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Wie ist Jesus weiß geworden

Weißheit – Rassismus und Kolonialismus ist in der Theologie sehr groß, sagt Eske Wollradohne Zögern. Die Frage war: Wie groß war der Anteil des weißen europäischen Christentums an Kolonialismus und Rassismus? Dies gelte in zweifacher Hinsicht. „Einmal hat das westliche Christentum eine Farbsymbolik entwickelt, die benutzt werden konnte, um die vermeintliche Höherwertigkeit der Weißen zu begründen. Schon sehr früh hatte in den christlichen Quellen alles Helle, Weiße, Leuchtende mit Heiligkeit, mit dem Göttlichen, dem Reinen zu tun. Im Gegensatz dazu wurde das Dunkle, das Schwarze verbunden mit dem Negativen, dem Bösen“, sagt die Geschäftsführerin des Evangelischen Zentrums Frauen und Männer in Hannover, die sich intensiv mit Rassismus, Weißsein und Postkolonialismus auseinandersetzt. „Das andere ist, dass das westliche Christentum das Kreuz umgekehrt hat zum Schwert und damit die Legitimationsgrundlage geboten hat für die Kolonisierungsprozesse, indem vermeintlich Gott an der Seite derer ist, die andere Völker unterwerfen, weil das Christentum vermeintlich überlegen ist.“

Published on 27 May 2024

Von der Toleranz zur Anerkennung

In der Zeit der Aufklärung ändert sich das philosophische und kulturelle Verständnis von „Toleranz“ in Europa. Goethe bringt es in seiner berühmten Maxime von 1829 auf den Punkt: „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung seyn; sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ Diese Entwicklung hat viel mit der Deklaration der Menschenrechte zu tun, die Ende des 18. Jahrhunderts erstmals erfolgte. Sie bewirkt, dass die Komponente der Anerkennung, die der Toleranz inhärent ist, so stark hervortritt, dass sich der Begriff der „Toleranz“ in jenen der „Anerkennung“ (im Sinne Hegels) „aufhebt“. Unser heutiges Verständnis von Toleranz nimmt hier seinen Anfang.

Published on 16 May 2024
Close-up of Research Scienctists Chemists Working in Laboratory Horizontal

Scientist-in-Residence program 2025

Announcement of SIR-scholarship 2025. The application deadline for the first half of 2025 expires on 31 May 2024. The Scientist-in-Residence program invites young scientists from different disciplines to a one-month work stay in Salzburg – “city of knowledge”. The intention of the program is to give international young scientists access to Salzburg’s knowledge institutions, to promote sustainable networking and thus to initiate and carry out new projects. 2025 up to ten scholarships are available, each with a duration of one month.

Published on 14 May 2024