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Neues Rektorat an Universität Salzburg

Ab 1. Oktober wirken an der Universität Salzburg vier neue Vizerektorinnen und Vizerektoren. Heinrich Schmidinger ist mittlerweile der längst-dienende Rektor an der Universität Salzburg. Ab 1. Oktober 2011 steht ihm mit der Molekularbiologin Fatima Ferreira-Briza, der Historikerin Sylvia Hahn, dem Sportwissenschaftler Erich Müller und dem Verwaltungsrechtler Rudolf Feik ein neues Team zur Seite.

v.l.n.r: Vizerektor für Lehre Erich Müller, Vizerektorin für Internationale Beziehungen und Kommunikation Sylvia Hahn, Rektor Heinrich Schmidinger, Vizerektorin für Forschung Fatima Ferreira-Briza und Vizerektor für Qualitätsmanagement und Personalentwicklung Rudolf Feik.| © Kolarik

Das neue Leitungsteam

Die Molekularbiologin Fatima Ferreira-Briza wird Vizerektorin für Forschung und ist zuständig für die Naturwissenschaftliche Fakultät. Die gebürtige Brasilianerin leitet das Christian Doppler Labor für Allergiediagnostik und –therapie. 2008 wurde sie vom Club der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten als Wissenschafterin des Jahres ausgezeichnet.

Der wissenschaftliche Schwerpunkt von Ferreira-Brizas Arbeiten liegt in der Erforschung und Entwicklung neuer Diagnosemöglichkeiten von Allergien und innovativer Therapieansätze. Im Bereich Birken-, Traubenkraut-, und Beifußallergie zählen ihre Arbeiten zum weltweiten Spitzenfeld.

Die Historikerin Sylvia Hahn übernimmt dasVizerektorat für Internationale Beziehungen und Kommunikation. Von 2006 bis 2009 war sie stellvertretende und seit 2009 Dekanin der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät, für die sie auch als Vizerektorin in den nächsten Jahren zuständig sein wird. Zu Ihren wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die historische Migrationsforschung sowie die Stadt- und die Geschlechtergeschichte sowie die Geschichte der Arbeit. Sie absolvierte Forschungsaufenthalte in Deutschland, Großbritannien, Schweden und war Fulbright Scholar in Residence in den USA.

Der Sportwissenschaftler Erich Müller ist neuer Vizerektor für Lehre. Darüber hinaus obliegen ihm die Interfakultären Fachbereiche und die IT-Services. Der gebürtige Vorarlberger studierte Sportwissenschaften und Anglistik an der Universität Innsbruck. Seit 1993 ist er Ordentlicher Universitätsprofessor in Salzburg. Er leitet den Fachbereich Sport- und Bewegungswissenschaft sowie das Christian Doppler Labor Biomechanics in Skiing, bei dem er mit der Firma Atomic kooperiert.

Der Verwaltungsrechtler Rudolf Feik ist für das neu eingerichtete Vizerektorat für Qualitätsmanagement und Personalentwicklung zuständig. Weiters gehört die Rechtswissenschaftliche Fakultät in seinen Zuständigkeitsbereich. Er habilitierte mit „Öffentliche Verwaltungskommunikation“ für die Fächer Verfassungs- und Verwaltungsrecht sowie Europarecht. Feik hat bereits zahlreiche Funktionen innerhalb der universitären Selbstverwaltung ausgeübt (Senat, Gründungskonvent, Betriebsrat, Personalentwicklungsbeirat, Studienkommission, Fakultätskollegium).

Rektor Heinrich Schmidinger obliegen weiterhin die Budget- und Personalangelegenheiten sowie die Theologische Fakultät.

Neue Projekte und Herausforderungen

Die Realisierung eines neuen Laborgebäudes in Itzling hat höchste Priorität. Dort sollen die techniknahen Disziplinen der Universität einziehen. „Dies ist nicht nur für den Universitäts-und Technikstandort Salzburg von großer Bedeutung, sondern vor allem deshalb, weil sich damit auch die Weiterentwicklung unserer Naturwissenschaftlichen Fakultät entscheidet“, so Rektor Schmidinger. Itzling sei auf das engste mit Freisaal zusammen zu sehen. Im Nawi-Hauptgebäude muss dringend Platz geschaffen werden, sonst müssten Berufungen abgesagt, Drittmittelprojekte eingestellt und auch Studierende zurückgewiesen werden, so der Rektor. Die Übersiedlung der techniknahen Disziplinen müsse spätestens 2014 gelingen.

 Als weiteres wichtiges Projekt ist eine School of Education geplant. Die Universität muss sich in den Bereichen Lehramt, Fachdidaktik und Pädagogik entsprechend positionieren. Dies ist ohne nachhaltige Umstrukturierungen, Neuorganisationen und erhebliche finanzielle Aufwendungen nicht zu schaffen.

 Bilanz über die vergangenen zwei Amtsperioden

Schmidingers bisherige Wegbegleiter, die Politikwissenschaftlerin Sonja Puntscher Riekmann (Internationale Beziehungen und Kommunikation), der Arbeitsrechtler Rudolf Mosler (Lehre) und der Molekularbiologe Albert Duschl (Forschung) widmen sich nach zwei Amtsperioden wieder verstärkt ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit. In ihre Amtszeit fiel die Implementierung des UG 2002. Daraus erfolgten auf den Gebieten der Verwaltung, Forschung und Lehre zahlreiche Neuerungen. Das bisherige Leitungsteam hat sie gesteuert und erfolgreich umgesetzt und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Universität und des gesamten Universitätsstandortes Salzburg gesichert.

Rege Bautätigkeit

Im vergangenen Jahrzehnt herrschte rege Bautätigkeit. Dazu zählt die Adaptierung von Schloss Rif für die Sport- und Bewegungswissenschaften. Zusammen mit dem Universitäts- und Landessportzentrum wurde auf dem Rifer Areal damit ein europaweit einzigartiger Sportcampus geschaffen. Der Kauf des ehemaligen Gebäudes der Akademie der Wissenschaften für das Forschungszentrum für Biowissenschaften und Gesundheit sowie die Renovierung der Großen Universitätsaula fallen ebenfalls in diese Amtszeit. Mit dem Umbau der Edmundsburg zu einem Haus für Europa, in dem das Stefan Zweig Zentrum und das Salzburg Centre of European Union Studies untergebracht sind, erhielt die Universität ein ganz besonderes barockes Juwel mitten in der Altstadt. Die Edmundsburg ist im Rahmen ihres umfangreichen Veranstaltungsangebotes auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das über lange Zeit größte Bauvorhaben in Salzburg, der Uni-Park Nonntal, in den der größte Teil der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät mit 350 Lehrenden mittlerweile eingezogen ist, stellt den vorläufigen Höhepunkt der umfangreichen Bautätigkeit dar. Im Wintersemester 2011/12 werden in dem architektonisch anspruchsvollen Gebäude rund 5.500 Studierende ihre neue Bildungsheimstatt finden.

Forschung im Aufwind

Auch in der Forschung hat sich vieles verändert: Die Universität setzte Schwerpunkte und richtete Zentren ein, erhielt drei FWF-finanzierte Doktoratskollegs, mehrere Stiftungsprofessuren und insgesamt fünf Christian Doppler Labors, bei denen die Wissenschaftler verstärkt mit Unternehmen zusammen arbeiten. Das zeigen die steigenden Zahlen der Drittmittelprojekte, die seit 2003 verdreifacht werden konnten. Im Jahr 2010 konnten insgesamt 23 Mio Euro für Forschungsprojekte von EU, FWF, FFG, Firmen und anderen Geldgebern eingeworben werden. „Das ist bislang der höchste Drittmittelstand, nämlich 18 Prozent vom Gesamtbudget von rund 130 Mio Euro“, sagt Albert Duschl, bislang Vizerektor für Forschung. Allein durch die Drittmittel beschäftigte die Universität 337 Mitarbeiter. Zwischen 2003 und 2011 gab es 85 Neuberufungen bzw. Neubesetzungen von Professuren, weitere 5 sind bereits für 2012 fixiert. Dies erforderte wiederum erhebliche Investitionen in die gesamte Infrastruktur.

Generation Bachelor

„Die Bologna-Struktur erforderte eine markante Reform des gesamten Lehr- und Ausbildungsangebots“, betont Rudolf Mosler, der als bisheriger Vizerektor für Lehre dafür verantwortlich zeichnet. Studierende können nunmehr aus 32 Studienrichtungen wählen. Sie gliedern sich in 3 Diplomstudien (inkl. Lehramtsstudium mit 17 Unterrichtsfächern), 29 Bachelor- und 37 Masterstudien sowie 7 Doktoratsstudien. Im Rahmen des Studiums können darüber hinaus Schwerpunkte gewählt oder Studienergänzungen in interdisziplinären Bereichen absolviert werden. Außerdem bietet die Universität Salzburg noch 38 berufsbegleitende Universitätslehrgänge, die zum Teil in Kooperation mit externen Bildungseinrichtungen durchgeführt werden. In der Zeit von 2001 bis heute stieg die Zahl der Studierenden von 11.000 auf derzeit 18.000 an. Trotz des enormen Anstiegs der Studierendenzahlen konnte durch die Einführung von Qualitätskriterien die Qualität in der Lehre gesichert und verbessert werden. Lehre und Betreuung der Studierenden haben einen höheren Stellenwert an der Universität bekommen.  

 International und öffentlichkeitswirksam

„Unsere Universität pflegt vielfältige Beziehungen zu Universitäten und Forschungseinrichtungen auf allen Kontinenten“, sagt Sonja Puntscher Riekmann. Die Europaexpertin war für 8 Jahre für den Bereich Internationale Beziehungen und Kommunikation verantwortlich. „Kooperationsabkommen mit mehr als 80 Partneruniversitäten ermöglichen den Austausch von Lehrenden und Studierenden sowie eine intensive Zusammenarbeit in der Forschung.“ Für den Ausbau ihrer Internationalität nützt die Universität Salzburg vor allem die Bildungs- und Forschungsprogramme der Europäischen Union. Die Universität Salzburg ist bei ausländischen Studierenden sehr beliebt, 27% kommen aus 104 Ländern.

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