Wien, ein Masterstudium in Wirtschaftsinformatik an der TU Wien sowie ein Doktorat in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wien. Weiters studierte sie zwei Jahre Jazz-Saxophon am Konservatorium der Stadt Wien. „Damals war noch nicht deutlich, wie das alles zusammenpasst. Heute habe ich all diese Stränge miteinander verwoben.“

In den letzten Jahren hat Bauer ihren Forschungsfokus auf Empfehlungssysteme gelegt. Wenn eine Website oder App vorschlägt, welcher Song einem gefallen könnte oder Produkte anzeigt, die ähnliche Kund*innen auch gekauft haben, dann hat man mit solchen Empfehlungssystemen zu tun, die sich intelligent an die jeweilige Person anpassen. Ihre Forschung beschäftigt sich sowohl mit den Bedürfnissen von Menschen, algorithmischen Ansätzen (Stichwort: Künstliche Intelligenz) und in weiterer Folge den Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft. „Große Freude macht es mir, das alles im Musikbereich anzuwenden.“ Besonderes Augenmerk legt Bauer auf die Bedürfnisse von Künstler:innen.

Neben ihren Stationen in Österreich – an der WU Wien und der Johannes Kepler Universität Linz – war Bauer an der Universität zu Köln tätig sowie zuletzt an der Universiteit Utrecht. „Meine mehrmonatigen Forschungsaufenthalte an der Carnegie Mellon University waren eine besondere Bereicherung.“ Das Saxophon war an allen Standorten ein treuer Begleiter. „Am liebsten spiele ich Baritonsax in einer Bigband.“ Bald kann man sie wohl auch in Salzburg hören.

Kontakt:Univ.-Prof. Mag. DI Dr. Christine Bauer | Fachbereich Artificial Intelligence and Human Interfaces | Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften | 


Univ.-Prof. Dr. Franz-Benjamin Mocnik

Mocnik Franz-Benjamin
Foto: © privat

Der 40-jährige Mathematiker und geographische Informationswissenschaftler Franz-Benjamin Mocnik hat seit dem 1. September 2023 eine an der Paris Lodron Universität Salzburg neu geschaffene Stiftungsprofessur für Raum und Ort in den Informationswissenschaften inne. Diese wurde im Rahmen des vom Land Salzburg getragenen EXDIGIT-Projektes an der Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften geschaffen, um die Vernetzung sowohl innerhalb der Fakultät als auch in die PLUS zu erhöhen.

Nach einem Studium der Mathematik in Bonn sowie einer Promotion an der TU Wien habilitierte sich der aus Deutschland stammende Mocnik 2022 an der PLUS in Geoinformatik und wirkte zuletzt an der Universität Heidelberg in Deutschland und der Universität Twente in den Niederlanden. Als Teil der Jungen Akademie ist Mocnik an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften aktiv.

Mocnik hat sich der Interdisziplinarität verschrieben: „Wie schillernd wissenschaftliche Fragestellungen sein können, wird häufig erst sichtbar, wenn diese aus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln betrachtet werden.“ In seiner Forschung vergleicht Mocnik entsprechend, wie in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen und Lebensbereichen Raum- und Ortsbezüge kommuniziert werden. Hierzu baut er aktuell den „Corpus of Place Representations“ auf, um empirische Forschung über die Repräsentation und Kommunikation von Orten zu ermöglichen. Dabei spielt es eine große Rolle, wie der Mensch diese Orte wahrnimmt und welche Erfahrung er dabei macht. Perspektivisch wird dies beispielsweise digitalen persönlichen Assistenten wie Siri oder Alexa ermöglichen, den Kontext des Menschen besser in die Findung passender Antworten einzubeziehen.

In der Lehre konzentriert sich Mocnik auf interdisziplinäre Kontexte in den digitalen und analytischen Wissenschaften, mit Schwerpunkten auf den geographischen Informationswissenschaften, der Geographie und der Kartographie. Seine Neugierde und Begeisterung für die vielen Facetten menschlicher Erkenntnis möchte er auch seinen Studierenden vermitteln. Mocnik schätzt an der PLUS, dass sie alt-ehrwürdig und gleichzeitig jung geblieben ist. Und: „Hier wird Interdisziplinarität gelebt!“

Kontakt:Univ.-Prof. Dr. Franz-Benjamin Mocnik | Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften | 

PLUS-Standort Itzling

HR Mag. Gabriele Pfeifer

Leitung Kommunikation und Fundraising

Paris Lodron Universität Salzburg | Abt. Kommunikation und Fundraising

Kapitelgasse 4-6 | 5020 Salzburg | Austria

Tel: +43 662 8044 2024

E-Mail an HR Mag. Gabriele Pfeifer

Foto: © Simon P. Haigermoser