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Ringvorlesung „Stefan Zweig und das Judentum“

Das Stefan Zweig Zentrum Salzburg freut sich, die öffentliche Ringvorlesung „Stefan Zweig und das Judentum“, welche vom Zentrum Jüdische Kulturgeschichte, der Paris Lodron Universität Salzburg und dem Stefan Zweig Zentrum Salzburg im Wintersemester 2023 veranstaltet wird, anzukündigen. Der erste Termin zum Thema „EVA PLANK: ZWIESPRACHE DES ICH MIT DER WELT“ findet am Dienstag, 10. Oktober 2023 von 17:15 bis 18:45 Uhr im Europasaal in der Edmundsburg statt.

Stefan Zweig gehört zu den produktivsten und bis heute zu den meistgelesenen Schriftstellern des vorigen Jahrhunderts. Aufgrund seiner pazifistischen und proeuropäischen Haltung gilt er als übernationaler Autor, eingebettet in ein Netz von Gesprächspartnern, Kollegen und Freunden.Wo aber liegen die Grundlagen für sein Grenzen überwindendes Denken und Handeln? Auf diese Frage will der Vortrag „Stefan Zweig und das Judentum: Zwiesprache des Ich mit der Welt“ mit Blick auf Stefan Zweigs Leben und Werk Antwort geben.

Die Ringvorlesung soll die komplexe Auseinandersetzung Stefan Zweigs mit dem Judentum thematisieren. Sie schließt an die Ergebnisse der Tagung „Stefan Zweig – Jüdische Relationen“ an, die im November 2015 im Stefan Zweig Zentrum stattfand. Dabei sind zwei Perspektiven relevant, die persönlich-biographische und die geistesgeschichtliche, die kaum voneinander zu trennen sind: Zum einen soll die Bedeutung, die Zweig – vor dem Hintergrund von Antisemitismus, Verfolgung und Exil – seiner eigenen jüdischen Herkunft und Familiengeschichte gab, angesprochen werden, zum anderen wird es um Inhalte und Themen der jüdischen Überlieferung gehen, deren Spuren sich in Zweigs Werk finden. Während auf der persönlichen Ebene von einer eher ambivalenten Haltung gesprochen werden kann, lassen sich in Zweigs Werk etliche auf die jüdische Tradition verweisende Fragestellungen und Themenbereiche ausmachen. Zu nennen wären etwa die – im „Jeremias“ aufgegriffenen – existentiellen Aspekte, die in vielen biblischen Texten enthalten sind und die nicht zuletzt in der Verfolgungsgeschichte des jüdischen Volkes neu aktuell wurden; zu nennen wären aber auch die – in den „Legenden“ angesprochenen ethischen und sozialen Schwerpunkte der jüdischen Überlieferung, die in den prophetischen Stoffen der Bibel angelegt sind. Nicht zuletzt war Zweig von der Subtilität der jüdischen Auslegung kanonischer Texte fasziniert, eines Zugangs, der ein breites Spektrum der Interpretation eröffnet. Diese und weitere Fragen sollen in der Ringvorlesung aus den Perspektiven verschiedener Forschungsgebiete – Literaturwissenschaft, Philosophie, Geschichte, Theologie und Judaistik – diskutiert werden.Koordinatoren: Arturo Larcati, Susanne Plietzsch, Armin Eidherr

Weitere TERMINE der Ringvorlesung:

  • 4. November 2023: Marlen Eckl, Stefan Zweigs und Jakob Wassermanns unterschiedliche Auseinandersetzung mit der jüdischen Identität im Lichte ihrer Lebensbekanntschaft
  • 28. November 2023: Gerhard Langer, Jerusalem und „Der begrabene Leuchter“: Eine Spurensuche
  • 5. Dezember 2023: Karl-Josef Kuschel: Stefan Zweig und das Drama eines jüdischen Weltbürgertums
  • 12. Dezember 2023: Alois Woldan: Stefan Zweig und S.Y. Agnon
  • 16. Jänner 2024: Angelika Jungwirth: Stefan Zweigs kosmopolitisch Auffassung des Judentums am Beispiel von Montaigne
  • 23. Jänner 2024: Susanne Plietzsch: „Dass er zwiefach hatte begreifen wollen, was einfach und doch undeutbar war“. Anklänge an die biblische Esther-Thematik und ihre jüdische Auslegung in Stefan Zweigs Erzählung „Die Wunder des Lebens“

Weitere Informationen finden Sie  HIER.

ONLINE Teilnahme ist MÖGLICH:

Die Veranstaltung wird auch online via Microsoft Teams übertragen.
Die Zugangsdaten lauten: 

Nehmen Sie auf dem Computer, in der mobilen App oder im Raumgerät teil.

Stefan Zweig Zentrum

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Mönchsberg 2 | A-5020 Salzburg

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Foto: © Luigi Caputo