PLUS erhält 1,5 Mio Euro für high-tech Messinstrumente zur Krebsforschung
Die Immunologin Jutta Horejs-Höck vom Fachbereich Biowissenschaften und Medizinische Biologie hat für ihr Projekt CELLCOMM den Zuschlag der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG für eine Förderung in Höhe von knapp 1,5 Mio Euro erhalten. Damit kann ein hochtechnologisches Messinstrument beschafft werden, um biologische Proben im Bereich der Krebsforschung präzise zu analysieren.
„Mit dieser Technologie, die als Spatial-Biology bekannt ist, wird die Wissenschaft ein völlig neues Verständnis von Krebsgeweben erreichen und basierend darauf neue Therapieformen entwickeln können“, betont Projektleiterin Jutta Horejs-Höck. Das Gerät bedeute einen großen Schritt für die Krebsforschung am Standort Salzburg, so die Wissenschaftlerin, die auch Vizerektorin für Forschung an der PLUS ist. Alle, die sich am Standort Salzburg mit Krebsforschung beschäftigen, wie beispielsweise das Universitätsklinikum Salzburg und das Salzburg Research Cancer Institute können davon profitieren. Österreichweit gibt es bislang nur ein Gerät dieser Art.
Bei dem Messinstrument handelt sich um eine Kombination aus Mikroskop und Einzelzellanalytik, d.h. einer Technik zur Untersuchung auf Molekülebene. Mit Hilfe dieser Großforschungsinfrastruktur können Forscher:innen am Life Science Standort Salzburg die räumliche, dreidimensionale Anordnung von Molekülen und Zellen innerhalb von Geweben auf höchster Präzisionsebene untersuchen. Vor allem werden dabei auch die Kommunikationsstrategien von Krebszellen entschlüsselt. Im Ergebnis können Forschende ein völlig neues Verständnis gewinnen, wie das Innenleben eines Tumors aussieht und nach welchen Regeln es funktioniert.
Horejs-Höck beschäftigt sich seit Jahren mit zellulärer Kommunikation im Zusammenhang mit Krebserkrankungen. „Ähnlich den uns bekannten Strategien im Alltag, können Zellen direkt miteinander kommunizieren, über größere Distanzen Informationen austauschen, aber auch Falschinformationen in Umlauf setzen, um geregelte Abläufe im Körper zu stören und zu torpedieren“, erläutert Horejs-Höck. Vor allem Krebszellen würden in der Regel zu ihrem Vorteil agieren, indem sie gezielt Falschinformationen verbreiten und sich so der Erkennung durch Immunzellen, die sie bekämpfen würden, entziehen. „Es ist wie ein Monitoring. Wir können mit Hilfe dieses Gerätes exakt beobachten, wie die Krebszellen mit Immunzellen kommunizieren“. Die neuen Erkenntnisse ermöglichen der Forschung eine erfolgversprechende neue Basis für ausgeklügelte therapeutische Ansätze und damit einhergehend deutlich wirksameren Krebsmedikamenten.
Bei dem Projekt CELLCOMM handelt es sich um ein EFRE-Projekt, das von der EU kofinanziert wird.