Patricia Palacios zur Physikerin des Monats September 2024 gewählt
Der Fachbereich Philosophie an der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) freut sich, dass die Österreichische Physikalische Gesellschaft Patricia Palacios zur Physikerin des Monats September 2024 gewählt hat.
Patricia Palacios ist Universitätsdozentin für Philosophie der Physik an der PLUS. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit den Grundlagen der Physik. Dabei geht es um Fragen wie „Was ist die Beziehung zwischen verschieden Physikalischen Theorien, wie die Newtonsche Mechanik und die Relativitätstheorie? Was können wir von Gedankenexperimente lernen, vor allem in der Physik der Schwarzen Löcher? Was ist die Rechtfertigung für die Anwendung der Physik in anderen Bereichen, insbesondere Biologie und Politikwissenschaft?“
Patricia Palacios hat in ihrer Heimat Chile Physik ist bereits dort den Annahmen in den physikalischen Theorien auf den Grund gegangen. Das hat hat sie zu Philosophie der Physik gebracht: einer Disziplin, die wissenschaftliche und philosophische Neugier vereint.
Patricia Palacios setzt sich für mehr Chancengleichheit in der Physik ein
„Ich glaube, dass man die Leidenschaft der Mädchen zur Wissenschaft bereits in der Kindheit durch Spielzeug und Aktivitäten wecken könnte, die sich normalerweise an Jungen richten“, meint die Physikerin. Später hält sie es für entscheidend, Frauen in verschiedenen Formen zu unterstützen. Sie plädiert für mehr Tenure-Track-Stellen für Wissenschaftlerinnen, damit sie ermutigt werden, in der Wissenschaft zu bleiben. Außerdem wünscht sie sich mehr Flexibilität am Arbeitsplatz, damit Wissenaftlerinnen mehr Zeit mit ihren Familien verbringen können. Ebenso wichtig sei aber auch die Unterstützung im privaten Bereich, insbesondere durch Partner, Verwandte und Freunde.
Patricia Palacios ist selbst Mutter von zwei kleinen Töchtern. Allerdings sei es nicht immer einfach, die Mutterschaft und den akademischen Beruf miteinander zu vereinbaren. Möglich werde das aber durch genügend Unterstützung aus dem eigenen Umfeld. So habe sie ihre eigenen Kinder oft zu verschiedenen Veranstaltungen mitgenommen, darunter nach Harvard (US), Santa Fe (US) und Bristol (UK). Das war nur möglich, weil sie die Unterstützung von Familienmitgliedern hatte, die mit mir reisen konnten, betont die Forscherin. Eine wichtige Ausnahme bildete das Max-Planck-Institut in Stuttgart, das während ihrer gesamten Reise die Kosten für die Kinderbetreuung übernahm. Ich glaube, solche Maßnahmen sollten für Akademikerinnen häufiger zu Verfügung stehen.
Patricia Palacios ist Mitbegründerin und derzeit gewählte Equity-Diversity-Inclusion-Beauftragte der internationalen Philosophy of Physics Society ( Link). Wenn Sie mehr über sie und ihre Forschung erfahren möchten, finden Sie hier den Link zu ihrer Website.